Schwieriges brauwirtschaftliches 1993 -- Rückblick: Auf ein schwieriges brauwirtschaftliches Jahr 1993 blickte die Delegiertenversammlung mittelständischer Privatbrauereien e.V. im Rahmen ihrer Frühjahrstagung im Einsiedler Brauhaus in Einsiedel/Sachsen zurück. Der Ausstoßrückgang von mindestens fünf Prozent, verglichen mit den Zahlen des Jahres 1992, bedinge einen weiter wachsenden Wettbewerbsdruck, den die großen Braukonzerne, aber auch führende Premiumbrauer durch eine Preisentwicklung nach unten noch anheizen würden. Die deutsche Brauwirtschaft werde mit einer weiteren Konzentration konfrontiert, die allerdings nicht auf bestimmte Betriebsgrößen beschränkt bleibe. Durch verfehlte Unternehmensstrategien würden auch Großbrauereien zunehmend unter Druck geraten. Kasten).

Die Warenströme des Bieres innerhalb Deutschlands -- Bier in der Flasche oder in der Dose hat sich unbestritten zum Markenartikel entwickelt. Diese Tatsache läßt sich mit einer ganzen Reihe von Argumenten belegen. Die eine Möglichkeit besteht darin, die nationale Distribution von einzelnen Marken aufzuzeigen; eine andere Möglichkeit besteht darin, den Warenfluß zwischen den einzelnen Bundesländern zu erheben und zu analysieren.

Deutscher Orangensaft-Konsum Spitze -- Eine gute Orangenernte in Brasilien 1992/93 von ungefähr 1 Mio t und eine noch stärkere Nachfrage aus Europa, besonders aus Deutschland, führte zu einer Preiserhöhung bei Orangensaftkonzentrat. Nach Angaben des Warenvereins der Hamburger Börse stiegen die Preise von unter 1700 DM/t auf rund 2400 DM/t. Insgesamt hat Europa 1993 über 600 000 t Orangensaft importiert. Davon entfielen auf Deutschland ungefähr 50 Prozent. Damit blieb Deutschland mit einem Pro- Kopf-Verbrauch von 42 l Saft/Nektar weiterhin weltweit an der Spitze. Allerdings hat sich bereits eine Abschwächung der Nachfrage gezeigt, so daß die Wachstumsraten der Vorjahre nicht mehr erreicht werden dürften. Marktkenner rechnen sogar schon mit einem Rückgang..

Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauca an Multivitamin- Fruchtsäften liegt in Deutschland bei 4,5 l und damit auf Platz 3 hinter Orangen- und Apfelsaft. -- Insgesamt wurden in Deutschland 1992 38,3 l an Fruchtsäften und -nektaren getrunken. In der Schweiz lag der Wert bei 34,3 l, in den USA bei 29 l und in den Niederlanden bei 22,3 l.

Getränke-Konjunkturtest März 1994 -- Biere: Im März wurde die Geschäftslage der Brauereien überwiegend als zufriedenstellend beurteilt, Nachfrage und Ausstoß haben sich - in erster Linie saisonbedingt - erhöht. Nur wenige Brauereien konnten die Verkaufspreise heraufsetzen. Für die nächsten Monate sind allerdings stärkere Preiserhöhungen angekündigt. Die Erwartungen hinsichtlich des Exportgeschäfts haben sich erheblich verbessert. Gleichwohl rechnen die Brauereien in den nächsten Monaten mit einer weitgehenden Stagnation des Bierausstoßes. Dies hat die allgemeinen Geschäftserwartungen im März wieder deutlich gedämpft. Erfrischungsgetränke: Der überwiegende Teil der Hersteller von Erfrischungsgetränken beurteilte im März die Geschäftslage als befriedigend..

Im März bekam die Börse einen Knacks -- Als die Bundesbank eingestehen mußte, daß die Geldmenge im Januar aus dem Ruder gelaufen ist mit einem Wachstum von 20 Prozent, knapp viermal soviel wie der Zielkorridor, kam es am deutschen Rentenmarkt zu deutlichen Zinssteigerungen bis zu einer durchschnittlichen Umlaufrendite von knapp 6,5 Prozent. Der Aktienindex DAX gab zeitweise auf 1992 nach. Die anschließende Erholung brachte ihn bis Ende März wieder in die Gegend von 2200. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite wieder auf 6 Prozent. Anlaß für die zeitweilige Verwirrung waren neben der Geldmenge M 3 leichte US-Zinserhöhungen und Clintons Whitewater. Vom Branchenindex Brauereiaktien gibt es endlich einmal etwas Erfreuliches. Der Dinkelacker- Konzernumsatz lag 1993 bei 258 (- 8,3) Millionen DM..

Gebindestatistik NRW im 1. Hj. 1993 -- Der Faßbieranteil in Nordrhein-Westfalen ist im Vergleich zum 1. Halbjahr 1992 um 6,2 Prozent zurückgegangen. Dies geht aus der Gebindestatistik des Verbandes Rheinisch-Westfälischer Brauereien hervor. Kleinere Fässer zwischen 10 l und 20 l Inhalt mußten zwischen 1,3 Prozent und 5,6 Prozent Verluste hinnehmen, die gängigen Keg-Größen 30 l und 50 l ein Minus von 2,7 Prozent beziehungsweise 4,3 Prozent. Im Tank wurden 185 000 hl verkauft; das sind 1,25 Prozent der gesamten Menge und damit über 180 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Drittelliter-Mehrwegflasche legte leicht um 2,7 Prozent zu (rund 60 000 hl); ihre größere Schwester allerdings verkaufte sich um 5,9 Prozent schlechter, was einem Rückgang um 400 000 hl entspricht..

Gesamtbierabsatz nach Bundesländern im Februar 1994 -- Tabelle

Neue Zahlen in alter Maske -- In den beiden letzten Heften der Brauwelt wurde bei den Tabellen der chemischen Charakterisierung der Hopfenernte 1993, Brauwelt Nr. 12, 1994, S. 457, und des Gesamtbierabsatzes für Januar 1994, Brauwelt Nr. 13/14, 1994, S. 545, versehentlich auf alte Masken bei der Erstellung der Tabellen zurückgegriffen. Auf diese Weise stand das aktuelle Zahlenmaterial unter veralteten Jahreszahlen. Es handelt sich bei der Charakterisierung der Hopfenernte 1993 um einen Vergleich der Jahre 1993 und 1992 und beim Vergleich des Gesamtbierabsatzes um einen Vergleich des Monats Januar 1994 mit dem des Vorjahres 1993. Auch wenn dem Glücklichen bekanntlich keine Stunde schlägt, so veröffenlicht die Brauwelt doch stets die neuesten Zahlen - nur eben manchmal in alter Maske.

Hero-Gruppe: Steigender Umsatz -- In der Brauwelt + AfG/Getränketechnik Nr. 7/8, 1994, S. 296, brachten wir eine Übersicht über den Soft-Drink-Markt in Westeuropa. Durch einen Übertragungsfehler wurde bedauerlicherweise geschrieben, daß die Schweizer Hero-Gruppe in den Konkurs gegangen sei. Richtig ist vielmehr, daß die Hero-Gruppe 1993 mit einem Rekord-Cash-Flow abgeschnitten hat und den Gewinn halten konnte, trotz eines wetter- und währungsbedingten Umsatzrückganges. Der konsolidierte Reingewinn lag bei 63,4 Mio Fr gegenüber 63,7 Mio Fr im Vorjahr. Nach einer Mitteilung des Unternehmens wurden 1993 keine weiteren Akquisitionen getätigt, sondern wichtige Anpassungen an den Markt vorgenommen. Der Personalbestand nahm in der Gruppe um 285 Mitarbeiter bzw. 6,7% ab..

Die zehn gößten Brauereigruppen der Welt -- Grafik

Deutsche Brauwirtschaft im Zeichen der Rezession -- Zum ersten Mal seit Jahren gab es in der Brauwirtschaft einen spürbaren Einbruch. Die deutschen Brauereien verzeichneten1993 einen Ausstoßrückgang von schätzungsweise 4 Prozent. Auch im laufenden Jahr ist eine Wiederbelebung der Nachfrage noch nicht in Sicht. Wie die deutschen Brauer auf diese Situation reagieren und welche Probleme in den nächsten Jahren auf sie zukommen werden, erörterte die Brauwelt in einem Gespräch mit dem Präsidenten des Deutschen Brauer-Bundes, Dr. Michael Dietzsch, am 3. März 1994 in Bitburg.

Veränderungen im internationalen Biermarkt -- Anläßlich einer Pressekonferenz gab der Vorstandssprecher der Grolsch- Brauerei, Enschede/NL, Paul Snoep, am 16. März 1994 in Amsterdam einen kurzen Überblick über die Veränderungen im internationalen Biermarkt und über die Aktivitäten seines Hauses. In den letzten Jahren hat sich der Biermarkt in Nord-West-Europa erheblich verändert. So führten in Deutschland Überkapazitäten zu einer Beschleunigung des Konzentrationsprozesses. In Großbritannien veränderten sich die Interessen im Bereich Distribution vollkommen, in erster Linie wegen des Einflusses der Monopolbehörde. Besonders betroffen war der Absatzkanal Hotels und Gaststätten, der in England etwa 80 Prozent des Bierabsatzes ausmacht. Zu gleicher Zeit findet lt.B.a. Brauwelt Nr.a. S..

Gesamtbierausstoß 1991 bis 1992 in EG und EFTA (in 1000 hl) -- Tabelle

Anzahl und Ausstoß der gewerblichen Braustätten in EG und EFTA nach Betriebsgrößenklassen -- Tabelle

Getränke-Konjunkturtest Januar 1994 -- Biere: Das Jahr 1994 begann für die Brauereien mit einer - weitgehend saisonbedingten - Reduzierung des Bierausstoßes. Gleichwohl sind die Lagerbestände leicht angestiegen. Die Verkaufspreise konnten nur vereinzelt erhöht werden. Insgesamt gesehen hat sich die Geschäftslage im Berichtsmonat leicht verschlechtert. Für die nächsten Monate erwarten die Brauereien eher eine ungünstigere Entwicklung als bisher, wenngleich die pessimistischen Stimmen im Vergleich zu den Vormonaten geringer geworden sind. Die Preise könnten, den Erwartungen der Brauereien zufolge, in den kommenden Monaten wieder etwas nach oben in Bewegung geraten. Die Geschäftslage wurde vom größten Teil der Hersteller nach wie vor als befriedigend bezeichnet..

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