Die Brau Beviale 2011 wirft ihre Schatten voraus. Rund 32 000 Besucher werden für die Messetage vom 9. - 11. November 2011 in Nürnberg erwartet, um sich an den Ständen von etwa 1300 Ausstellern zu den drängendsten Fragen der Branche zu informieren. Die europäischen Brauer kämpfen mit großen Ertragsproblemen durch die vorhandenen Überkapazitäten. Down-Sizing beziehungsweise Right-Sizing sind daher die Trends, die die Entwicklungen in der Anlagentechnik dominieren (S. 1083).
Es ist aber auch vertrackt! Die Krise ist vorbei, aber der Aufschwung schwächelt. Der (weltweite) Bierabsatz steigt, aber nicht bei uns. Das frühsommerliche Wetter versprach Absatzzuwächse, aber der Juli machte einen Strich durch die Rechnung. Und wie soll es weitergehen?
Der Weltbierausstoß ist wieder gestiegen! Mit dieser frohen Botschaft begann die diesjährige Pressekonferenz zur Vorstellung des Barth Berichtes Ende Juli in München. Um 29 Millionen Hektoliter auf insgesamt 1,85 Milliarden Hektoliter stieg der weltweite Bierdurst. Wohin wird er sich entwickeln – in den Boom-Ländern Asiens wie auch in den gesättigten Märkten Europas und Nordamerikas? Und welche wirtschaftlichen Chancen ergeben sich für die am jeweiligen Markt Beteiligten?
Der 8. August 1861 ist für den Fachverlag Hans Carl in Nürnberg ein ganz besonderes Datum. Er markiert den Beginn einer Erfolgsgeschichte, die bis zum heutigen Tage – und hoffentlich noch lange darüber hinaus – anhält. An diesem Tag erschien die erste Ausgabe der „Allgemeinen bayrischen Hopfenzeitung“. Der Fachverlag Hans Carl, einer der ältesten Fachverlage nicht nur Deutschlands, sondern wohl auch weltweit, hat daher heute, 150 Jahre später, allen Grund zum Feiern. Wir tun dies unter anderem mit dieser Jubiläumsausgabe, mit der wir uns bei allen Lesern, Inserenten, Autoren und Geschäftspartnern sehr herzlich für die Zusammenarbeit und die Treue zu „ihrer BRAUWELT“ bedanken möchten.
Bier stärker in das Bewusstsein und ins Blickfeld des Verbrauchers zu rücken – das wünscht sich angesichts der langjährigen Trends beim Bierkonsum jeder Brauer. Schon vor 25 Jahren hatten die mainfränkischen Brauer speziell für ihre Region eine Lösung vor Augen, wobei die Motivation nicht der sinkende Bierabsatz, sondern die starke Konkurrenz in einer vom Wein dominierten Landschaft war. Am 21. Juli feierten sie jetzt ihr 25-jähriges Bestehen.
Bei der unterfränkischen Braugerstenrundfahrt brachten sich am 11. und 12. Juli 2011 150 Teilnehmer auf den neuesten Stand hinsichtlich der zu erwartenden Ernteergebnisse. Angesichts eines herausfordernden Jahrganges, der trotz eines Flächenzuwachses witterungsbedingt insgesamt durchschnittliche Erträge bei jedoch großen Schwankungen von 30 bis 60 dt/ha erwarten lässt, appellierten Dr. Markus Herz, LfL Bayern, und der Präsident des Deutschen Brauer-Bundes, Dr. Hans-Georg Eils, an die anwesenden Brauer, sich beim Thema Winterbraugerste kompromissbereit zu zeigen. Mit Blick auf die langfristige Flächenentwicklung sei es jetzt an der Zeit, „ein positives Signal in die Landwirschaft zu geben“, mahnte Dr. Eils (S. 919).
Am ersten Juli-Wochenende trafen sich die Importeure von Schneider Weisse zu einem Erfahrungsaustausch in München. Die Idee, alle Importeure einzuladen und gemeinsam über Probleme und Lösungsansätze in den verschiedenen Ländern zu sprechen, einzelne Biermärkte vorzustellen sowie die bayerische Bierkultur vor Ort zu erleben, traf auf eine überwältigende Resonanz. Das Interesse im Ausland an deutschem Bier ist groß, aber: „Wir laufen in Deutschland Gefahr, unsere Bierkultur zu verlieren“, befürchtete Gastgeber Georg VI Schneider. Pionierarbeit durch deutsche Brauer sei vonnöten, um dies zu verhindern – und die Importeure seien dabei eine unverzichtbare Unterstützung (S. 875).
Der Deutsche Brauer-Bund hat einen neuen Präsidenten. Die Delegierten wählten beim Deutschen Brauertag am 29. Juni 2011 in Berlin Dr. Hans-Georg Eils, Homburg/Saar, als Nachfolger von Wolfgang Burgard, Hamburg, an die Spitze der seit 140 Jahren existierenden Standesvertretung. Mit Dr. Eils führt erstmals seit vielen Jahrzehnten wieder ein Brauereitechnologe das DBB-Präsidium an. Keine leichte Aufgabe – gilt es doch, einige Abtrünnige wieder ins Boot zu holen.
Diese Regel, frei nach Hans Domizlaff, der in der Werbebranche als der Pionier der Markentechnik und Massenpsychologie gilt, ergänzen unsere Autoren Florian Klaus und Dr. Uwe Lebok, K&A BrandResearch, Nürnberg, mit Blick nach Regensburg: „Wer den Mut hat, zuzuhören, das Gesagte zu verstehen und schließlich professionell die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen, dem kann, unabhängig von der Größe, ein ähnlicher Erfolg beschieden sein, wie dem Bruckmandl der Brauerei Bischofshof in Regensburg“. Dies gilt aber gleichermaßen für andere Biermärkte.
Bis 2015 wird ein Wachstum des Bierausstoßes um 2,8 Prozent erwartet. Diese knapp 1,9 Mrd hl müssen verpackt werden. Gut verpackt, da sie zum Teil weite Wege antreten. Verpackungen sind Produktschutz und Werbeträger, sollen aber bitte effizient, ökologisch korrekt und kostengünstig sein.
Bereits zum dritten Mal war die European Brewery Convention zu Gast in Großbritannien. Nach Brighton 1951 und London 1983 war auch der diesjährige Kongress im schottischen Glasgow ein großer Erfolg, über den wir in mehreren Beiträgen ausführlich berichten werden.
Kommunikation ist unser Geschäft. Seit 150 erfolgreichen Jahren stehen wir Ihnen als Informationsdienstleister zur Verfügung. Da kommt so Einiges zusammen. Gut, wenn man den Überblick behält. Diesen bieten wir Ihnen in Form unseres BRAUWELT-Archivs. Im fünften Teil unserer Jubiläumsserie öffnen wir Ihnen die Türen zu unserem Archiv und zeigen Ihnen, wie Sie Informationen für Ihre tägliche Arbeit bei uns finden. Und all das innerhalb Ihres bestehenden Abonnements (S. 652).
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