Betrachtet man die gegenwärtige Situation in den Brauereien, Mälzereien und in der Zulieferindustrie, könnte man diese Frage für zahlreiche Betriebe verneinen. Denn bei vielen herrscht das Diktat der Kostenreduzierung um jeden Preis. Da bleibt kein Freiraum für die Implementierung von Neuerungen oder das Anpassen der eigenen Technologie an neueste wissenschaftliche Erkenntnisse.
Daß es jedoch auch in stagnierenden Märkten und beim gegenwärtigen Wettbewerbsdruck noch eine klare Notwendigkeit auch für grundlegende fachbezogene Forschung gibt, zeigt eine Untersuchung des EBC Technology & Engineering Forums, über die wir im Wochenreport (s.S. 654) berichten.
Natürlich weiß auch dieses Expertenforum, daß ökonomische Aspekte oberste Priorität haben.a.S. 656)..
Vom 10. bis 12. November präsentiert die Brau ´99 ein umfangreiches Angebot in den Bereichen Getränketechnik, Rohstoffe, Marketing und Logistik. Die 41. Europäische Fachmesse für die Brau- und Getränkewirtschaft sowie die 9. Getränke-Fachbörse Bier und Alkoholfrei führen in diesem Jahr mehr als 1450 Aussteller und gut 37 000 Fachbesucher aus aller Welt im Messezentrum Nürnberg zusammen.
Wie Hans Schinner, Präsident des Verbandes mittelständischer Privatbrauereien in Bayern, dem ideellen Träger der Brau Nürnberg, in seinem Vorwort zum Messe-Katalog schreibt, steht diese letzte Brau Nürnberg vor der Jahrtausendwende im Zeichen der Globalisierung und des Internets, die die Wirtschaftswelt
verändern.
Verpackungsinnovationen lösen teilweise Produktinnovationen ab.brauwelt.
Günter Birnbaum, Unit Manager für den Bereich Getränke, GfK Panel Services, Nürnberg, hielt anläßlich des 4. Deutschen I.I.R. Bierkongresses 1998 am 7. Dezember 1998 ein mit großem Beifall aufgenommenes umfassendes Referat zum Thema „Der deutsche Biermarkt – aktuelle Trends und Prognosen”. Die „Brauwelt” wird über diesen Beitrag sowie über die gesamte Veranstaltung noch im einzelnen berichten. Birnbaum ging zunächst auf den sogenannten „hybriden Verbraucher” ein, der auf der einen Seite sich nach Luxus und Narzißmus sehnt und auf der anderen Seite möglichst billig einkaufen möchte. Er orientiert sich also am Grundnutzen wie z. B. Durstlöschen mit der Fokussierung auf den Preis oder aber am Zusatznutzen „Genuß und Erlebnis”. a. „Brauwelt Nr. 49/50, 1998, S. 2438).T. T. diffus.
Unter der Überschrift „Sigl´s - ein Spiel mit Bier” stellte Mag. Josef Sigl, Privatbrauerei Josef Sigl, A-Obertrum, die Philosophie seines mittelständischen Unternehmens in einem mit großem Beifall aufgenommenen Vortrag anläßlich des 24. Management-Seminars für die Brauwirtschaft der Roland Berger & Partner GmbH am 20. November 1998 in München vor. Die Ausgangslage am Markt dürfte in allen mitteleuropäischen Ländern gleich sein: Rückgang des Pro-Kopf-Verbrauchs an Bier, zappeligere Konsumenten, neue Werte setzen sich durch. Oberstes Ziel bei den jüngeren Konsumenten ist die Selbstentfaltung und Selbstverwirklichung. Die Jugend will das Leben mitgestalten. Die Spiritualisierung des Alltags beeinflußt zunehmend auch die Wirtschaft. Sinnstiftung ist generell wichtig.
Lt. Interaktion bzw.
Anläßlich der 40. Europäischen Tagung mit Fachmesse für die Brau- und Getränkewirtschaft, die vom 11. bis 13. November 1998 im Nürnberger Messezentrum stattgefunden hat (s. a. S. 2375), wurde auch der Bayerische Bierorden zum 20. Male verliehen. Die Exklusivität dieser Auszeichnung geht schon alleine daraus hervor, daß das Ordenskapitel nunmehr erst 73 Persönlichkeiten aus Kultur, Politik, Wirtschaft, Brauwirtschaft und Wissenschaft umfaßt, die sich als Freunde und Förderer um das mittelständische Braugewerbe Bayerns in ganz besonderer Weise verdient gemacht haben.
Neben dem bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Diese hohe Auszeichnung freut mich natürlich ungemein. Das ist sie sicher heute noch. a. „Brauwelt” Nr. 27, 1998, S. 1200 und S. 1206)..
Anläßlich der Eröffnung der Brau’98 am 10. November 1998 in der Nürnberger Kaiserburg, die mit über 1300 Direktausstellern aus dem In- und Ausland wiederum ein Rekordergebnis erzielte, unterstrich Hans Schinner, Präsident des Verbandes mittelständischer Privatbrauereien in Bayern, daß die mittleren und kleineren Privatbrauereien in Deutschland auch in Zukunft durchaus eine Existenzberechtigung haben, wenn sie sich ihrer Stärken bewußt sind und diese im Wettbewerb voll ausspielen: zeitgemäße, innovative und kreative Nischenpolitik, bedarfsgerechte Serviceleistungen, Kundennähe und partnerschaftliche Zusammenarbeit in geeigneter Form.
Schinner konnte auch keine Resignation über die allgemeine wirtschaftliche Lage bei den mittelständischen Privatbrauereien feststellen. Da kommt lt. Lt.
Für drei Tage, vom 11. bis 13. November 1998, wird Nürnberg wieder zum Nabel der nationalen und internationalen Brauwelt, in erster Linie der kleineren und mittleren Bier- und Getränkehersteller.
Die 40. Europäische Tagung und Fachmesse für die Brau- und Getränkewirtschaft ist Bühne für über 1300 Direktaussteller aus den Bereichen Getränketechnologie, Rohstoffe, Getränkelogistik, Vertrieb und Marketing sowie einschlägige gastronomische Einrichtungen und Dienstleistungen. Damit wurde ein neuer Ausstellerrekord erzielt. Vor 20 Jahren fand die Brau Nürnberg zum ersten Mal mit 77 Ausstellern im Messezentrum Nürnberg statt. Die Fachbesucher aus aller Welt erwartet ein umfassendes Angebot aus dem gesamten Bereich der Brau- und Getränkewirtschaft. 43/44, 1998, S. 2005 bis 2087 zeigen. a. S.
Seit dem 1. Juli dieses Jahres gilt die 0,5-Promille-Grenze für die Autofahrer. Die neue Bundesregierung wird die Vorschriften noch weiter verschärfen. Die Problematik „Alkohol am Steuer“ ist ja den Brauern nicht neu. Vor allem der Deutsche Brauer-Bund hat in mehreren Aktionen zum verantwortungsvollen Umgang mit alkoholischen Getränken aufgerufen und sich in erster Linie an die jüngeren Konsumenten gewandt. Die Diskussion um die Senkung der Promille-Grenze hatte einige Jahre gedauert. Die Brauereien dachten aber, daß dieser Kelch an ihnen vorüber ginge. So wurden sie relativ kalt erwischt und beklagen jetzt erhebliche Absatzeinbußen, in erster Linie in der Gastronomie. Das nicht gerade zum Biertrinken anregende Sommerwetter tat ein Übriges. Also trinkt er gleich gar kein Bier mehr.-%.-W..
In seinem wie immer mit viel Engagement vorgetragenen Referat anläßlich der 48. Arbeitstagung des Bundes Österreichischer Brauereitechniker und Braumeister ging Conrad Seidl, Wien, der Frage nach, wieviel eine Flasche Bier eigentlich kosten darf. Anhand von Beispielen aus den USA zeigte er auf, daß sich für einige wenige Spezialitäten durchaus Preise von über 80 Dollar erzielen lassen, wie z.B. zehn Flaschen einer Sonderabfüllung der Rogue Brewery aus Newport, Oregon, zum Independence Day im Sommer 1998. Bei derart hochpreisigen Bieren handelt es sich natürlich um Marken mit einem vertrauenerweckenden Namen und mit entsprechender Aufmachung, die einen Vergleich mit teueren französischen Weinen nicht zu scheuen brauchen.
Für Seidl können die Brauer viel vom Weinmarketing lernen.B.B.B..
Vom 20. - 24. September fand in Minneapolis die BREWORLD 98, die Master Brewers Association of the Americas (MBAA) Konferenz und Ausstellung statt. Hier im Grain Belt (Korngürtel) der Vereinigten Staaten, im Staat Minnesota, in dem mehrere Handelsmälzereien ihren Standort haben und auch eine Reihe von Micro-Brauereien für Abwechslung beim Biergenuß sorgen, trafen sich dieses Jahr etwa 550 Brauer, Mälzer und Zulieferer. Im Rahmen der Tagung nutzten 139 Aussteller aus der Zulieferindustrie die Chance, den anwesenden Brauern ihre Produkte vorzustellen und neue Kontakte zu knüpfen.
Besonders die Teilnehmerzahlen aus den Brauereien (38% der Besucher waren Brauer) waren etwas geringer als in den Jahren zuvor.
Als neuer Präsident übernahm am 23. – 27..
Nicht nur bei vielen kleineren und mittleren Brauereien und Getränkeherstellern spielt die Frage des Generationenwechsels in der Führung des Familienbetriebes eine große Rolle, sondern auch bei den durchwegs mittelständisch organisierten Getränkefachgroßhändlern. Aufgrund der großen Bedeutung dieses Themas für kleinere und mittlere Betriebe hatten sich unter der Moderation von Dr. Gerhard Jeuschede mehrere Junioren aus dem Bereich Getränkefachgroßhandel und Getränkehersteller in einem Workshop mit diesem Thema auseinandergesetzt. Rainer Appel, VHM Mineral- und Heilquellen, Rosbach, und Tilo Schenker, Getränke Schenker, Senftenberg, trugen die Schlußfolgerungen aus diesem Workshop anläßlich der 2. Sommertage Getränkewirtschaft am 27. September 1998 in Leipzig vor..
Die global agierenden Brauereien haben die Welt des Bieres in den letzten Jahren bis in die entlegensten Ecken der Erde entscheidend verändert. Darauf wies Charlie Papazian, Präsident der Association of Brewers, bei der Eröffnung des 3. International Beer Executives Symposiums hin, das am 1. und 2. September 1998 in Rio de Janeiro, Brasilien, abgehalten wurde. Das Symposium, über das die „Brauwelt“ noch ausführlicher berichten wird (s.a. S. 1673 und 1674), stand unter dem Motto: „Wer wird in Zukunft Bier trinken?“ Für Papazian gilt, trotz der fortschreitenden Globalisierung, daß „groß“ auch in den dynamischen Märkten der Zukunft nicht immer per se auch Erfolg bedeuten muß.
Eine große Biervielfalt trägt wesentlich zur Verbesserung der Qualität des Lebensstils bei.a. S. 1673)..
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