Zum Start des „BrauBeviale-Triples“ nach der einjährigen drinktec-Abstinenz herrschte positive Stimmung bei den Organisatoren. Mit neuer Konzeption ging die diesjährige BrauBeviale in Nürnberg Mitte November an den Start. Und von Anfang an sah es gut aus. Auf fast 43 000 Quadratmetern stellten über 1100 Aussteller aus 47 Ländern ihre Neuheiten aus. Das bedeutete einen neuen Flächenrekord für diese Messe. Aber dessen nicht genug, mit 37 000 Besuchern übertraf die BrauBeviale auch hier die Erwartungen deutlich. „Es ist eine Messe der kurzen Wege“, wie Rolf Keller, Mitglied der Geschäftsführung der NürnbergMesse, betonte. Und trotzdem reichte die Zeit kaum, um sich einen Überblick über alle interessanten Novitäten zu verschaffen … (S. 1469).
„Die Braumeister sind experimentierfreudiger geworden“, stellte Prof. Fritz Jacob, BLQ Weihenstephan, zu Beginn des 9. Weihenstephaner Praxisseminars fest. Im Mittelpunkt der diesjährigen Veranstaltung in Oelde stand das Thema Aromenvielfalt. Von dieser Vielfalt konnten sich die zahlreich anwesenden Brauer persönlich überzeugen, wies doch auch das Vortragsprogramm eine entsprechende thematische Bandbreite auf (S. 1418).
Die Bierbereitung ist ein einziger Reinigungsprozess: einen Großteil seiner Arbeitszeit verbringt der Brauer damit, für Sauberkeit im Betrieb zu sorgen – das war früher so, war in meiner Lehrzeit so und wird vermutlich auch so bleiben. Allerdings werden nicht nur viele Lehrlinge froh darüber sein, dass die meisten Reinigungsprozesse mittlerweile automatisch ablaufen und nur noch kontrolliert werden müssen.
Kaum sind Getreide- und Hopfenernte eingebracht, schon mehren sich die Fragen nach der Menge und vor allem der Qualität der Rohstoffe, mit denen die Brauer demnächst brauen sollen. Dementsprechend gut besucht sind im Herbst dann auch Veranstaltungen wie das Braugersten-Seminar der VLB-Oktobertagung (S. 1290) oder der Spalter Rohstofftag (S. 1291), bei denen die Teilnehmer das Neuste zur Rohstoffversorgung und vieles mehr aus erster Hand erfahren können.
„Wenn man morgen nicht die Technik von gestern haben will, muss man heute die richtigen Entscheidungen treffen“, sagt Johann Angres. Ein weises Wort – leider ist die Umsetzung nicht so einfach. Aber bekanntlich beginnt ja auch der längste Weg mit einem ersten Schritt – und da können wir sicherlich mit Informationen helfen.
Auf dem Biermarkt tut sich was. Auch wenn keiner weiß, in welche Absatzregionen sich die nationale und internationale Craft Bier-Szene in den nächsten Jahren aufschwingen wird, ob ihr ein langes Leben beschieden ist oder ihr Stern irgendwann dann doch wieder sinken sollte – in einem Punkt werden Sie mir sicher Recht geben: Dieser Trend tut den deutschen Brauern – ganz gleich, ob groß oder klein – sehr gut. Selbst Konsumenten sprechen wieder über Bier – über Hopfensorten und Geschmackseindrücke, über die passenden Speisen und neue Biersorten. Und auch die Brauer beschäftigen sich mit neuen Themen.
Äußerst interessante Bier-Innovationen wurden bei der Final-Verkostung des Innovationswettbewerbs der Getränke und Lebensmittel der TU München vorgestellt (S. 1153). Dabei stießen das „Plato 14“ mit Trappistenhefe in der Nachgärung, „Black Catherine“ nach einem interaktiven Eisbockverfahren sowie „Novizia“, ein Bier für die Damenwelt, das den Prosecco ablösen soll, auf großes Interesse bei der Jury. An der TU Hamburg eroberte das „Mojito-Getränk“ beim 5. Internationalen Brauwettbewerb den ersten Platz unter 100 Teilnehmern, ein Bier-ähnliches Getränk, eingebraut mit echten Minzeblättern sowie mit Polaris-Hopfen und Citra-Hopfen zur Kalthopfung (S. 1154). Studenten der Fachhochschule Flensburg präsentierten unter dem Namen „dualis“ zwei Biere in einer Flasche. Die eigens konzipierte Flasche ermöglicht es, in einem inneren Behältnis das Apertifbier und in einem äußeren die Version zum Hauptgang zu präsentieren (S. 1156).
Der griechische Held Achilles war als Sohn eines Sterblichen und der Meeresgöttin Thetis selbst sterblich. Seine Mutter wollte ihn jedoch durch ein Bad im Fluss Styx zumindest unverwundbar machen. Beinahe hätte das auch geklappt. Lediglich die Stelle, mit der sie ihn während des Bades am Fuß festhielt, blieb vom Flusswasser unberührt. Dies verhinderte den erhofften Rundum-Schutz – und schon war sie geboren, die so verletzliche Achillesferse.
Ich gebe gerne zu, dass uns diese Nachricht sehr gefreut hat: Der Verein Deutsche Fachpresse in Frankfurt bestätigt in einer aktuellen Studie mit 1000 Führungskräften, dass gedruckte Fachzeitschriften nach wie vor das wichtigste Informationsmittel für Entscheidungsträger deutscher Unternehmen sind. Das ist für uns Lob und Ansporn gleichermaßen. Allerdings wurde auch deutlich, dass für die schnelle Informationsbeschaffung unterwegs Smartphones und Notebooks immer wichtiger werden (S. 1071). Aber auch da haben wir mit www.brauwelt.de ja vorgesorgt …
Jeden Tag prasseln Tausende von Informationen und Werbebotschaften auf uns ein, bewusst und unbewusst. Um aus der Masse des Alltäglichen aufzufallen, muss man sich schon etwas einfallen lassen.
Keine Angst – wenn Sie befürchten, dass wir Ihnen in der heutigen BRAUWELT Märchen erzählen wollen, kann ich Sie beruhigen. Nichts liegt uns ferner. Wir haben vielmehr Beiträge, die zeigen, wie sehr Bier begeistern kann – und dabei helfen Geschichten über Malz, Hopfen und Co durchaus…
Allzu oft liegen die Krisenherde dieser Erde in Regionen, die auch für unsere Energieversorgung entscheidend sind. Und so war die Nachricht aus Russland wenig überraschend, dass die Energiepreise als Folge der beschlossenen Sanktionen nun wohl erhöht werden müssten. Glücklich, wer sich beim Energiebezug so unabhängig wie möglich machen kann. In unserem zweiten Energie-Special 2014 stellen wir Lösungs-ansätze vor, die die Themen Energiebereitstellung, -verbrauch und -effizienz aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten.
„Nichts in der Geschichte des Lebens ist beständiger als der Wandel“, sagte der Evolutionsbiologe Charles Darwin. Das von ihm 1869 zitierte Konzept des „Survival of the fittest“ wird oft mit „Überleben des Stärkeren“ übersetzt. Darwin meinte aber nicht Stärke, sondern Anpassungsfähigkeit – und die ist in unseren Zeiten sich schnell ändernder Anforderungen wahrlich gefragt.
Das ist leichter gesagt als getan. Schließlich ist zunächst eine zündende Idee notwendig (Problem Nr. 1), von der man dann selbst so überzeugt ist (Problem Nr. 2), dass auch ein kräftiger Gegenwind (oft Problem Nr. 3) einen nicht aus der Spur wirft. Aber wer sich mit ausreichend Mut und Tatkraft darauf einlässt, wird belohnt.
Man stelle sich das einmal vor: ein US-Amerikaner, also quasi ein Ureinwohner des berühmten Craft Beer-Landes, kommt nach Deutschland und schwärmt von deutschem Bier und von der Trinkkultur in deutschen Landen! Ein kühner Traum? Eine Utopie? Weit gefehlt! Beim diesjährigen Deutschen Brauertag in Berlin ist genau das passiert. Und seitdem frage ich mich, ob wir uns vielleicht weniger an der amerikanischen Einstellung zum Bierbrauen ein Beispiel nehmen sollten als vielmehr an der Wahrnehmung eigener Stärken.
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