Die Bedeutung einer qualifizierten, anwendungsorientierten Forschung für die deutsche Braubranche hat der Deutsche Brauer-Bund erneut unterstrichen, und zwar durch die Verleihung des Forschungspreises der Deutschen Brauwirtschaft im Rahmen der Festveranstaltung zum Deutschen Brauertag am 17. Juni 2009 in Darmstadt. Ausgezeichnet wurden Arbeiten über das innovative Maischsystem „Shakesbeer“ sowie über das Ausdampfverhalten von Aromastoffen beim Würzekochen (S. 757).
Falls Sie von mir jetzt an dieser Stelle ein einfaches Rezept erwartet haben, muss ich Sie leider enttäuschen. Ein gutes Bier bedarf vielerlei Zutaten, nicht nur unserer phantastischen Vier für die Bierbereitung, sondern für den Erfolg auch eines vorausschauenden, verantwortungsvollen Managements und eines guten Marketings. Wir bieten Ihnen deshalb in unserer heutigen Management-Ausgabe der BRAUWELT wieder einen bunten Mix aus all diesen Bereichen.
Es sind nicht gerade viele Unternehmen, die im Moment über florierende Geschäfte berichten können. Beim Blick in die allabendlichen TV-Nachrichten kann der Eindruck entstehen, dass es vorrangig die Großen sind, die die Krise spüren und verzweifelt nach einem Ausweg suchen. Handlungsbedarf gibt es aber auch bei den klein- und mittelständischen Unternehmen reichlich.
Als Forscher hat man einen schweren Stand: Einerseits verbringt man einen großen Teil seiner Arbeitszeit damit, die so knappen finanziellen Mittel herbeizuschaffen, andererseits sieht man sich mit einer Vielzahl von wissenschaftlichen Fragen konfrontiert, die der Erforschung harren, wozu man aber nicht kommt, weil … – siehe oben. Umso erfreulicher, dass auf dem diesjährigen EBC-Kongress eine große Zahl wirklich hervorragender Beiträge zu hören oder zu sehen war. Die Zusammenfassungen einzelner Themenblöcke können Sie in den nächsten BRAUWELT-Ausgaben nachlesen. Detaillierte Fachartikel werden wir in den nächsten Wochen und Monaten in der BRAUWELT/BRAUWELT International bzw. die wissenschaftlichen Abhandlungen in unserer „BrewingScience – Monatsschrift für Brauwissenschaft“ publizieren. Ganz gleich, wie genau Sie es wissen wollen: So verpassen Sie nichts. BRAUWELT – access to knowledge; BrewingScience – access to science.
Alle zwei Jahre treffen sie sich wieder – die Brauwissenschaftler Europas. Aber nicht nur aus Europa, aus der ganzen Welt waren sie nach Hamburg gekommen, um vom 10. bis 14. Mai 2009 am 32. EBC-Kongress teilzunehmen. Ein voller Erfolg, wie der neue EBC-Präsident Christian von der Heide erfreut feststellte. In über 60 Vorträgen und mehr als 130 Postern wurden die neusten Erkenntnisse zu Nachhaltigkeit und Umwelt, Rohstoffen und Lebensmittelsicherheit, Gärung und Mikrobiologie, Sensorik und Qualität, Bierherstellung und Abfüllung beleuchtet. Die Tage in Hamburg brachten allen einen Zuwachs an Wissen, schufen zahlreiche Kontakte und neue Einsichten, eröffneten neue Möglichkeiten und Ausblicke in die Zukunft.
Die Frage ist nicht mehr „ob“, sondern „wie“! Während in vergangenen Zeiten ökonomische Zwänge ökologische Aspekte oftmals in den Hintergrund drängten, ist die Situation heute eine ganz andere. Wie lassen sich Ökonomie und Ökologie gewinnbringend kombinieren? Dr. Manfred Bayerlein, Vorstandsmitglied der TÜV Süd AG, appellierte beim 1. Symposium „Energieeffizienz und Klimawandel – C.L.I.M.A.T.E. 2009“ Anfang Mai in München an alle: „Es geht darum, die Chancen zu nutzen, die der Klimawandel mit sich bringt.“ Und da schließe das eine das andere keineswegs aus.
Die Doemens Academy und der Verband der Diplom-Biersommeliers veranstalteten Mitte April die erste Weltmeisterschaft für Biersommeliers, zu der Experten aus Deutschland, Österreich, Italien, Tschechien, Belgien und sogar aus Australien antraten. Wer in der schriftlichen Prüfung sein Fachwissen bewiesen hatte, musste in der Praxis zeigen, dass er verschiedene Biertypen unterscheiden konnte. Den Finalteilnehmern wurden abschließend diverse Bierspezialitäten kredenzt. Vor einer kompetenten Jury galt es nun, seinen – im wahrsten Sinne des Wortes – guten Geschmack und seine Präsentationskünste zu demonstrieren. Prüfungen, die es in sich hatten, wie die Teilnehmer zugeben mussten. „Aber es war ja auch eine Weltmeisterschaft und keine Dorf-Veranstaltung“, betonte der Organisationsleiter.
Mit sorgenvollem Blick schaute Dr. Fritz-Ludwig Schmucker bei der diesjährigen Mitgliederversammlung der Gesellschaft für Hopfenforschung auf die Entwicklung der Weltbierproduktion. Nach jahrzehntelangem Aufwärtstrend stagnierte die Bierproduktion 2008 erstmals. Dabei war sie allein zwischen 2000 und 2007 um insgesamt 28 Prozent auf 1,787 Mrd hl gestiegen (vgl. BRAUWELT Nr. 46-47, 2008, S. 1378; weitere Daten unter www.brauwelt.de – „Braustatistik“). Da stimmte der Satz noch: „Die Welt trinkt immer mehr Bier!“
In der Landwirtschaft ist der „Schweinezyklus“ ein durchaus gängiger Begriff. Er beschreibt den unermüdlichen Versuch der Landwirte, auf der Basis des aktuellen Marktpreises zu entscheiden, wie viele Tiere sie in den nächsten Monaten aufziehen sollen. Diese Rechnung geht aber selten auf. Die Vielzahl der Marktteilnehmer, die je nach Situation alle auf einmal dasselbe tun, lassen über die kommenden Monate das jeweilige Preisniveau kippen. Ein Auf und Ab ist die Folge. Langfristige Planungssicherheit? Fehlanzeige!
Diese Wege würden sicher viele gerne beschreiten – wenn sie denn so einfach zu finden wären! Jeder noch so lange Weg beginnt mit einem ersten Schritt. Einige haben ihn jetzt gewagt.
Zum dritten Mal hintereinander fand die Frühjahrstagung der VLB Berlin in Bayern statt. Einer der wesentlichen Gründe, warum man sich Anfang März in Nürnberg zur 96. Brau- und maschinentechnischen Arbeitstagung traf, war ein zurzeit in Deutschland wohl einmaliges Projekt dieser Größenordnung. Der Neubau einer Brauerei als Greenfield-Projekt.
Das ist das Credo von Prof. Dr. Eberhard Geiger, der am 6. März 2009 seinen 65. Geburtstag feierte. Am Ende des Monats scheidet er allerdings auch aus dem aktiven Hochschuldienst aus. Als langjähriger Weggefährte lässt Dr. Karl-Ullrich Heyse in einem Gespräch mit Prof. Geiger (S. 312) nicht nur knapp 40 Jahre Lehre und Wissenschaft Revue passieren. Es geht in dem Porträt auch um zukünftige Lehr- und Forschungsinhalte sowie generell um die erfolgreiche Vermittlung von Wissen. Möge gerade der letzte Aspekt an der richtigen Stelle gehört werden!
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