Deutsche Börse erstaunlich stabil -- Gesamtindex nach acht Monaten behauptet: Nach den Kursverlusten von Ende Mai dieses Jahres hat sich der deutsche Aktienmarkt eine erstaunliche Stabilität bewahrt. Trotz leicht anziehender Zinsen bei den Rentenwerten des festverzinslichen Sektors am Kapitalmarkt hat sich der Gesamtindex Ende August 1994 gegenüber Ultimo 1993 knapp behauptet. Am Rentenmarkt pendelte die durchschnittliche Umlaufrendite um die sieben Prozent. Zinssteigerungen in USA und Schweden wurden ohne nennenswerte Reaktion verkraftet. Der umfassende Deutsche Aktienindex DAX hielt sich zwischen 2100 und 2200 Punkten. So wurden zuletzt Stuttgarter Hofbräu leicht favorisiert, wo die Vorzüge bis zu 400 anzogen. Allein vom 16. auf 23. In diesem Zusammenhang eine interessante Rechnung.

Leichtbier setzt sich nicht durch -- In den letzten Jahren wurden rund 200 Leichtbiermarken auf den Markt gebracht. Leicht-Versionen gibt es von allen Biertypen, über Alt und Kölsch sowie Weizenbier bishin zum Pils. Vor einigen Jahren hatten Marktkenner diesem Biertyp Marktanteile von bis zu 10% prognostiziert. Heute erreichen die Leichtbiere etwa 1,5% des gesamten Bierausstoßes in Deutschland. Der rückläufige Trend - Biere der Steuerklasse 7 mit einem Stammwürzegehalt von 7 - 8%, nahmen im ersten Halbjahr 1994 um 14,5% ab (s. Brauwelt Nr. 32, 1994, S. 1549) - betrifft fast alle Leichtbiermarken in Deutschland. Kenner der Bierszene führen als Gründe für diese Durststrecke der Leichtbiere an: allgemeine Konsumzurückhaltung und Wunsch des Verbrauchers nach klaren Alternativen.B. 275)..

Als Bierhits des Sommers 1994 ermittelte die CMA die Sorten Pils und Weizen, allerdings mit großen regionalen Unterschieden. -- In Hamburg, Schwerin und Berlin erreichte Pils eine Bevorzugung von 60%, in Frankfurt am Main und in Dresden von 30%, gleichauf mit Export. Im München war Weizen mit 49% das beliebteste Bier. In Düsseldorf dominierten die obergärigen Biere, vor allem das Alt mit 43%.

Getränke-Konjunkturtest Juli 1994 -- Biere: Im Juli hat sich die Geschäftslage der Brauereien wieder verbessert. Dank des günstigen Sommerwetters stiegen Nachfrage und Ausstoß im Vergleich zum Vormonat stark an. Zudem konnten einige Brauereien bessere Verkaufspreise erzielen. In den kommenden Monaten dürften jedoch nach Einschätzung der Testteilnehmer keine weiteren Preiserhöhungen durchsetzbar sein. Das Exportgeschäft wird sich nach Ansicht eines Teils der Brauereien wieder beleben. Insgesamt sind die Geschäftsaussichten nicht ungünstig, wenngleich für die Herbstmonate - saisonbedingt - eine leichte Abschwächung erwartet wird. Wegen des starken Nachfrageanstiegs erwiesen sich die Lagerbestände verschiedentlich als zu klein..

Kölsch-Markt 1993 -- Im Jahre 1993 ist der Ausstoß an Kölsch der 24 Kölschbrauereien um rund 250 000 hl (9,5%) auf 3,2 Mio hl zurückgegangen, in den ersten vier Monaten dieses Jahres belief sich der Rückgang auf weitere 4,3%. Jochen Köhler, Vorstandsvorsitzender der Dom-Brauerei AG, ist deswegen überzeugt davon, daß es mittelfristig zwangsläufig zu einer Marken- und Marktbereinigung kommen werde. Im Hinblick darauf, daß mehr als die Hälfte aller deutschen Brauereien das laufende Geschäftsjahr mit einem negativen Betriebsergebnis abschließen wird, erwartet er eine weitere Konzentration der Brauwirtschaft. Für Kölsch liegt dabei die Gefahr weniger in der Gastronomie als beim Flaschenbier, wo der Wettbewerb der Pilsbrauer spürbar ist..

Mittelstand wird positiv gesehen -- Die Brau Ring Kooperationsgesellschaft privater Brauereien, Wetzlar, hat die Gesellschaft für Konsumforschung (GFK), Nürnberg, mit einer bundesweiten Verbraucherbefragung beauftragt. Wie der Vorsitzende der Kooperation, Manfred Gebhardt-Euler, in Frankfurt vor der Presse erläuterte, wurden dabei vier Fragen gestellt, und zwar nach: - dem Begriff Privatbrauerei; - Namen von Groß- und Konzernbrauereien; - dem Begriff Mittelstand; - der Bewertung der Bierqualität in Abhängigkeit von der Brauereigröße. Die Mehrzahl der Befragten, so Gebhardt-Euler, verstanden unter dem Begriff Privatbrauereien kleine bzw. mittlere Brauereien im Privat-/Familienbesitz..

Verbrauch an Getränken in Deutschland (Liter pro Kopf) -- Tabelle

Ausstoß an ankoholfreiem Bier und Malztrunk 1993 (hl) -- Tabelle

Der Braugerstenmarkt 1994 könnte attraktiver werden. -- Bei mengenmäßig im Vergleich zum Vorjahr stabilen Verhältnissen und dünner Versorgungsdecke bei den Mälzereien seien teilweise schon 34 DM/dt von den Mälzereien akzeptiert worden. Das gute Exportgeschäft nach zeitweisem Ausbleiben dänischer und französischer Angebote hat die Preise ebenfalls stabilisiert. Speziell im Norden sind 50% der Ernte über Kontraktpreise gebunden.

Ausfuhr von Bier in Drittländer -- Tabelle

Einfuhr von Bier aus Drittländern -- Tabelle

Gesamtbierausstoß 1993 -- Tabelle

Gesamtbierabsatz nach Bundesländern in Juni 1994 -- Tabelle

Ausstoß an alkoholfreiem Bier und Malztrunk im I. Quartal 1994 -- Tabelle

Ausstoß an ankoholfreiem Bier und Malztrunk 1993 (hl) -- Tabelle

Trends bei den alkoholfreien Getränken -- Nach dem Bericht über den Getränkemarkt 1993 vom Ifo-Institut in München zeigten die Zahlen für den Pro-Kopf-Verbrauch für die einzelnen Getränke (s.a. Brauwelt Nr. 23, 1994, S. 1063), daß Fruchtsäfte vom Verbraucher nach wie vor mit positiven Eigenschaften, wie Gesundheit, Fitneß, Hinwendung zur Natur, Frische usw., in Verbindung gebracht werden. So ist es nicht verwunderlich, daß der Fruchtsaftkonsum 1993 entgegen dem allgemeinen Trend beim Getränkekonsum weiter angestiegen ist. Der Verbraucher greift aber immer mehr zum reinen Fruchtsaft zu Lasten der Nektare und der stillen Fruchtsaftgetränke. Die Überkapazitäten in der Branche werden auf rund 30% geschätzt, so daß sich der harte Preiswettbewerb fortsetzen dürfte..

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