Eingabehilfen öffnen

Die hohe Politik kam in die Hallertau! Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner und zahlreiche Vertreter aus Behörden, Verbänden und der Industrie kamen, um sich persönlich über die Hopfenforschung und den Hopfenmarkt zu informieren. Die traditionelle Hopfenrundfahrt trägt sehr erfolgreich dazu bei, das gute Verhältnis zwischen der Hopfenwirtschaft und der Politik zu erhalten. So hatte die Ministerin einige gute Nachrichten als Gastgeschenk mit in die Hallertau gebracht, die die Rahmenbedingungen für den Hopfenbau erleichtern werden (S. 1115). Aber nicht nur politisch-strategisch, sondern auch technisch ist dies wichtig.

Der Sommer neigt sich dem Ende. Die Hopfenernte beginnt, wenn auch – den Wetterkapriolen seit dem Frühjahr geschuldet – in diesem Jahr verspätet. Kapriolen schlägt aber nicht nur das Wetter, sondern auch die Preisentwicklung auf den Rohstoffmärkten. Einem heißen Sommer scheint ein heißer Herbst zu folgen. Darauf deutet die Vielzahl der brandaktuellen Rohstoffthemen in dieser Ausgabe hin.

Biere, die bisher überregional kaum vermarktet werden, und alles was damit zusammenhängt, sind das Thema zahlreicher Attraktionen und Angebote zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen, wie eine Studie ergab. Eine „Genussoffensive“ soll Abhilfe schaffen. In einem modernen „Genussportal“ soll das Angebot gebündelt werden, wobei Bier häufig im Mittelpunkt steht. Jürgen Witt, NRW-Verbandsgeschäftsführer, freut sich über eine neue Bierroute durch NRW, die so beworben werden wird. „Die Bierroute NRW soll Sympathieträger und Botschafter für unser Bier sein“ (S. 1030).

„Wir wollen das Bewusstsein des Gastronomie-Nachwuchses für Bier und die deutsche Bierkultur stärken“. Das sagte Jens Caßens, Vertriebsdirektor Gastronomie national der Radeberger Gruppe, und er tut einiges dafür: Zusammen mit den Hotelfachschulen in Berlin, Dortmund, Hamburg und Hannover hat die Radeberger Gruppe einen nationalen Bier-Wettbewerb ins Leben gerufen, bei dem sich 100 Hotelfachschüler dank eines qualifizierten Seminar-Angebotes umfangreiches Fachwissen aneignen konnten und dies in einer Abschlussprüfung dokumentieren mussten (S. 988). Ein vorbildliches Engagement für deutsche Bierkultur, das zur Nachahmung empfohlen sei!

Jede Brauerei hat eine. Sie entscheidet über Wohl und Wehe, über „go“ oder „no go“. Und man ist froh, wenn man sich auf sie verlassen kann! Die Rede ist von der Qualitätssicherung. Parallel mit den gesetzlichen Bestimmungen oder Forderungen des Handels steigen die Anforderungen: noch schneller, noch sicherer, noch genauer und natürlich noch kostengünstiger. Da verliert man leicht den Überblick. In unserem heutigen Labor- und Analysen-Special zeigen wir Ihnen daher die neusten Trends und Entwicklungen. Und auch unterschiedliche Strategien.

„Für die Brauereien ist es wie für wenig andere Gewerbe von größtem Interesse, ja eine wirtschaftliche Notwendigkeit, sich auf längere Zeit im Voraus einen festen, geregelten Absatz für ihr Erzeugnis zu sichern. …“ Diese Feststellung ist nicht neu, sie stammt von Dr. H. Schulze-Besse, VLB Berlin, aus dem Jahre 1908, gilt in gleichem Maße auch für die Rohstoffbeschaffung und die gesamte Produktionssicherung – und ist heute so aktuell wie damals.

Nach der Absatzflaute im Mai lässt das herrliche Sommerwetter in diesen Tagen auf einen deutlichen Mehrabsatz an Getränken in den kommenden Wochen hoffen. Für das zweite Quartal 2010 berichtet das ifo-Institut, München, noch von einer verschlechterten konjunkturellen Situation im Bereich Bier gegenüber dem ersten Quartal 2010 (S. 842). Angesichts der momentan vollen Biergärten und verschiedenster Sommerevents in Städten und Gemeinden könnte sich das zweite Halbjahr für die Brauer vielleicht doch noch zum Besseren wenden.

Wer seinen Absatz sichern möchte, muss mit der Zeit gehen. Das Thema Umwelt zum Beispiel stünde beim modernen Konsumenten momentan hoch im Kurs, betonte Hubert Brandl, Geschäftsführer SIMG – Solarbier Innovations- und Marketing-Gesellschaft GbR, anlässlich einer Feierstunde bei der Privatbrauerei Raab in Hofheim/Unterfranken.

Wer kennt ihn nicht, den Satz: „Was will uns diese Werbesendung sagen?“ Und wie oft hat man sich diese Frage selbst schon gestellt? Jährlich werden in Unternehmen und Handel mehrere Milliarden EUR für Werbemaßnahmen ausgegeben. Nicht in jedem Fall eine lohnenswerte Geldanlage. Gute Werbung sollte vor allem genügend Inhalt haben, um die gewünschte Zielgruppe zu erreichen. Wer an seiner Klientel vorbeischießt, gerät als Werbender schnell ins Abseits. Viele Konsumenten begegnen der täglichen Werbeflut nämlich mit Vermeidungsstrategien, weiß unser Autor Jürgen Nünning zu berichten. Während der Werbepausen im TV wird zum Beispiel schnell einmal auf einen anderen Kanal gezappt, Zeitungsbeilagen landen oft ungelesen im Müll.

Wenn Althergebrachtes vermeintlich ausgedient hat, muss geprüft werden, ob es einer Modernisierung bedarf. Dies geschah beim Deutschen Brauer-Bund [EV] im Hinblick auf die bestehenden Verbandsstrukturen. Auf dem Deutschen Brauertag am 9. und 10. Juni 2010 in Berlin bekannten sich die Mitglieder des Deutschen Brauer-Bundes nun einstimmig zu den bestehenden Verbandsstrukturen. Die im letzten Jahr beschlossene Satzung hat damit Bestand.

Der Bierabsatz ist rückläufig. Selbst der Export war 2009 davor nicht gefeit, wenngleich deutsche Biere im Ausland nach wie vor einen guten Ruf haben und damit großes Entwicklungspotenzial (S. 660, S. 662, S. 664). Das ausgefallene Frühjahr konnte wohl ebenfalls kaum dazu beitragen, den Absatz zu steigern. Hoffen wir auf den Sommer.

Täglich begegnet uns eine Vielzahl an neuen Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Griechenland ist pleite, der Öl-Multi BP hat alle Hände voll damit zu tun, eine Umweltkatastrophe in den Griff zu bekommen, und die Nationalmannschaft bangt nach Ballacks Ausfall um den begehrten WM-Titel. Auch die Brau- und Getränkebranche hierzulande sieht sich ihren ganz eigenen Aufgaben gegenüber. Zum Beispiel, wie sich Nachhaltigkeit in Gebäuden, in Unternehmen und in den Kommunen umsetzen lässt. Viel diskutiert wurde darüber auf der Konferenz C.L.I.M.A.T.E. 2010 ­– Energieeffizienz und Klimawandel (S. 613).

Brauwelt-Newsletter

Newsletter-Archiv und Infos

Pflichtfeld

Brauwelt-Newsletter

Newsletter-Archiv und Infos

Pflichtfeld

BRAUWELT unterwegs

kalender-icon