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Diese Feststellung traf Ulrich Kallmeyer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Radeberger-Gruppe in seinem Referat bei den Sommertagen Getränkewirtschaft 2006 (S. 1125). Weitere Kernaussagen Kallmeyers lauteten: „Profitabilität bei Akquisitionen und im Prozess, Wachsen nur über Zukäufe, volle Konzentration auf den Markt, die Kriegskasse ist gefüllt. Wie Profitabilität im Prozess in der Realität aussehen kann, wird am Standort Nürnberg demonstriert, wo die Belegschaft mit jährlichen Einsparungen von rund 1,6 Mio EUR bis zum Jahre 2012 einen wesentlichen Beitrag zum 20-Mio-EUR-Neubau der Brauerei leisten muss.

Darauf wies einmal mehr Dr. Axel Simon, Bitburg, Präsidialmitglied des Deutschen

Die 6. Sommertage Getränkewirtschaft vom 21. bis 25. August 2006 in Berlin brachten neben zahlreichen fachkundigen Vorträgen als Highlight den Workshop mit Prof. Dr. Peter Kruse (S. 1038). Der Bremer Wissenschaftler und Unternehmensberater hat der sich im Umbruch befindenden Getränkebranche sehr intensiv und mit Weitblick den Spiegel vorgehalten.

So lautet die Überschrift eines Beitrages von Robert von Heusinger in der Wochenzeitschrift „Die Zeit“ vom 17. August 2006. Für ihn sind die Zeiten für Untergangspropheten vorbei. Deutschlands Wirtschaft wächst so stark wie seit fünf Jahren nicht mehr. Die Firmen, so von Heusinger, verdienen klotzig, investieren kräftig, schaffen neue Jobs – und die Menschen stecken das Geld in einen höheren Konsum. Die Binnennachfrage ist wieder da und stößt einen sich selbst tragenden Aufschwung an. Die deutsche Wirtschaft scheint den EUR – und den Wiedervereinigungsschock endlich verdaut zu haben. Nichts spricht gegen einen weiter kräftigen Aufschwung. Bleibt zu hoffen, dass dieser Aufschwung nicht wieder zerredet wird und dass sich die positive Stimmung auch auf den Biermarkt auswirkt. Der Ausstoß ist im Juni insgesamt um 1,8 Prozent gestiegen, im ersten Halbjahr 2006 um lediglich 0,7 Prozent. Die letzte Phase der Fußballweltmeisterschaft und der heiße Juli haben den Konsum sicher noch einmal angehoben.

Nach dem Barth-Bericht 2006 bauten die Global Players im Jahre 2005 ihre Einflussnahme auf den Weltbiermarkt durch Brauereizukäufe, Unternehmensbeteiligungen und Akquisitionen weiter aus. Die ersten zehn in der Rangliste vereinigten knapp 926 Mio hl der weltweiten Bierproduktion auf sich, bzw. 58 Prozent des Weltbiermarktes von insgesamt 1,598 Mrd hl. Ein Jahr zuvor waren es 865 Mio hl bzw. 55,7 Prozent. Kam die Inbev-Gruppe im Jahr 2005 auf einen Weltmarktanteil von 12,6 Prozent auf Platz 1 vor SABMiller mit 11,0 Prozent und Anheuser-Busch mit 10,9 Prozent, erreichte die Radeberger-Gruppe mit 0,9 Prozent Platz 20, die Bitburger mit 0,5 Prozent Platz 30 (S. 950). Insgesamt entfielen knapp sieben Prozent der Weltbierproduktion auf Deutschland. Mit 105,5 Mio hl liegt Deutschland weiterhin an dritter Stelle der biererzeugenden Länder, hinter China mit 306 Mio hl und den USA mit 230,2 Mio hl. Langsam aber sicher scheint die hohe Bierkompetenz Deutschlands weltweit zu schwinden, noch dazu, wenn gerade die größeren Brauereigruppen nur in Marke und nicht in das Bier an sich investieren wollen.

Muss sich nicht jeder Unternehmer diese Frage während seines Berufslebens ständig stellen? Und ob nun öffentlich oder im stillen Kämmerlein − er ist nicht allein mit dieser äußerst schwierigen Frage, deren Beantwortung ob der sich ständig ändernden Geschmäcker nahezu hellseherische Fähigkeiten verlangt.

…möchte man all denen zurufen, die nach dem überstandenen sportlichen Highlight dieses Jahres in alte Verhaltensmuster wie Pessimismus und Lethargie zurückzufallen drohen, anstatt sich von der Stimmung im Lande dauerhaft mitreißen zu lassen. Das Angebot bewusster ausnutzen (einige Radsportprofis scheinen sich dies schon früher vergegenwärtigt zu haben) – und es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die großen und

Diese Aufforderung dürfte gerade nach der abgelaufenen Fußballweltmeisterschaft in vielen Bereichen gelten, insbesondere für die fußballbegeisterten Konsumenten, die jetzt eventuell nicht mehr wissen, wie sie ihre Abende verbringen sollen. Moritz Fiege zählte in seinem mit großem Beifall aufgenommenen Referat bei der 51. Brauwirtschaftlichen Tagung eine Reihe von Maßnahmen auf, mit deren Hilfe eine mittelständische, regional ausgeprägte Brauerei ihre Kunden begeistern kann. Der von ihm eingeleitete erfolgreiche Strategiewechsel ist also nicht nur auf die Einführung der Bügelverschlussflasche zu reduzieren (S. 28).

Auf die weltmeisterliche Biervielfalt hat die CMA in einer ungewöhnlichen Aktion hingewiesen: ein Auswahl-Team der deutschen Biere in einem eigens errichteten Braugersten-Stadion (S. 779), eine rundum gelungene Image-Kampagne für die Geschmacks- und Genussvielfalt der deutschen Biere unter Einhaltung des deutschen Reinheitsgebotes.

Stehen jetzt auch für Bier Werbeschränkungen unmittelbar bevor? Diese Frage beschäftigt die Brauer schon länger (s. Brauwelt Nr. 21, 2006, S. 595, 597 und 600 bzw. Nr. 22-23, 2006, S. 639 und 641). Erneut angeheizt wurde die Diskussion durch das Plädoyer des Generalstaatsanwaltes beim Europäischen Gerichtshof zur Rechtmäßigkeit der neuen EU-Richtlinie zum Tabakwerbeverbot, mit dem sich RA P. Hahn, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes auf S. 729 kritisch auseinandersetzt.

Die Fußballweltmeisterschaft läuft bereits seit einer Woche. Überall wird diskutiert, wer wohl gewinnt. Diese Frage wird aber seit einiger Zeit auch im Bier- und Getränkemarkt sowie im Verpackungssektor gestellt und heftig diskutiert.

Gegen die aggressive genussfeindliche Haltung der EU-Alkoholpolitik (s. a. Brauwelt Nr. 21, 2006, S. 595, 597 und 600) gibt es eine Reihe von gesundheitlich durchaus positiven Argumenten, die die Brauer auf keinen Fall unter den Tisch fallen lassen sollten, auch wenn alkoholische Getränke zwei Seiten haben: Genuss und Risiko. So ist, wie Prof. Dr. G. Bühringer, München, beim Forum Bier in Köln erläuterte, Alkohol ein uraltes Kulturgut, aber eines mit Janusköpfen. Daher plädierte er dafür, die Alkoholpolitik möglichst rational zu betreiben, die möglichen Schäden zu minimieren und den Nutzen nicht zu unterdrücken. Allerdings sollte man weniger mit dem Gesundheitsnutzen werben, sondern viel mehr mit dem Genusswert (S. 641).

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