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„Nass und kalt ist gut für Spalt“ – diese alte Bauernregel hat sich in diesem Jahr wieder bestätigt. Generell spiegeln die Ernteergebnisse die Wetterkapriolen des Jahres wieder, wie sich beim diesjährigen Rohstofftag in Spalt zeigte: Das Frühjahr zu kalt, der Sommer zu trocken; die Braugerstenbestände gut, aber mit wenig Eiweiß; die Hopfenernte mit äußerlich hervorragender Qualität, aber in geringer Menge und mit teilweise drastisch reduzierten Alphasäure-Werten (S. 1344).

Die drinktec 2013 in München erzielte nicht nur bei Besuchern und Ausstellern Bestnoten, wie die BRAUWELT bereits in ihrer Ausgabe Nr. 40-41, 2013 berichtete, sondern zeigte das gesamte Spektrum der Braukunst auf, vom Halm über die Produktion und Abfüllung/Logistik bis ins Glas, ja bis in den Gaumen. So fand zum Auftakt die 3. Weltmeisterschaft der Biersommeliers statt. Für die nächsten zwei Jahre wird der Sieger, Oliver Wesseloh, als Botschafter der Bierkultur unterwegs sein (S. 1297). Während der Ausstellung wurden die Medaillen für die weltbesten Biere gekürt beim European Beer Star 2013. Auf der Nacht der Sieger erreichten Biervielfalt und Biergenuss einen absoluten Höhepunkt (S. 1297).

66 800 Besucher aus 183 Ländern, Bestnoten bei Besuchern und Aus­stellern – die Verantwortlichen der drinktec 2013 haben allen Grund zur Freude. Die Messe hat ihren Ruf als Weltwirtschaftsgipfel der Branche eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Insbesondere freute die Messeleitung, dass auch der deutsche Mittelstand, darunter viele kleine und regionale Brauer, diese Kontaktbörse nutzten. Zum Erfolg der Messe beigetragen haben neben dem seit vielen Jahren erstmals krisenfreien Umfeld sicherlich die spektakulären Maschinenparks (S. 1254).

Wir Deutschen sind Genusstrinker. Das fand eine kürzlich durchgeführte online-Studie heraus. Gut, 309 Befragte sind sicherlich keine repräsentative Stichprobe für die deutsche Bevölkerung. Interessant aber war die Aussage, dass für mehr als die Hälfte der Befragten die Qualität beim Konsum von Alkohol im Vordergrund stehe, und angeblich nicht der Preis. Wenn Alkohol konsumiert wird, dann zumeist in Gesellschaft und am Wochenende. Zuhause steht Bier ganz oben auf der Liste, in der Bar die Cocktails. Mehr Infos dazu gibt’s auf Seite 1210.

Hoher Besuch im Hopfen: Bei der diesjährigen Hallertauer Hopfenrundfahrt Ende August ließen es sich Helmut Brunner als Bayerischer Landwirtschaftsminister und Ilse Aigner als Bundesministerin nicht nehmen, persönlich den Orden des Internationalen Hopfenbaubüros in Empfang zu nehmen. Ihr „zum Teil hartnäckiger Einsatz für den Hopfenbau in Deutschland“ auf europäischer Ebene hat sich ausgezahlt (S. 1146), wie Dr. J. Pichlmaier, Präsident des Verbandes deutscher Hopfenpflanzer, betonte. Kurz vor der Wahl kam das offizielle Lob zu so viel persönlichem Einsatz sicher gut an.

Über einen Mangel an Hopfen, zumindest aus Sicht der produzierten alpha-Säuremenge konnte sich die Weltbrauwirtschaft in den zurückliegenden Jahren nicht beklagen. Doch was ist schon eine Speise mit reichlich Salz ohne wohlriechende und -schmeckende Gewürzaromen. Da geht es ehrbaren Brauernasen nicht anders, wenn es um Produktdifferenzierung geht, die in Form stetig neuer Hopfensorten wohlriechende Früchte trägt.

Dem stetigen Vorantrieb der Braugerstenzüchtung haben es die Brauer zu verdanken, dass auch 2013 trotz teils extremer Wetterbedingungen europaweit mit einer zwar heterogenen Qualität, insgesamt aber recht passablen Braugerstenernte zu rechnen ist. Trotz des EU-weiten Flächenrückgangs wird bereits mit einem Braugerstenüberschuss gerechnet. So erfreulich diese Nachricht klingt, kursiert doch bereits bei den Landwirten wieder das Schreckgespenst sinkender Braugerstenpreise – getrieben vom internationalen Börsenhandel und vorauseilender Gewinnerwartung – mit Blick auf die Bereitschaft zum Braugerstenanbau eine leidige Tradition (S. 1022).

Mit den „Grenzen des Wachstums“ hat der Club of Rome 1972 eine Studie zu den Aussichten des Wirtschaftswachstums veröffentlicht, die bis heute die Experten beschäftigt. Beständiges Wachstum ist nicht möglich. Zumindest der reinen Mengensteigerung sind Grenzen gesetzt, wie die deutsche Brauwirtschaft es seit Jahren schon erlebt. Es ist an der Zeit, die entscheidenden Kriterien neu zu definieren.

Bereits in der ersten BRAUWELT-Ausgabe 2013 hatten wir in einem Special eine ganze Reihe von interessanten Energie-Themen für Sie zusammengestellt. Die positive Resonanz nach dem Motto: „Prima, bitte mehr davon!“ haben wir zum Anlass genommen, mit einem zweiten Energie-Special nachzulegen. Und jetzt ist es soweit…

„Der deutsche Biermarkt hat wie vieles zwei Seiten“, sagte Stephan Barth während der Pressekonferenz zur Vorstellung des neuen Barth Berichtes in München (S. 881). Auf der einen Seite häuften sich Berichte über den zurückgehenden Pro-Kopf-Verbrauch und über einen Preisverhau. Auf der anderen Seite seien wohl selten so viele Berichte über kreative Köpfe in Brauereien erschienen.

Jetzt ist der lang ersehnte Sommer endlich da, und wir können hoffen, dass sich in den nächsten Wochen wenigstens ein Teil der bisher frustrierenden Bierabsatzentwicklung wieder aufholen lässt.

Natürlich wäre es schöner, könnte man finanziell aus dem Vollen schöpfen. Gerade in der Forschungsförderung wachsen die Bäume aber nun wirklich nicht in den Himmel. Da ist es schon aller Ehren wert, wenn es gelingt, die wichtigsten praxisrelevanten Themen zu bearbeiten oder Anschubfinanzierungen zu bewilligen, bis die Ergebnisse potentere Geldgeber interessieren.

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