Ludwig-Narziß-Preis 2025 geht nach Mainburg
BrewingScience | Einen würdigen Rahmen für die Verleihung des 11. Ludwig-Narziß-Preises für Brauwissenschaft boten die diesjährigen 16. Internationalen Trends in Brewing, die Anfang April 2025 an der KU Leuven in Belgien stattfanden.
Vor etwa 300 Anwesenden in der altehrwürdigen Promotion Hall im Hauptgebäude der KU Leuven, die in diesem Jahr ihr 600-jähriges Bestehen feiert, ging der mit 2500 EUR dotierte Forschungspreis zur Praxisrelevanz für die Brauwirtschaft erneut an ein Projekt aus der Hopfenforschung. Für den Beitrag „How the amount and timing of dry-hopping affects beer turbidity“ aus der letztjährigen BrewingScience-Ausgabe Juli/August (77 (2024), no. 7/8, pp. 66–75) wurden Mathis Geserer, Frank Peifer und Sandro Cocuzza, Simon H. Steiner, Hopfen, GmbH, Mainburg, vor Ort ausgezeichnet. Nicht anwesend waren die Co-Autoren Prof. Martin Krottenthaler von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und Korbinian Schmid, Freising.
Hopfenstopfen und dessen Trübungseinfluss
Die Laudatio hielt in diesem Jahr EBC Executive Director John Brauer, der den Anwesenden die Versuche zu Dosagemenge und Dosagezeitpunkt beim Hopfenstopfen, sowie deren Einfluss auf die Trübung des Bieres, auch über die Lagerungsdauer hinweg, erläuterte.
Das Autoren-Team konnte nämlich zeigen, dass sich eine stabile Trübung im Bier besser erreichen lässt, wenn der Hopfen nach der Hauptgärung zugegeben wird und auf eine gerade noch aktive Hefe trifft. Die Hefe nimmt Hopfenpartikel bei der Sedimentation mit nach unten, so dass eine stabile Trübung im Bier übrigbleibt. Mit dem Aussedimentieren vermeidet man zudem den Hop Creep-Effekt, da noch lebende Hefezellen den durch das Hopfenstopfen entstehenden Zucker vergären. Dadurch vermeidet man auch einen zu hohen CO2-Gehalt im Bier und Gushing.
Dieser Beitrag wurde von den internationalen Fachgutachtern sowie dem ebenfalls international besetzten Editorial Board des Wissenschaftsmagazins BrewingScience als im hohen Maße praxisrelevant beurteilt. Dahinter steht die Tatsache, dass bei nicht filtrierten Bieren eine stabile Trübung erwartet wird, was technologisch eine große Herausforderung darstellt.
Schlagworte
Brauwissenschaft Hopfen Ludwig-Narziß-Preis BrewingScience
Autoren
Lydia Junkersfeld
Quelle
BRAUWELT 10, 2025, S. 339