Die BRAUWELT möchte ihre Leser weiterhin über die Entwicklung der Brauwirtschaft in Österreich informieren, deshalb setzt Dr. K. Kelch seine Befragung der österreichischen Brauereien fort. In Österreich konnte die Brauwirtschaft im Jahr 2013 unter den befragten 22 größten Brauereien einen leichten Anstieg des Inlandsabsatzes um 0,3 Prozent verzeichnen. Die bei der Befragung angegebene Ausfuhr jedoch wurde um deutliche 21,6 Prozent gesteigert.
Die neuesten Zahlen aus dem Ifo-Konjunkturtest belegen, dass sich die konjunkturelle Situation der Brauereien im zweiten Quartal 2014 gegenüber dem Vorquartal kaum verändert hat. Der weitaus überwiegende Teil der befragten Firmen (zuletzt im Dezember 89 %) war mit der Geschäftslage zufrieden, ein Teil der Firmen (April: 16 %; Mai: 29 %; Juni: 11 %) sprach von einer guten Geschäftslage. Die Produktion wurde im April von 18 Prozent und im Mai von 30 Prozent der Firmen hochgefahren, im Juni wurden allerdings teilweise Produktionskürzungen vorgenommen. Für die nächsten drei Monate rechnen die Brauer mit einer weitgehend unveränderten Produktionstätigkeit.
Die offizielle Statistik für Biermischgetränke zeigt für 2013 einen Rückgang der Gesamtabsätze um 1,9 Prozent; bei den befragten Brauereien sind es sogar minus 3,6 Prozent. Unter anderem machten die Innovationen des vergangenen Jahres dem „klassischen“ Biermix das Leben schwer: Neue alkoholfreie Biermischgetränke, Fassbrausen sowie alkoholfreie Radler kamen auf den Markt und ein Teil der Biermischgetränke-Konsumenten wanderte zu diesen neuen Varianten ab.
Für Brauer wenig überraschend: In Deutschland trinkt sich Bier im weltweiten Vergleich sehr günstig. Günstiger ist es laut Bierpreisindex der Berliner Reisesuchmaschine GoEuro (www.goeuro.de) nur in Polen. Am tiefsten müssen Bierfreunde hingegen in Oslo in die Tasche greifen.
Die 27 meldenden Ausfuhrbrauereien zeigen für 2013 einen Exportanstieg um circa ein Prozent. Die Außenhandelsstatistik mit vorläufigen Daten zeigt einen Rückgang um circa vier Prozent. Der große Unterschied zur Datenerfassung des Statistischen Bundesamtes erklärt sich durch die Tatsache, dass es sich bei dieser um „vorläufige“ Angaben handelt, für die im Laufe des Jahres noch Korrekturen gemeldet werden; die Daten für 2012 wurden erst im November 2013 zu endgültigen Daten erklärt.
Brauer aufgepasst! Wertvolle Informationen für ihre eigene Standortbestimmung erhalten Brauer, wenn sie bei einer Erhebung der HLB Linn Goppold Treuhand GmbH teilnehmen – eine weitere Brauerei-Vergleichsanalyse neben der Jahresabschlussanalyse der Landestreuhand Weihenstephan GmbH, Freising.
Aufgrund des Biersteuergesetzes sind Biere mit einem Alkoholgehalt von 0,5 Volumenprozent oder weniger (alkoholfreies Bier und Malztrunk) nicht mehr Steuergegenstand und daher nicht mehr in der Biersteuerstatistik erfasst. Der Deutsche Brauer-Bund [EV] veröffentlicht seit vier Jahren auch für seine Verbandsmitglieder keine Daten mehr über alkoholfreies Bier und Malzbier in den einzelnen Bundesländern, da die größten Brauereien den Regionalverbänden hierzu keine Absätze melden. Deshalb bieten die nun vorliegenden Marktdaten einen guten Überblick über die Entwicklung 2013.
Schaut man auf die vorläufigen Branchendaten, die der Verband Deutscher Mineralbrunnen jährlich herausgibt, wird erneut klar: Mineralwasser rangiert weiterhin ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Selbst der lange Winter und der kühle Frühling 2013 konnten der Trinklust der Deutschen nichts anhaben: Der Absatz von Heil- und Mineralwasser stieg um zwei Prozent auf 10 420,0 Millionen Liter.
Betrachtet man den Inlandsabsatz der 74 größten deutschen Brauereien zeigt sich, dass der tatsächliche Bierkonsum im letzten Jahr um weniger als ein Prozent zurückgegangen ist. Um den regional sehr unterschiedlichen Konsumgewohnheiten Rechnung zu tragen – wie z. B. einem hohen Weizenbierkonsum in Süddeutschland und der Dominanz von Pils in den restlichen Landesteilen –, erfolgt die Betrachtung des Bierkonsums in der Bundesrepublik Deutschland mit Blick auf die einzelnen Regionen. Deutlich abweichende Absatz- und Wettbewerbsverhältnisse rechtfertigen zudem eine solche Differenzierung.
Die Geschäftslage der Brauereien hat sich im ersten Quartal 2014 gegenüber dem vierten Quartal 2013 kaum verändert. Abermals rund neun Zehntel der befragten Brauer sprachen von einer befriedigenden Geschäftslage, die wenigen Firmen, die „Geschäftslage gut“ urteilten, und diejenigen, die das Urteil „Geschäftslage schlecht“ abgaben, hielten sich zahlenmäßig in etwa die Waage. Im März allerdings standen elf Prozent „Gut“-Stimmen nur vier Prozent „Schlecht“-Stimmen gegenüber. Die Produktionstätigkeit wurde im März von einem Drittel der befragten Brauer hochgefahren, für die nächsten drei Monate rechnet knapp ein Fünftel mit Produktionsausweitungen. Die Fertigwarenlager erwiesen sich wie in den zurückliegenden Monaten durchweg als normal. Was die Auftragslage betrifft, so sprach im Januar und März zuletzt ein Drittel von steigenden Auftragseingängen, die Auftragslage wurde weitgehend als normal bzw. saisonüblich angesehen. An der Preisfront zeigte sich nach Angaben der Firmen im Januar und Februar kaum Bewegung. Für März sprach dagegen knapp ein Fünftel der Firmen von Preiserhöhungen, für die nächsten drei Monate planen nur wenige Firmen (12 %) Preiserhöhungen. Für die nächsten sechs Monate rechnet man zum weitaus überwiegenden Teil mit einer Fortdauer der derzeit befriedigenden Geschäftslage. Der saisonbereinigte und geglättete ifo-Geschäftsklimaindex ist von –1,3 im vierten auf +2,3 Indexpunkte im Berichtsquartal gestiegen, was auf eine, wenn auch geringe, konjunkturelle Belebung in der Braubranche hindeutet.
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