In seinem TrendFokus November 2002 weist Trendforscher Karl Heinz W. Smola, Oberasbach, erneut darauf hin, dass die Konsumtrends "Masse oder Klasse" heißen. Die Mitte bricht weg, Warenwelten sind "out", Themenwelten "in". Der neue selbstbewusste Konsument akzeptiert nicht mehr länger überfrachtete Warenangebote und komplexe Sortimentsstrukturen, so Smola. Die Messe Frankfurt habe dies bereits aufgegriffen und entsprechend reagiert, indem sie für die Messe "Tendence 2003" ein neues Konzept entwickelt hat. Im Vordergrund stehen dann nicht mehr länger Produktwelten, sondern Konsumwelten, die alle relevanten Lifestyle-Bereiche des Endverbrauchers abbilden, wie z.B. "Modern Living, Emotion, Joy, Function. Jeder Hersteller muss sich fragen, in welchem Segment er künftig aktiv sein will..
Bier ist auf dem Weg zum gesunden Kultgetränk. Darauf verwies Prof. Manfred Walzl, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Graz, in einem Referat anlässlich der 52. Arbeitstagung des Bundes Österreichischer Braumeister und Brauereitechniker im September 2002 in Kaltenhausen bei Salzburg (s. Seite 1571). In der modernen Medizin bestehe kein Zweifel mehr, dass sich mäßiger Biergenuss auf sehr vielfältige Weise positiv auf die Gesundheit auswirkt. Schon im Jahre 1929 hätten Wissenschaftler in den USA nachgewiesen, dass Biertrinker länger und gesünder leben.
Vor allem neuere Forschungsergebnisse rücken Bier in ein noch besseres Licht, wenn es um seine gesundheitlich positiven Aspekte geht. Homocystein, so Prof. Walzl, ist die Geißel der modernen Menschheit.
Prof. Dr. Brauwelt Nr.a.
Geschmacksempfindung und Präferenz des Verbrauchers werden von der "Geschichte" eines Bieres beeinflusst. Eine Studie von Professor Charles Bamforth und John Smythe an der University of California, Davis (Journal of the Institute of Brewing 108, Nr. 1, Seite 34 - 36, 2002) untersuchte erstmals den Einfluss der Beschreibung eines Bieres auf die Präferenz beim Konsumenten. Dazu wurden Verkostergruppen aus Finnland, Belgien und Irland dieselben Biere im Zweiglastest vorgesetzt. Einmal präsentierten die Brauwissenschaftler die beiden Proben als nach unterschiedlicher Brautechnologie hergestellt, sie suggerierten den Verkostern ein traditionelles Brauverfahren (15 Tage Produktionszeit) im Gegensatz zu einem schnell vergorenen (10 Stunden). 30% Zuckersirup - hergestellt..
Dr. Lothar Ebbertz, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Brauerbundes, hielt am 27. September 2002 anlässlich der 52. Arbeitstagung des Bundes Österreichischer Braumeister und Brauereitechniker im Hofbräu Kaltenhausen bei Salzburg einen viel beachteten Vortrag zum Thema "Unser Bier im Spannungsfeld zwischen Masse, Marke und Mythos". Dabei zeigte er zunächst anhand aktueller Statistiken (s.a. Geschäftsbericht 2001 des Bayerischen Brauerbundes) auf, dass alle klassischen europäischen Bierländer mit Ausnahme von Irland seit 1990 z.T. erhebliche Verluste beim Gesamtbierausstoß und beim Pro-Kopf-Verbrauch an Bier haben hinnehmen müssen. Eine Besserung sei lt. Dr. Gerade die Steigerung beim Pro-Kopf-Verbrauch wird sich aber nur schwer realisieren lassen. Hierfür ist lt. Dr.s.w. Billigbier.
Statistisch gesehen können die deutschen Brauereien mit dem bisherigen Verlauf des Jahres zufrieden sein. Der Bierabsatz stieg in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 1,2% auf 53,61 Mio hl. In Zeiten allgemeiner Wirtschaftsflaute und insbesondere lauter Klagen des Einzelhandels werten Branchenbeobachter diese Zahlen als durchaus respektabel (s.a. Seite 1338).
Allerdings lag der Absatz ohne die Exporte, an denen nur wenige Unternehmen beteiligt sind, und ohne Haustrunk nur noch bei 47,94 Mio hl (+0,9%). Das Wachstum dürfte fast ausschließlich von den Biermischgetränken gekommen sein. Der Absatz von Biermischgetränken erhöhte sich im ersten Halbjahr um 37% auf 1,42 Mio hl. Das Plus im Gesamtabsatz von 410 000 hl wird demnach fast ausschließlich von den Mischgetränken bestritten.h.a.
Im Endspurt des bundesdeutschen Wahlkampfes bekommt auch noch das Thema Zwangspfand Relevanz. Das Verwaltungsgericht Düsseldorf hat am 10. September 2002 entschieden, das Zwangspfand auf Getränkeeinwegverpackungen sei rechtswidrig. Die Begründung lautet, ein so schwerwiegender Eingriff in die Rechte von Bürgern und Unternehmen bedürfe einer gesetzlichen Ermächtigung und könne nicht per Verordnung verfügt werden. Geklagt hatten 30 große deutsche Brauereien und Mineralbrunnen, die Handelsunternehmen Rewe und Norma, der Verpackungshersteller Schmalbach-Lubeca sowie der Weißblechhersteller Rasselstein Hoesch. Er geht davon aus, dass das Thema Dosenpfand nicht nur in Nordrhein-Westfalen, sondern auch auf Bundesebene gestoppt ist. Scherer wies u.a.
Am 12. 250 000 Arbeitsplätzen./15.
Unter diesem Motto standen die diesjährigen Sommertage der Getränkewirtschaft, veranstaltet von Rüdiger Ruoss, am 28. und 29. August 2002 in Berlin. Die Sommertage der Getränkewirtschaft, vor sechs Jahren zum ersten Mal in Leipzig veranstaltet, finden im zweijährigen Rhythmus statt, immer am letzten Donnerstag und Freitag im August. Sie haben sich mittlerweile zu einer Institution entwickelt, zu einem Branchentreffen, zu einem "Muss" für die Führungskräfte der Getränkebranche aus den Bereichen Marketing und Vertrieb. Mit 440 Teilnehmern wurde lt. Rüdiger Ruoss ein neuer Höchststand erreicht.
55% der Teilnehmer bekleiden Positionen im Vorstand und der Geschäftsleitung oder sind Inhaber.
Die 4. Sie wird, so Rüdiger Ruoss, noch spannender." Die "Überlebenswilligen", d.h. Die 4..
Nach einer Studie von Datamonitor über "Stress und mentales Wohlbefinden" leiden 47% der Europäer unter mehr oder weniger Stress. Die Konsumenten greifen verstärkt zu alkoholischen Getränken oder verwöhnen sich, um ihren Stress zu überwinden. Gestresste Konsumenten sind nach dieser Studie der Traum eines jeden Werbemannes. Sie bevorzugen vertraute Marken mit hoher Convenience und greifen tief in die Taschen, um ihren Frust und Stress zu überwinden. In den Segmenten Nahrungsmittel, Getränke, Körperpflege sind die Ausgaben zur Kompensation der Stressauswirkungen in den letzten fünf Jahren um 22 Mrd EUR auf knapp 150 Mrd EUR gestiegen. Vom Stress verursachte Einkäufe machen lt. Datamonitor 469 EUR pro Kopf und Jahr aus.
Die höchsten Stressfaktoren sind die Sorgen um den Arbeitsplatz.
"Aufräumarbeiten im Kopf", "Führen mit Gefühl", "Entlassungen mit Moral" lauteten einige Schlagzeilen in der "Süddeutschen Zeitung" in der zweiten Juli-Hälfte, kurz bevor die "Miles-and-more"-Diskussion losbrach. Nach den Boomjahren, der Börsenblase und der Wachstumshysterie wird jetzt eher der Sittenverfall vor allem der Manager-Elite diagnostiziert und beklagt. Dabei geht es nicht immer nur um den Vorwurf der Selbstbedienung und Bilanzschönung im großen Stil, sondern auch um den Sittenverfall im Kleinen. Das wird als Reduktion der Rollen bezeichnet: Der Kunde wird zur Melkkuh, der Kollege zum Konkurrenten, der Mitarbeiter zum Abzocker ohne Leistung, der Chef zum Unterdrücker und der Unternehmenspartner zum Non-Profit-Center. Mehrwert im Sinne des Kunden ist damit nicht zu erzielen.a..
Zu diesem Schluss kommt jetzt auch der Branchenreport "Bier", 5. Jahrgang 2002 von AIK, Kohlhaas & Partner, Krefeld. Der klassische Stammtischbiertrinker ist immer seltener anzutreffen. Das steigende Gesundheitsbewusstsein lässt die Deutschen immer mehr zu alkoholfreien Erfrischungsgetränken bzw. Mineralwasser greifen. Beliebter beim zahlungskräftigeren Konsumenten werden aber auch Wein, Cocktails, die "neuen" Spirituosen sowie Bierspezialitäten. Die deutschen Brauereien sind also aufgefordert, neue Wege zu gehen, auch im Wettbewerb mit den großen Globalplayern. Der Anteil ausländischer Brauunternehmen am deutschen Biermarkt beträgt lt.
Radikale Veränderungen im Markt, wie z.B. Umsatzsteigerungen lassen sich vor allem durch Nutzung von Synergieeffekten bei Brauerei-Fusionen bzw..
Die Verpackungsarten bei Wasser und Süßgetränken verschieben sich derzeit rasant zu Gunsten von PET. Zum 30. Juni betrug der PET-Flaschen-Anteil bei abgefülltem Wasser 35%. Das entspricht einem Zuwachs seit dem 31. Dezember 2001 von 10%. Bei den Süßgetränken ist die Entwicklung bereits weiter fortgeschritten. Dort beträgt ebenfalls nach Auskunft der Genossenschaft Deutscher Brunnen der PET-Anteil zum 30. Juni bereits 62%. Die Verdrängung der Glasverpackung schreitet rasch voran. Nach GDB-Angaben hält sie bei Süßgetränken noch 22% über alle Produkte und Vertriebswege.
Der Verbraucher hat sich klar entschieden. Er bevorzugt bei alkoholfreien Getränken die PET-Flasche. Eine grundsätzliche Ablehnung von Bier in PET kann es beim Biertrinker jedoch nicht geben.a.a. 1032).
Wie Dr..
Das Verhältnis zwischen Geldverdienern und Geldempfängern wird sich in Deutschland radikal verändern. Wie Christian Tenbrock und Wolfgang Uchatius in der "Zeit" Nr. 27, 2002, schreiben, wird die Zahl der Bundesbürger zwischen 20 und 30 Jahren in den nächsten 40 Jahren um ein Drittel sinken. Nur noch jeder siebte Deutsche wird ein junger Deutscher sein. 1997 kamen auf einen Rentner vier Personen im erwerbsfähigen Alter, im Jahr 2050 werden es nur noch zwei sein, wenn die Deutschen auch dann noch, wie heute, im Schnitt mit 60 in Rente gehen.
Unabhängig davon, wie sich Zuwanderung und Geburtenraten entwickeln: In den kommenden Jahren werden diesem Land arbeitsfähige Menschen unter 65 Jahren fehlen. Nur etwa 40% der 55- bis 64-jährigen Deutschen, die arbeiten könnten, tun das auch.a. Der.
Nicht nur viele Unternehmenskonzepte, auch die Management-Philosophien sind in der Krise. Was Berater und Gurus in den letzten Jahren für irrwitzige Honorare erzählten, funktioniert nicht mehr. Vom Re-Engineering bis zum Focussing, vom "Value Added Management" bis zum allerneuesten Marketing-Hype der Standardmodelle haben sich überlebt. In seinem Zukunftsletter 2000x weist Matthias Horx auf die wichtigsten Irrtümer hin und zeigt auf, wie sie sich in Zukunft aufklären werden.
Der erste Irrtum ist für Horx, dass Management-Entscheidungen schnell, gnadenlos und genial sein müssen. Vielmehr sollte gutes Management langsam, multifaktoriell und "unscharf" sein. Zukunftssicheres Management basiert nicht auf "Killing Phrases", sondern vor allem auf Geduld, auf dem Abwägen aller Fakten.a. 684).
Nicht immer, aber immer öfter haben in den letzten Jahren die kleineren und mittleren Brauereien im Deutschen Brauer-Bund eine gemeinsame Werbung für das Bier gefordert. Jetzt erhielten sie Unterstützung aus berufenem Munde. Der Deutsche Brauer-Bund veranstaltete anlässlich seiner Delegiertentagung am 6. Juni 2002 in Weimar das Diskussionsforum „Industrie und Handel – Gleichberechtigte Partner oder feindliche Brüder“ (s. Bericht in der nächsten Marketing-Mix-Ausgabe). Im Laufe der Diskussion wurde Josef Schmidt, geschäftsführender Gesellschafter der Solution Management + Consulting Saarbrücken GmbH und früherer Sprecher der Geschäftsführung SB Warenhäuser und Elektromärkte, Globus-Gruppe, St. Da war es für den Handel einfacher, mehr Dynamik in das Segment zu bringen.
Dr.B.
Gemeint ist das Konzentrationskarussell in der Bierbranche weltweit. Nach einer kurzen Phase der Ruhe, der sprichwörtlichen Ruhe vor dem Sturm, eröffnete der Deal zwischen dem Nahrungsmittelriesen Philip Morris, zu dem auch die Miller Brewing Co., Milwaukee/USA, gehört, und South African Breweries (SAB) die nächste Runde (s.S. 777). Wie Hans von der Hagen in der Süddeutschen Zeitung vom 5. Juni 2002 schreibt, kann man dabei auch von einer De-Facto-Übernahme der SAB durch Philip Morris sprechen, da mehr als die Hälfte des Kaufpreises von 5,6 Mrd USD in Aktien gezahlt wird und der US-Konzern damit künftig 36% an dem südafrikanischen Konzern hält. Diese Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2000. Zum einen sei der Kaufpreis zu hoch, zum anderen das mögliche Einsparungspotenzial zu gering.S. 776).
Ideen und Fachkenntnisse sind die Grundvoraussetzungen für den Erfolg. Allerdings, so Günter F. Gross, Ideenproduzent, Stratege und erfolgreicher Buchautor in seinem Buch "Mut und Entschlossenheit - Die Multiplikatoren des Erfolgs", mi verlag moderne industrie, Landsberg/Lech, 2001, führen sie alleine aber nicht zum Erfolg. Dieser lässt sich nur mit einem entsprechenden Realisierungsvermögen erreichen und dieses wird bestimmt durch Mut und Entschlossenheit, aber auch durch Beharrlichkeit und Ausdauer.
Aus diesen Gründen fordert Gross nicht nur die lebenslange Fortbildung, sondern auch die lebenslange "Kraftbildung", nämlich die Förderung von Mut und Entschlossenheit.
Nur wenige Menschen sind professionelle Realisierer. Die Mehrheit der Menschheit hofft und redet..
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