Der Branchenkongreß „Sommertage Getränkewirtschaft“, der vom 27. bis 28. August 1998 in Leipzig stattfand, stand unter dem Motto „Die Getränke-Wirtschaft zwischen Optimismus und Realismus“ (s.a. S. 1613).
443 Spitzenkräfte aus der Getränkebranche hatten sich zu diesem bedeutendsten Branchentreff der deutschen Getränkewirtschaft angemeldet und sich mit einer Vielzahl hochinteressanter und praxisbezogener Themen auseinandergesetzt, die von Produktinnovationen und -diversifikationen in der Getränkewirtschaft und Nachfolgeregelungen über Trendgastronomie und Szenegetränke bis hin zu Electronic Commerce reichten. Den Abschluß und einen der Höhepunkte bildete der Vortrag von Professor Dr. Dr. h.c. Herbert Hax, Direktor der Universität zu Köln.a. Seite 1615)..
Bis zum Jahre 2000 erwarten Marktkenner 120 Mrd PET-Getränkeflaschen weltweit pro Jahr, im Vergleich zu 60 Mrd im Jahre 1995. Auch in Europa wird mit erheblichen Zuwachsraten gerechnet. Weltweit werden PET- und andere Kunststoff-Flaschen ihre weltweite Dominanz im Softdrinkbereich von zur Zeit 42% weiter ausbauen. Vorteile in der Convenience, hohe Akzeptanz beim Konsumenten und fallende Rohstoffpreise werden als Gründe dafür genannt (ca. S. 1546).
Die Diskussion um die PET-Getränkeflasche dreht sich immer wieder um die Frage Mehrweg oder Einweg. Im Mehrwegbereich sind eine Reihe von technologischen Klimmzügen notwendig, um Flaschen zur Abfüllung zu bringen, die zum einen mikrobiologisch einwandfrei sind und zum anderen keine Fremdstoffe an das Getränk abgeben.a. "Brauwelt" Nr. 919).a .
In der deutschen Braubranche regiert ein gnadenloser Wettbewerb. Bis zur Jahrtausendwende, so Marktexperten, wird jede fünfte Brauerei in Deutschland schließen. Fakten, mit denen sich jeder Brauereimanager täglich auseinandersetzen muß. Nach einer umfangreichen Studie der Unternehmensgruppe Wiesbaden/MSM Management Consulting, bei der insgesamt 342 Entscheide aus Industrie und Handel zur aktuellen Situation im deutschen Braugewerbe sowie den zukünftigen Möglichkeiten und Chancen bei der Vermarktung von Bier in Deutschland gefragt wurden, gibt es einen Ausweg aus der Krise, wenn die Chancen entsprechend genutzt werden. Nicht Jammern ist angesagt, sondern Handeln.
Anläßlich des Forums „Bier und Gesundheit”, das anläßlich des Deutschen Brauertages Mitte Juni in München stattgefunden hat, ging es um den vernünftigen Umgang mit alkoholischen Getränken. In diesem Zusammenhang spielt der Begriff Risikokompetenz eine große Rolle. Dabei geht es darum, daß man in Prävention nicht mit erhobenem Zeigefinger arbeitet, sondern für Verantwortungsbewußtsein und Vertrauen (s. a. S. 1414). Die Risikokompetenz ist nach Prof. Dr. Peter Franzkowiak, Koblenz, die Fähigkeit, Auswirkungen eines riskanten Verhaltens auf sich selbst und die Umwelt angemessen einzuschätzen und daraus sozial verträgliche Handlungskonsequenzen zu ziehen. Es geht also um einen risikobewußten, kontrollierten Gebrauch von Genußmitteln. Allerdings, so bedauerte Prof.
Dr. Dr.
Immer öfter kann man in deutschen Tageszeitungen, wie kürzlich in der Süddeutschen Zeitung vom 13. Juli 1998, die Frage lesen, warum die Deutschen in Sachen Innovationsfreudigkeit, Kundenfreundlichkeit und Marktflexibilität immer noch dem internationalen Vergleich hinterherhinken. Dabei schlafen die deutschen Manager nicht, sondern entwickeln ungeahnte Aktivitäten, wenn es darum geht, das Unternehmen zu reorganisieren, zu verschlanken oder gar Firmen zu fusionieren. Veränderungsprojekte wechseln, wie Frank Pyko schreibt, im Wochentakt. Der deutsche Manager soll etwas bewegen. Doch, so stellt sich die Frage, wie kann man etwas bewegen, wenn man selbst so unbeweglich ist.
Die deutsche Krankheit ist eine geistige Mobilitätsblockade. Hier ist die Führungsetage gefordert..
Der traditionelle Biermarkt war seit jeher immer lokal ausgerichtet. Die meisten Brauereien hatten nur ihre Region im Fokus. Es gab lediglich einige wenige internationale Marken. Aufgrund der dramatischen Veränderungen der Weltwirtschaftslage hat sich auch der internationale Biermarkt stark verändert, wie BV Capital Management, NewYork, im jüngsten Bericht schreibt. Da der Bierabsatz in den Industriestaaten seit Jahren eher abnimmt als stagniert, kam es zu erheblichen Konzentrationsprozessen. Die Brauereien konzentrierten sich immer mehr auf internationale Märkte und suchten Verbündete, entweder durch Kauf oder durch Bildung von Joint-ventures. Die Verbraucher weisen eine hohe Markentreue auf, auch auf Grund der historischen Entwicklung der jeweiligen einheimischen Brauindustrie.a.
Im Fachzeitschriftensektor für das Brauereiwesen bemühen sich rd. ein Dutzend Titel um die Gunst der Fachleserschaft. Hinzu kommen noch weitere Titel für den Getränkebereich allgemein. Mediadaten, d.h. Angaben über Auflagenhöhe, Leserzielgruppen und Anzeigenpreise, liefern kein ausreichend deutliches Bild über die Position der Zeitschriften und die Urteile des relevanten Leserkreises, vor allem weil sie oft von unterschiedlichen Voraussetzungen ausgehen.
Aus diesem Grund hat der Beraterkreis Bier und Getränke die Karlsruher Dataplan Marktforschung beauftragt, eine entsprechende Analyse durchzuführen (s.a. S. 1206). Dieses neutrale Institut befragte 300 Führungskräfte aus der deutschen Brauwirtschaft. Davon stuften sich 27% als Inhaber ein, 21% als Geschäftsführer. älter als 60 Jahre..
Der deutsche Getränkemarkt insgesamt stagniert, allerdings auf einem hohen Niveau von rd. 43 Mrd DM Gesamtumsatz. Das ist eine der Schlußfolgerungen aus den Vorträgen, die anläßlich des „trendEvent Getränke ’98“ am 18. Juni 1998 in Nürnberg, veranstaltet von GfK Panel Services Consumer Research und IRI/GFK Retail Services, über die einzelnen Teilmärkte vor rund 200 Branchenexperten gehalten wurden. Die „Brauwelt“ wird über die einzelnen Referate noch ausführlich berichten.
Sicherlich, so der Moderator Matthias Kersten, Chefredakteur der Zeitschrift „Lebensmittel-Praxis“, in seinem Einleitungsreferat, drücken die wirtschaftliche Flaute und die Marktsättigung auf den Umsatz und die Ergebnisse der Getränkehersteller. eine Ideenflaute haben. Sie sei oft austauschbar und zu wenig kreativ.B.
Der Verband ehemaliger Weihenstephaner der Brauerabteilung feiert vom 11. bis 14. Juni 1998 in Freising sein 100jähriges Jubiläum. Wie Georg Balk, 1. Vorsitzender des Verbandes, im gelungenen Jubiläumsheft „Der Weihenstephaner“ im Vorwort schreibt, gilt das Hauptziel des Verbandes auch nach 100 Jahren heute noch: Zusammenführung ehemaliger Studierender der brautechnischen Abteilung. In Zeiten fortschreitender Konzentrationsprozesse in der Brauindustrie, flacherer Hierarchien in den Betrieben, internationaler Verflechtungen und neuer Informationstechnologien kann und wird der Verband, so Balk, auch in Zukunft eine Brücke für wichtige Verbindungen zwischen den ehemaligen Studierenden und der Hochschule bleiben.
Auch für Prof. Dr. Drs. h. c. geeignet ein. 93%.
Die russische Brauerfamilie hat sich in der Woche vom 19. bis 24. Mai 1998 zur Brauerei-Ausstellung in Sochi am Schwarzen Meer getroffen. Diese Ausstellung wurde erstmals 1992 abgehalten. Damals belegten 34 Aussteller eine Fläche von 170 m2. Mittlerweile sind es mehr als 320 Aussteller geworden, die eine Fläche von 6000 m2 beanspruchten. Das Ausstellungsgelände platzte aus allen Nähten. Die über 1500 Fachbesucher verursachten zusammen mit den Laien, die die Stände der verschiedenen russischen Brauereien belagerten, eine drangvolle Enge. Die Verantwortlichen denken bereits über den Neubau eines Ausstellungsgeländes nach.
Alles, was in der russischen Braubranche Rang und Namen hat, war nach Sochi gereist. Der Bierausstoß betrug in Rußland im vergangenen Jahr 24,5 Mio hl.B. 18, 1998, S.
Will die deutsche Brauwirtschaft ihre wirtschaftliche Talsohle überwinden, dann muß es ihr gelingen, Kennerschaft und Wertanmutung rund ums Bier zu vermitteln sowie die breite geschmackliche Palette ihrer Erzeugnisse im Bewußtsein der Konsumenten wieder stärker zu verankern. Dies stellte Dr. Georg Schneider, Kehlheim, Präsident des Bayerischen Brauerbundes, bei der Eröffnung der 43. Brauwirtschaftlichen Tagung am 27. April 1998 in Weihenstephan fest (s.a.S. 853).
Viele Brauer, selbst ehemalig sogenannte „Monobrauereien”, haben lt. Dr. Schneider zwischenzeitlich erkannt, „daß sich eine Spezialität nicht dadurch auszeichnet, daß sie immer, überall und billig verfügbar ist”. Immer öfter wird auch in der Braubranche der Weg der Diversifikation beschritten. Dabei stellt sich für Dr.B.
Wie bereits kurz berichtet, überlegt die Bundesregierung Bierwerbung im Fernsehen im Zusammenhang mit Sportsendungen zu verbieten, setzt zur Zeit aber noch auf eine „freiwillige” Vereinbarung mit der Wirtschaft. Wie die „Süddeutsche Zeitung” in ihrer Ausgabe Nr. 92 vom 22. April 1998, S. 29 schreibt, hat sich die Tabakindustrie vor längerem auf eine derartige Vereinbarung eingelassen und steht nun trotzdem in der EU vor einem totalen Reklameverbot. In Deutschland ist der Bierabsatz in den letzten Jahren leicht rückläufig, obwohl sich die Ausgaben für die Bierwerbung enorm erhöht haben. Im Jahre 1997 wurden für die Bierwerbung insgesamt 787,4 Mio DM (+2,1%) ausgegeben. Der Pro-Kopf-Verbrauch ist aber dennoch auf 131 l leicht gesunken. Der Löwenanteil der Bierwerbung, nämlich 57,2% bzw.
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