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Große Freude über den Sieg beim European Beer Star 2022
04.10.2022

Knapp 2200 Biere wetteiferten um Awards

EBS | Nach zwei Tagen intensiven Verkostens standen sie fest: die Gewinner des diesjährigen European Beer Star. Insgesamt 2168 Biere aus 40 Ländern wetteiferten in 73 Kategorien um die begehrten Awards. Dazu gehören sowohl international bekannte Biertypen wie Pilsner, Weißbier oder India Pale Ale, aber auch Spezialitäten wie holzfassgelagerte Starkbiere, Belgisches Dubbel oder Sauerbiere wurden verkostet und bewertet.

Eine 130-köpfige internationale Fachjury, bestehend aus Braumeistern, Fachjournalisten, Biersommeliers und weiteren Bierexperten, haben Anfang August die eingereichten Biere in einer zweitätigen Blindverkostung rein nach sensorischen Kriterien – Optik, Geruch und Geschmack – bewertet. Darüber hinaus wurden sortentypische Merkmale objektiv beurteilt.

Internationales Teilnehmerfeld

Obwohl der Name es nahelegt, handelt es sich beim European Beer Star um keine „Europameisterschaft“ der besten Biere. Vielmehr stehen Bierstile europäischen Ursprungs im Mittelpunkt. Dabei kommen fast zwei Drittel aller eingereichten Biere aus dem Ausland. „Wir sind froh über die überragende Resonanz aus insgesamt 40 Ländern. Die teilnehmenden Brauereien scheuten keine Mühen, trotz der derzeit gestörten Lieferketten ihre Biere fristgerecht zur Verkostung einzusenden“, freut sich Projektleiter Kilian Kittl. Besonders aus Italien und Österreich konnten die Veranstalter neue Anmelderekorde verbuchen.

Die 219 Awards des diesjährigen European Beer Star gehen in insgesamt 21 Länder rund um den Globus. Mit insgesamt 82 Awards, davon 32 Gold, 27 Silber und 23 Bronze, führen die deutschen Brauereien den Medaillenspiegel an. Auf Platz zwei landete Italien mit insgesamt 35 Medaillen (10 Gold, 9 Silber, 16 Bronze), gefolgt von den US-amerikanischen Brauereien, die insgesamt 25 der begehrten Awards (8 Gold, 8 Silber, 9 Bronze) über den „großen Teich“ holten. Die österreichischen Brauereien überzeugten die Expertenjury insgesamt 18-mal (6 Gold, 6 Silber, 6 Bronze), nur knapp dahinter landete Belgien mit 15 Awards (4 Gold, 6 Silber, 5 Bronze). Erstmals in der Geschichte des European Beer Star holte Irland eine Goldmedaille auf die „grüne Insel“.

Mit drei Gold-, zwei Silber- und einem Bronze-Award war Birra Perugia aus der italienischen Provinz Umbrien die erfolgreichste Brauerei des diesjährigen Wettbewerbs. Doch auch für die oberbayerische Brauerei Camba Bavaria (2 Gold, 3 Silber, 1 Bronze) und die Stieglbrauerei aus dem österreichischen Salzburg (1 Gold, 2 Silber, 3 Bronze) regnete es Medaillen. Darüber hinaus geht je ein kompletter Medaillensatz nach Bozen zum Batzen-Bräu, nach Wien zur Ottakringer Brauerei sowie zur Birrificio Vetra nach Mailand.

Die Preisverleihung fand im Rahmen der drinktec statt

Ihre Kompetenz in Sachen Weißbier stellten Schneider Weisse und die Schlossbrauerei Unterbaar erneut unter Beweis – je drei Awards gehen nach Kelheim bzw. Baar für Weißbierspezialitäten unterschiedlichster Art. Von insgesamt 27 Awards in den Weißbier-Kategorien gehen 21 nach Deutschland. Die Goldmedaille in der Kategorie „South-German Style Hefeweizen Hell“ sicherte sich jedoch die chinesische Brauerei „Urbrew“ aus Handan und sorgte so für eine Überraschung.

Die in Bamberg beheimatete Hellerbräu, besser bekannt unter dem Namen „Schlenkerla“, sicherte sich Doppelgold in den Kategorien „Smoke Beer“ und „Strong Smoke Beer“. Die Löwenbrauerei Passau konnte nicht nur den Erfolg des besten „German-Style Helles“ verbuchen, sondern war auch mit einem Bronze Award in der Kategorie „German-Style Dunkel“ erfolgreich. Gold für das beste „German-Style Pilsner“ ging an die Familienbrauerei M. Ketterer aus Hornberg im Schwarzwald.

Neue Kategorien

Genauso wie sich der internationale Biermarkt ständig verändert, entwickelt sich auch der European Beer Star stetig weiter. So wurden in diesem Jahr zwei neue Kategorien eingeführt. In der Kategorie „Italian Grape Ale“ gingen alle drei Awards ins Heimatland dieses Stils. Darüber hinaus wurden erstmals „Flavoured or Pastry Stouts“ bewertet, die sich weltweit steigender Beliebtheit erfreuen. Kaum verwunderlich also, dass in dieser Kategorie Gold und Bronze in die USA und Silber nach China gehen.

Dem wachsenden Trend zu alkoholfreien Bieren trug der European Beer Star 2022 mit erstmals vier eigenständigen Kategorien für alkoholfreie Biere Rechnung. Die Awards in diesen Kategorien gehen nach Deutschland, in die Schweiz, in die Niederlande, in die USA sowie nach Spanien.
Nach der erfolgreichen Premiere der Kategorie „Free-Style Beer“ im letzten Jahr, stieß diese Kategorie erneut auf großes Interesse der teilnehmenden Brauereien. Neben einer hervorragenden Bierqualität macht in dieser Spezialkategorie das Storytelling zum jeweiligen Bier eine zentrale Rolle aus. Mit einer kreativen Idee, technisch und geschmacklich perfekt umgesetzt, gepaart mit erfrischendem Storytelling, konnte ein Tee-Bier von SokchoBeer aus Südkorea die Finaljury am meisten überzeugen.

Future Award

Erstmals wurde im Rahmen des European Beer Star zudem ein Award für vorbildliche und nachhaltige Unternehmensführung verliehen.

Die Gewinner des Future Award

„Der Schutz unserer Umwelt bedeutet auch die Sicherung unserer Zukunft. Themen wie Energieeffizienz, nachhaltige Rohstoffsicherung oder Zufriedenheit der MitarbeiterInnen sind schon lange keine Nebensächlichkeiten mehr, sondern gehören längst in den Fokus der Corporate Governance von Unternehmen. Aus diesem Grund vergibt der European Beer Star in diesem Jahr erstmals den Future Award für vorbildliche und nachhaltige Unternehmensführung. Im Sinne des European Beer Star fließt neben nachhaltigem Wirtschaften auch die sensorische Qualität – also Aussehen, Geruch, Geschmack der Biere – in die Bewertung mit ein“, so Stefan Stang, Hauptgeschäftsführer Private Brauereien Bayern e.V., über den neu geschaffenen Award.

Mehrstufige Bewertung

Alle beim European Beer Star 2022 registrierten Brauereien konnten neben der bekannten Verkostung auch freiwillig am Future Award teilnehmen. Basierend auf den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen wurde zusammen mit NachhaltigkeitsexpertInnen der Hochschule für angewandte Wissenschaften Bochum, Fachleuten aus der Braubranche und der Einbindung relevanter Stakeholder aus der Brauereiwirtschaft ein Fragebogen erarbeitet, der auf die Braubranche zugeschnitten ist. Dabei wurden mehrere Aspekte aus den Bereichen Ökologie, Ökonomie, Soziales und Kulturelles von den Brauereien abgefragt. Aus den eingereichten Fragebögen ermittelte im Anschluss ein Expertenteam der Hochschule Bochum für angewandte Wissenschaften die zehn besten Bewerbungen.

Die so ausgewählten Finalisten wurden am 14. September 2022 durch eine interdisziplinär zusammengesetzte Finaljury aus Nachhaltigkeits- und BierexpertInnen sowie Medienschaffenden nochmals bewertet und einer European Beer Star Verkostung live im Rahmen der drinktec unterzogen. Dabei wurden die sensorischen Bewertungskriterien einer regulären European Beer Star-Verkostung angewandt.

Stolze Preisträger

Die drei Gewinner des Future Award wurden, wie auch die Gewinnerbiere des European Beer Star, während der Nacht der Sieger am 14. September auf der drinktec ausgezeichnet. Die Finaljury am meisten überzeugen – sowohl aus Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit als auch der Produktqualität – konnten die Neumarkter Lammsbräu, die Brauerei Kundmüller und die Westerwald Brauerei.

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