Eine starke Gemeinschaft
„Solche Treffen schaffen Klarheit.“ Das sagte Walter König in seiner Funktion als Geschäftsführer der Braugerstengemeinschaft und Schirmherr über das 16. Rohstoffseminar, das Ende Februar 2019 in Freising-Weihenstephan stattfand. Seminare wie dieses förderten den Austausch von Forschungsergebnissen und praktischen Erfahrungen. Sie liefern die wissenschaftliche Basis für Diskussionen mit der Politik oder der Öffentlichkeit. Es ist wichtig, dass die Branche sich trifft und ihre Kompetenzen bündelt. Was dieses Jahr besprochen wurde, lesen Sie ab Seite 253.
Von der Einkaufsgemeinschaft zum Werteverbund – Kräfte bündeln und Dinge weiterentwickeln ist auch ein passendes Motto für das 50. Jubiläum der Freien Brauer. 1969 als Deutsche Brau-Kooperation, einem Einkaufszusammenschluss mehrerer familiengeführter Brauereien, gegründet, hat sich die Vereinigung über die Jahre zum Werteverbund Die Freien Brauer weiterentwickelt. Wir schauen ab Seite 258 auf „50 bewegte Jahre einer starken Gemeinschaft“, beleuchten ab Seite 261 die sieben Säulen des Werteverbundes und sprechen mit Axel Stauder, seit 2017 Präsident der Freien Brauer, über die Entwicklung der Braubranche, die Bedeutung von Partnerschaften für den Werteverbund und was genau für die Feier Mitte März geplant ist (S. 263).
Jagdgemeinschaft – Was bei den Braugersten- und Hopfenexperten eine Selbstverständlichkeit ist, entwickelt sich in Sachen Hefe gerade erst: Im Oktober 2018 fand in Argentinien der „1. International Workshop on Brewing Yeast“ statt. Der Weihenstephaner Hefejäger Dr. Mathias Hutzler berichtet ab Seite 269, was die internationale Hefeforscherschaft „im Lande von Saccharomyces eubayanus“ zusammengetragen hat. Welche starken Typen Dr. Hutzler bei seiner eigenen Hefejagd in tiefen Kellern, alten Bierflaschen und an knorrigen Baumrinden gefunden und für brautauglich befunden hat, das durfte ich vor einigen Wochen in einer ganz besonderen Verkostung entdecken (S. 266).
Starke Nerven brauchen eher diejenigen, die sich mit der Frage beschäftigen, was sie aufs Etikett einer Bierflasche schreiben dürfen. Es gibt nämlich neue Gerichtsurteile zu Herkunftsangaben auf dem Etikett. Und es wird keineswegs einfacher. Jüngere Urteile belegen den schmalen Grat des Zulässigen, sodass bei der Verwendung geografischer Herkunftsangaben viel Sorgfalt nötig ist, sagt Matthias Nadolski, Deutscher Brauer-Bund. Ab Seite 273 zeigt er, welche Herausforderungen sich für Brauereien ergeben.
Autoren
Lydia Junkersfeld
Quelle
BRAUWELT 10, 2019, S. 251