Alle suchen nach Lösungen
Der Oktober ist für uns in der BRAUWELT-Redaktion immer ein sehr umtriebiger Monat. Eine Veranstaltung folgt auf die nächste. Gleich, welchen Brauer man trifft, nach kürzester Zeit dreht sich alles um die Frage, welche Herausforderung gerade die größte ist: Hier fehlt es an CO2, dort an Natronlauge, den einen drücken die Rohstoffpreise, den anderen Logistik-Probleme. Und solange der Nachschub nicht reibungslos rollt, suchen alle händeringend nach Lösungen. Da tut der Austausch mit den Kollegen nochmal so gut.
Austausch – Einen weiten thematischen Bogen spannte das 16. Weihenstephaner Praxisseminar. Neben Zeit für Gespräche bot das Vortragsprogramm von Rohstoffthemen und Mikrobiologischem bis hin zu Themen der Bierqualität und des Lebensmittelrechts viel Praxisrelevantes (S. 1121). Ähnlich lief es bei der Tagung des Bund der Österreichischen Braumeister und Brauereitechniker in Schladming. Mit den neuesten Zahlen vom österreichischen Biermarkt und vielen technologischen Vorträgen brachten sich die Teilnehmer auf den aktuellen Stand (S. 1124).
Einsparpotential – Effizienz, Nachhaltigkeit und Flexibilität – das sind die Hauptthemen der Maschinenbauer, wie auf der drinktec in München zu sehen war. Wir schauen heute nochmal auf die jüngsten Entwicklungen im Bereich Getränkeabfüllung, konkret auf kombinierte Füller für Flaschen und Dosen, auf die Keg-Abfüllung, auf die neueste Entwicklungen bei Leerflascheninspektoren, auf Entkorker, Abschrauber und Verschließer, aber auch auf moderne Verpackungen, Transportsysteme und einiges mehr. Aber lesen Sie selbst … (S. 1130).
Prinzip Warmabfüllung: Schon bei der letzten drinktec hatte die Krones AG mit einem neuartigen und jetzt weiterentwickelten Füllprinzip überrascht. „Der Füllprozess ins Vakuum bildet die Basis für alle weiteren Ableitungen und Vorteile“, sagt dazu Autor Peter Mörtl. Zum Beispiel: die warme Abfüllung von Bier. Für die Entwicklung des Füllers war das Thema Energieeinsparung das wichtigste Argument, aber auch ganz neue Linienkonzepte sind damit denkbar. Details dazu ab Seite 1135.
Vollständige Betriebsdatenerfassung – Energie sparen und Arbeitsprozesse vereinfachen mittels Digitalisierung der Produktion. Das hört sich nach einem umfangreichen Projekt für eine Großbrauerei an, wurde aber in der Pyraser Landbrauerei in Mittelfranken jetzt umgesetzt. Statt Insellösungen (wie noch bei so vielen Brauereien) sind jetzt 21 verschiedene Gewerke gekoppelt, was den Braumeistern Live-Einblicke in sämtliche Prozesse und Medienverbräuche ermöglicht. Wie die Familienbrauerei das bewältigt hat, lesen Sie ab Seite 1143.
Autoren
Lydia Junkersfeld
Quelle
BRAUWELT 43-44, 2022, S. 1119