Biermarkt in Bewegung
In Bewegung zu sein ist eigentlich ein sehr positiver Ausdruck, zeugt er doch von Fortschritt und Dynamik. Allerdings kommt es auf die Richtung an, und da liegt bei der Entwicklung des deutschen Biermarktes das Problem. Aber bevor die Stimmung zu sehr kippt – es gibt auch Lichtblicke.
Licht und Schatten – „2023 war für die bayerische Brauwirtschaft eines der schlechtesten Jahre ihrer jüngeren Geschichte“, sagte Georg Schneider, Präsident des Bayerischen Brauerbundes, bei der Jahrespressekonferenz in München. Erschwerte Rahmenbedingungen, sinkender Bierdurst, demografische Effekte und der Strukturwandel machen der Branche nicht nur in Bayern, sondern in nahezu allen Bundesländern das Leben schwer, wie das Statistische Bundesamt mit seinen aktuellen Zahlen belegte (Seite 118). Immerhin federn in Bayern ein stabiler Exportanteil und eine an den Hell-Bier-Boom anschließende „alkoholfreie Hell-Bier-Welle“ die Situation ab. Mehr dazu ab Seite 117.
Komplett alkoholfrei – Die Veranstaltung „Doemens Impulse“ Anfang Februar in Gräfelfing konzentrierte sich ebenfalls auf das Thema „Alkoholfreies“. Im Mittelpunkt standen das Marktumfeld, die Sensorik, aber vor allem die Technologie zur Herstellung von alkoholfreiem Bier, die sich in den letzten Jahrzehnten erheblich weiterentwickelt und damit sehr zum Erfolg beigetragen hat. Eher unerwartet war dann das Ergebnis einer vergleichenden Verkostung, aber lesen Sie selbst … (ab Seite 120).
Im Aufwind – Dr. Uwe Lebok spannte bei den Doemens Impulsen den marketing-technischen Bogen – und tut dies in dieser BRAUWELT ab Seite 127 nochmal in detaillierter Form. „Alkoholfreie Werbezukunft und 0,0 %-Biere“ lautet der Titel des Beitrages von ihm und Co-Autor Andreas Putz, beide K&A BrandResearch, Röthenbach. Welche Möglichkeiten bieten sich den Brauern angesichts der aktuellen Herausforderungen? Die Autoren machen Hoffnung, mit alkoholfreien Bieren nicht nur drohende Werbeverbote umgehen, sondern auch als Marke proaktiv auf die Konsumenten zugehen zu können. Die Lösung aller Probleme sind sie jedoch auch nicht.
Klein, aber fein – Auch wenn der Schweizer Biermarkt nicht zu den ganz großen gehört – bei der GLUG 2024 in Aarau konnte man das leicht vergessen. Die 2. Auflage dieser Messe für die gesamte Getränkebranche in der Schweiz Anfang Februar war von regem Treiben geprägt. Sowohl in der Messehalle, bei den Vorträgen als auch bei der Brauer-Challenge waren die Aufbruchsstimmung und der Wille, etwas zu bewegen, geradezu ansteckend (Seite 119). Nur weiter so …
Autoren
Lydia Junkersfeld
Quelle
BRAUWELT 4, 2024, S. 115