Der Verdrängungswettbewerb im deutschen Biermarkt geht weiter. Um diesen bestehen zu können, benötigen die Brauereien die richtigen strategischen Waffen, von der Information über die Kommunikation und die Co-Revolution bis hin zur Innovation. Dabei setzen die wenigsten deutschen Brauereien heute schon das „Kriegsgerät” des 21. Jahrhunderts ein.
Aufbauend auf seinem letztjährigen Vortrag (s. „Brauwelt“ Nr. 48, 1997, S. 2160 und Nr. 1/2, 1998, S. 5) ging Roland Berger beim 24. Management-Seminar für die Brauwirtschaft der Roland Berger & Partner GmbH am 19. November 1998 auf die strategischen Waffen für den Verdrängungswettbewerb ein.
Einige, die heute zu den „nationalen Verdränger“ zählen (z.B.
Die regionalen Konsolidierer werden rasch zunehmen.B..
In der „Brauwelt” Nr. 31/32, 1998 wurde ausführlich über das „Forum Bier und Gesundheit” berichtet, das anläßlich des Deutschen Brauertages vom Deutschen Brauer-Bund durchgeführt wurde. In diesem Bericht und im Editorial, das sich auf diesen Bericht bezieht, wird Dr. Peter Franzkowiak mit der Aussage zitiert: „Ein Abstinenzdogma, vorgegeben durch Eltern oder Staat führe in den Suff.” Dr. Franzkowiak legt großen Wert auf die Feststellung, daß er diesen Satz, der auch noch einmal in einer Bildunterschrift in dem Bericht auftaucht, so nie gesagt hat. Diese Aussage entspricht auch nicht seinem wissenschaftlichen Ansatz.
“Unidentifiziertes Falt-Objekt (UFO)” nennt das Unternehmen Megapromotions sein neuartiges Werbemittel aus Karton, das – ähnlich dem bekannten Zauberwürfel – in sehr vielen Varianten gedreht und gefaltet werden kann. Eingesetzt wird es als lnpack- oder Onpack-Promotion, ein anderes Mal als handelsunterstützendes und verkaufsförderndes Giveaway. Aber auch als Beilage in Zeitschriften sowie als originelle Gewinnspielidee kann man die UFOs verwendet. (Megapromotions, 64546 Mörfelden-Walldorf, Halle 1, Stand 184)
Portugal führte 1997 im Alkohol-Konsum in Europa mit einem Verbrauch von 11,2 Litern/Jahr, vor Frankreich mit 11,1 l, Deutschland mit 10,7 l und der Tschechischen Republik mit 10,1 l. Schlußlicht ist Island mit 3,7 l, hinter Norwegen mit 4,0 l und Schweden mit 4,9 l. In Deutschland entfielen rd. 60% des Alkoholkonsums auf Bier.
Bierinnovationen sind das Salz in der Suppe – sowohl für die Hersteller als auch für die Absatzmittler. Vernünftig konzipierte Bierneuheiten bedeuten mehr Absatz und mehr Umsatz. Kreative Lösungen lassen sich besonders bei Biermischgetränken und Alcopops finden.
Der rückläufige Trend des Bierkonsums setzt sich fort. 1997 lag der Ausstoß der deutschen Brauereien nur noch bei 112,6 Mio hl, der heimische Bierverbrauch sank auf 107,5 Mio hl, der Pro-Kopf-Verbrauch erreichte den seit Jahrzehnten niedrigsten Wert von 131,1 l. Die Senkung der Promillegrenze tat ihr übriges für den Außer-Haus-Konsum. In den ersten vier Monaten 1998 verlor der Ausstoß weitere 0,5 Prozentpunkte..
Das Umsatzvolumen im deutschen Convenience-Markt beträgt heute nach einer Studie der Lekkerland Deutschland GmbH & Co. KG, Frechen, rd. 35 Mrd DM und wird sich innerhalb der kommenden zehn Jahre auf 60 Mrd DM ausweiten. Im Nahversorgungsbereich sind die Tankstellenshops zur Zeit die Sieger. Die Kiosk-Landschaft wird sich zum Teil dramatisch verändern. Die Bäckereien haben das größte Wachstumspotential.
Mit 41% halten die Tankstellenshops den größten Anteil am Gesamtumsatz des deutschen Convenience-Marktes. Bereits heute haben 75% aller deutschen Tankstellen moderne Shops. Noch größere Umsatzpotentiale schreibt die Studie den Bäckereien zu.
Bei den Kiosken dürften nur die heute 6000 begehbaren
Kioske eine positive Entwicklung haben.B.B..
Unter dem Motto „Bierkulturstadt Bamberg – Biervielfalt erleben und genießen“ haben die neun Bamberger Brauereien und das Bamberger Braumuseum nun eine Marketinginitiative gestartet. In einer 36seitigen Farbbroschüre und im Internet unter www.bierstadt.de präsentieren alle neun Brauereien ihre Bierspezialitäten, die Brauereigasthöfe mit Gärten und Kellern, Übernachtungsmöglichkeiten und Zusatzangebote. Auf einer Doppelseite wird das Brauereimuseum vorgestellt.
Der Biermarkt in Zentral- und Südamerika hat seit Beginn der 80er Jahre eine enorme Entwicklung durchlaufen. Das geht auch aus einer Studie von ERC Statistics International PLC, London, hervor. Die Studie „Beer Markets in Central & South America”, die 20 Länder erfaßt, kann zum Preis von 7500 Pfund unter der Telefonnummer 0044 (0) 16 38 66 77 33 bestellt werden.
Die Brauwirtschaft in den einzelnen Ländern hat sich geöffnet. Die Märkte wurden mehr wettbewerbsorientiert. Die Importe nahmen zu, neue Brauereien wurden gebaut. So verschwanden Mono- und Duopolismus aus den Märkten. Immer mehr Länder in dieser Region haben erkannt, daß Handelsbarrieren und Restriktionen gegenüber ausländischen Investoren abgebaut werden müssen. Dies hat sich auch im steigenden Bierkonsum niedergeschlagen..
Die deutschen Brauereien hatten im Kalenderjahr 1997 nach vorläufigen Daten der Außenhandelsstatistik des Statistischen Bundesamtes mit 7% einen Anstieg des Exports zu verzeichnen. Die Gesamtausfuhr 1997 betrug 9,2 Mio hl.
Eine Analyse der Ausfuhr- und Inlandsabsatz-entwicklung der deutschen Brauereien mit einem versteuerten Bierausstoß von über 140 000 hl.
Wie in den Vorjahren befragte unser Autor die Brauereien mit einem versteuerten Bierausstoß von über 140 000 hl nach Ausstoß- und Exportzahlen. Die Ergebnisse sind auf dem Stand von Juni 1998.
Um eine vollständige Absatzentwicklung aller Brauereigruppen und Einzelbrauereien zu haben, werden nachfolgend wie üblich 4 Tabellen veröffentlicht:
Tabelle 1 zeigt die Entwicklung der Verbundbrauereien und die größten Privatbrauereien mit ihrem Gesamtausstoß (einschließlich Ausfuhr) über 2,0 Mio hl.
Tabelle 2 enthält der größeren Transparenz wegen den Gesamtbierausstoß nach Bundesländern für 1997 im Vergleich zum Vorjahr. 0,5% an..
Der Markt der alkoholfreien Getränke ist in Bewegung. Gerade in den letzten Jahren konnten die Konsumenten zwischen sehr vielen Produktneuheiten in traditionellen Marktsegmenten und Getränken aus innovativen Segmenten wählen. Auffallend ist, wie stark sich die ehemals streng abgegrenzten Marktsegmente vermischen.
Beispielsweise setzen sich die erfolgreichen Mineralwasser + Frucht-Getränke und die Schorlegetränke aus den Marktsegmenten Mineralwasser und Fruchtsaft zusammen. Die extrem erfolgreichen Eistees sind ebenfalls eine Kombination aus Erfrischungsgetränk und Tee, und nicht anders verhält es sich bei den Biermischgetränken im alkoholischen Bereich. Dort wird erfolgreich Limonade mit Bier gemischt und vom Konsumenten als willkommene Abwechslung angenommen.....
Immer öfter kann man in deutschen Tageszeitungen, wie kürzlich in der Süddeutschen Zeitung vom 13. Juli 1998, die Frage lesen, warum die Deutschen in Sachen Innovationsfreudigkeit, Kundenfreundlichkeit und Marktflexibilität immer noch dem internationalen Vergleich hinterherhinken. Dabei schlafen die deutschen Manager nicht, sondern entwickeln ungeahnte Aktivitäten, wenn es darum geht, das Unternehmen zu reorganisieren, zu verschlanken oder gar Firmen zu fusionieren. Veränderungsprojekte wechseln, wie Frank Pyko schreibt, im Wochentakt. Der deutsche Manager soll etwas bewegen. Doch, so stellt sich die Frage, wie kann man etwas bewegen, wenn man selbst so unbeweglich ist.
Die deutsche Krankheit ist eine geistige Mobilitätsblockade. Hier ist die Führungsetage gefordert..
Im Jahre 1997 erreichte der AfG-Absatz in Europa 760 Mio hl (+3,5%). Nach einer Studie von Zenith International war Deutschland mit 200 Mio hl der größte Ländermarkt vor Italien und Frankreich mit je 120 Mio hl und Großbritannien mit über 100 Mio hl. Der Pro-Kopf-Verbrauch war in der Schweiz mit 261 l am höchsten. Deutschland folgte mit 241 l vor Belgien mit 235 l.
Die gegenwärtige Wettbewerbssituation der deutschen Brauwirtschaft ist durch einschneidende Veränderungen gekennzeichnet, die insbesondere in einem verstärkten Strukturwandel sowie in einer zunehmenden Konzentration deutlich werden. Viele Brauereien sind in ihrer Existenz gefährdet.
Tiefgreifende Wandlungsprozesse auf den Märkten … stellen das Marketing und im besonderen die Kommunikationspolitik vor Fragestellungen, die neue Konzepte zur erfolgreichen Problembewältigung hervorgebracht haben” (1). Dies gilt für das Marketing der Brauereien nur in den wenigsten Fällen. Das aktuelle Marketing für Bier konzentriert sich häufig zu stark auf die traditionelle Markenwerbung, die nur wenig Erfolg verspricht..
Der traditionelle Biermarkt war seit jeher immer lokal ausgerichtet. Die meisten Brauereien hatten nur ihre Region im Fokus. Es gab lediglich einige wenige internationale Marken. Aufgrund der dramatischen Veränderungen der Weltwirtschaftslage hat sich auch der internationale Biermarkt stark verändert, wie BV Capital Management, NewYork, im jüngsten Bericht schreibt. Da der Bierabsatz in den Industriestaaten seit Jahren eher abnimmt als stagniert, kam es zu erheblichen Konzentrationsprozessen. Die Brauereien konzentrierten sich immer mehr auf internationale Märkte und suchten Verbündete, entweder durch Kauf oder durch Bildung von Joint-ventures. Die Verbraucher weisen eine hohe Markentreue auf, auch auf Grund der historischen Entwicklung der jeweiligen einheimischen Brauindustrie.a.
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