Auch im Jahr 2003 konnten die größten Weißbiermarken ihren Absatz weiter ausbauen. Sie erhöhten ihren Ausstoß um 5,4 Prozent auf 7,167 Mio hl (s. S. 422). Diese positive Entwicklung ist sicher auch auf den schönen Sommer 2003 zurückzuführen. Bleibt zu hoffen, dass auch der kommende Sommer entsprechendes Biergartenwetter bringt, um den Weizenbierabsatz auch in der Gastronomie weiter zu fördern. Weizenbier im Offenausschank, das zeigt der Beitrag ab S. 423, erfordert regelmäßige, sachgemäße Pflege der Schankanlage. Der Großteil der Weizenbiere wird mittlerweile mit einem CO2-Gehalt ausgeschenkt, der dem der untergärigen Biere vergleichbar ist bzw. nur gering höher liegt. Der Hygiene in diesem Bereich kommt eine mindestens genauso große Bedeutung zu. Wie neuere Untersuchungen (S. 421). S..
Nicht nur in Deutschland ist Bier in PET-Flaschen auf breiter Front kurz vor dem Durchbruch. Hier sind es die Discounter, die Bier in PET hoffähig machen, allerdings leider wiederum über den Preis. Auch in China wird diese Verpackungsvariante immer beliebter, während andere Länder hier noch etwas zurückhaltender sind. In Skandinavien, aber auch in Brasilien konnte sich der Verpackungswerkstoff PEN gegenüber PET gewisse Vorteile verschaffen. Bei PET geht die Diskussion momentan um die Frage Monolayer mit Beschichtung bzw. Multilayer mit entsprechenden Barriereeigenschaften. All diese Punkte wurden bei der 91. Arbeitstagung der Versuchs- und Lehrbrauerei (VLB), Berlin, in Saarbrücken ausführlich diskutiert (S. 373). 376).
Trinkwasser ist global gesehen ein sich verknappendes Gut. S..
Kaum eine politische Rede, in der nicht von Umbruch und von Innovationen gesprochen wird. Die Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei (VLB), Berlin, konnte in ihrer diesjährigen Brau- und Maschinentechnischen Arbeitstagung vom 8. bis 10. März 2004 in Saarbrücken eine Reihe von Innovationen vorstellen, im Getränkebereich allgemein (S. 329), im Segment Verpackung (s. S. 346 und "Brauwelt" Nr. 13/14), aber auch in den Prozessabschnitten Sudhaus und Filtration. Das Tagungsprogramm war wiederum so attraktiv, dass rd. 330 Fachleute an der Frühjahrstagung der VLB teilgenommen haben. Bei den Getränkeinnovationen in enger werdenden Märkten kommt es vor allem darauf an, dass die Kunden die neuen Produkte akzeptieren. Ihnen muss ein echter Zusatznutzen geboten und auch entsprechend erklärt werden..
Nach dem Zusammenschluss von Interbrew und AmBev zur InterbrewAmBev ist die weltweit größte Brauereigruppe entstanden, die auf der Basis der Zahlen aus dem Jahre 2003 auf einen Jahresausstoß von 190 Mio hl kommt und damit auf einen Weltmarktanteil von 14 Prozent (S. 269). Der neue Multi will zum einen seine internationalen Premium-Marken Stella Artois, Beck´s und Brahma stärken, zum anderen aber auch die lokalen Spezialitäten unterstützen. Nach eigenen Angaben verfügt der neue Konzern über eine hohe Finanzkraft, so dass er seine führende Position im Weltbiermarkt noch weiter ausbauen kann. Gilt wohl bald die Frage: "Alles Interbrew oder was?".
Die eigentlichen Treiber der Globalisierung der Getränkemärkte sind lt. Dr. 283). 270).B. um das Thema "Rückverfolgbarkeit" geht (s. S. 272)..
Mit der Übernahme von Brau und Brunnen durch den Oetker-Konzern (Brauwelt Nr. 8, 2004, S. 218) geht das Monopoly auf dem deutschen Biermarkt mit weniger Spielern in eine neue Runde. Bei der Konsolidierung der Branche in Deutschland scheint eine Zäsur erreicht zu sein. Denn anders als in den Vorjahren und oft von Branchengurus beschrien, schlucken nicht die Großen die Kleinen, sondern Große wiederum Große. Auffallend auch das offenbar geringe Interesse der internationalen Großbrauereien am letzten Deal. Die müssen wahrscheinlich erst einmal ihre Positionen, die sie nunmehr in Deutschland erobert haben, in Ruhe absichern und arrondieren, sollen sich die Zukäufe in Zukunft auch entsprechend auszahlen (S. 225). Interbrew ist z.B. jetzt in China zur drittgrößten Gruppe aufgestiegen (S. 262).
In dieser Ausgabe der "Brauwelt" wird schwerpunktmäßig das Thema "Hefemanagement" behandelt. Der Bedeutung der Hefe, so die Autoren Geiger, Tenge und Springer ab S. 185, speziell der Qualität der Hefe, wurde in den letzten Jahren zunehmend Rechnung getragen. Im Hinblick auf eine konstante Bierqualität ist die Reproduzierbarkeit des physiologischen Zustandes einer vitalen Hefe das Ziel einer optimierten Hefetechnologie. Aufgeführt werden in diesem Beitrag einige Optimierungsaspekte, von der Reinzucht über die Propagation bis hin zur Hefeernte und Hefelagerung. Es sollte aber beim Thema Hefe nicht nur um optimierte Technologien gehen, sondern auch stärker um die Geschmacksvielfalt des Bieres durch Auswahl entsprechender Hefestämme, nicht nur bei der Obergärung. 195). 199). Januar bis 3. Dr.
Der erste Block der diesjährigen Bündner Runde, veranstaltet von Rüdiger Ruoss in Kooperation mit der Fachzeitschrift "Getränkemarkt", Fachverlag Hans Carl, Nürnberg, stand unter dem Motto "Erfolgreiche Produkteinführungen im Bier- und AfG-Markt" (S. 138). Dabei ging es zunächst um die Nostalgie-Marke "Libella", die sich verstärkt im Aufwind befindet. Friedrich Berentzen jun., Casinova Markentechnik, Hamburg, stellte äußerst kreative Ansätze für Getränkeinnovationen zur Diskussion, beklagte aber gleichzeitig, dass gerade in Deutschland die Durchsetzungskraft bei Innovationen generell sehr zu wünschen übrig ließe. Seine Ideen reichten vom Kartoffelbier über Computer Drinks bis hin zu "flüssigen Salaten" und ein Milch-Cola-Mix-Getränk.
Um Innovationen ging es auch beim 37. Dr. S. 151).a.
Für das abgelaufene Jahr 2003 sagte Dr. Richard Weber, Präsident des Deutschen Brauer-Bundes, zur Eröffnung der Grünen Woche in Berlin einen Rückgang der deutschen Bierproduktion um etwa vier Prozent auf 104 Mio hl voraus. Der gute Sommer habe die Rückgänge infolge der Pfandpflicht nicht ausgleichen können. Das Jahr 2003 habe einmal mehr gezeigt, dass es in der deutschen Braubranche keine Branchen-, sondern nur eine Firmenkonjunktur gebe (S. 93). Das geht auch aus der neuesten "Brauwelt"-Hitliste über die Veränderungen in den Brauereigruppen und den großen Privatbrauereien mit einem Jahresausstoß von über 2 Mio hl hervor (S. 95). So führte lt. den Recherchen des "Brauwelt"-Mitarbeiters Dr. Dann folgen die privaten Brauereien wie die Bitburger-Gruppe, Krombacher, Oettinger und Warsteiner.a.
Die Sudhaustechnologie hat in den zurückliegenden Jahren einen enormen Technologieschub erfahren. Wie Gerhard Schmidt von der Doemens-Akademie in einem sehr umfassenden Referat ausführte (s. S. 63) benötigt man heute in der Regel nur noch 5 bis 6,5 Stunden pro Sud. Die Biere sind hell in der Farbe, weich und rund im Geschmack und regen zum Weitertrinken an. Für J. Englmann, Staatl. Brautechnische Prüf- und Versuchsanstalt, hatten, wie er bei der Steinecker Jahresrunde 2003 ausführte (S. 50), die neuen Sudhäuser, die bis zum Jahre 1995 gebaut worden waren, Vorteile wie z.B. hellere Farben, bessere Geschmacksstabilitäten und geringere Energieverbräuche, aber auch Nachteile wie schlechtere Schaumwerte, ein kaum wahrnehmbares Hopfenaroma hohe thermische Belastungen und hohe Verdampfungsraten zum Austreiben unerwünschter Aromastoffe. Die modernen Entwicklungen im Bereich Würzekochung haben eine Steigerung der Ausdampfeffizienz gebracht und damit eine Reduzierung der Gesamtverdampfung und des Energiebedarfs. Sie führen zu einer Schonung der hochmolekularen Eiweißfraktionen und damit zu besseren Schaumwerten, sie reduzieren die Hitzebelastung und verbessern die Geschmacksstabilität.
Nach drei mageren Jahren steht die internationale und nationale Wirtschaft vor einem mehr oder weniger bescheidenen Aufschwung. So lautete der Tenor in den Wirtschaftsteilen der Tages- und Wochenzeitungen zum Jahresanfang 2004. Gute Wachstumsaussichten werden mit einem Plus von drei bis über vier Prozent beim Bruttosozialprodukt für die USA vorhergesagt. In Deutschland tippen die Experten auf einen bescheideneren Aufschwung von 1,4 bis 1,8 Prozent. Inwieweit ein vorhergesagtes Ende der dreijährigen Stagnationsphase in Deutschland sich auch auf den Getränkemarkt auswirkt, bleibt abzuwarten. Der heimische Bier- und Getränkemarkt war im vergangenen Jahr geprägt von stagnierenden bzw. leicht rückläufigen Umsätzen, von Konzentration und Verdrängungswettbewerb. S. 5). 9). Lt. So sind z.B. 8).B..
Mit einer guten Nachricht für das kommende Jahr beendete Michael Weiß, Präsident des Bayerischen Brauerbundes, seinen mit großem Beifall aufgenommenen Vortrag über "Chancen und Möglichkeiten der bayerischen Mittelstandsbrauereien" anlässlich der diesjährigen Steinecker-Jahresrunde (s. S. 1749). Trotz zahlreicher Probleme der Mittelstandsbrauer, die zum Teil auch hausgemacht sind, sowie trotz der Konzentrationswelle im deutschen Braugewerbe, die zum Jahresende noch nicht ganz abgeebbt ist, wird sich für Weiß an der Biervielfalt in Deutschland und insbesondere in Bayern nichts entscheidend ändern. Diese Aussage dürfte auch noch nach der einen Tag später angekündigten Kooperation der Radeberger-Gruppe mit der Stuttgarter Hofbräu Gültigkeit haben (s. S. 1750). Dabei darf man gespannt sein, welche Kooperationen die Radeberger-Gruppe im neuen Jahr noch eingeht, hat doch ihr Vorstandsvorsitzender Ulrich Kallmeyer eigens auf die "ziemlich gut gefüllte" Kriegskasse hingewiesen. Die beiden großen Gruppen Brau + Brunnen sowie Holsten sind erst einmal vom Konzentrations-Karussell abgesprungen ("Brauwelt" Nr. 50, 2003, S. 1706 und S. 1794 dieser Ausgabe). Ob allerdings im nächsten Jahr die Preisvorstellungen der jeweiligen Hauptaktionäre realisiert werden können, bleibt ebenfalls abzuwarten. Das dürfte auch mit davon abhängen, wie schön in der Zwischenzeit die "Bräute" herausgeputzt werden.
Im deutschen Biermarkt ist die Konzentration bereits angekommen, wie Klaus Richard, A.C. Nielsen GmbH, Frankfurt/Main, beim Bayerischen Brauertag 2003 in München aufzeigte (s. S. 1708). Die ausländischen Gruppen Interbrew, Heineken und Tuborg kommen im deutschen LEH + GAM zusammen auf einen Marktanteil von 16 Prozent, die (noch) deutschen Gruppen Radeberger, Brau und Brunnen sowie Holsten auf 24 Prozent und die Handelsmarken auf 10 Prozent. Die neuesten Gerüchte und Fakten sind auf S. 1705 zusammengestellt.
Der Getränkemarkt und insbesondere der Markt für alkoholfreie Getränke ist im Umbruch. Dieses Fazit wurde kürzlich bei einer Euroforum-Konferenz in Frankfurt gezogen (S. 1661). Insgesamt leidet der AfG-Markt nicht unter den "Irrungen und Wirrungen", die die Einführung des Pflichtpfandes mit sich gebracht haben. Branchenkenner führen die positiven Absatzentwicklungen auf veränderte Gebindetrends zurück sowie auf eine fortschreitende Segmentserweiterung, die der lang anhaltenden Wellness-Bewegung entgegenkommt. Besonders Wasser hat hohe Wellen geschlagen, hier vor allem die Near-Water-Produkte.
Die BRAU Beviale 2003, die vom 12. bis 14. November im Nürnberger Messezentrum stattfand, zeichnete sich durch einen gesunden Optimismus aus, der gleichermaßen bei den Fachbesuchern wie bei den Ausstellern zu spüren war (s. S. 1617/1622). Die Aussteller lobten die hohe Qualität der Besucher, die sich überwiegend aus dem Top-Management der Unternehmen rekrutierten. So ist die BRAU Beviale, wie Andreas Stöttner, Präsident des Verbandes mittelständischer Privatbrauereien in Bayern, betonte, nicht nur eine Messe, "sie ist schlichtweg das jährliche Kommunikationszentrum der Branche". Hier trifft sich die Brauwelt, "der Braumeister aus der bayerischen Kleinbrauerei ebenso wie die Repräsentanten internationaler Konzerne", für Stöttner eine faszinierende Mischung.
Nicht ohne Stolz wies Andreas Stöttner, Präsident des Verbandes mittelständischer Privatbrauereien in Bayern, auf der Pressekonferenz anlässlich der BRAU Beviale 2003 im Nürnberger Messezentrum am 11. November 2003 darauf hin, dass dieses internationale Messe-Ereignis der Getränkewirtschaft die kleinen und mittleren Getränkehersteller ebenso anzieht wie die Repräsentanten internationaler Konzerne. Nicht nur für Stöttner "ein faszinierender Mix".
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