Auf der richtigen Spur
Craft Bier ist heute überall – so der Eindruck, wohin man in der Braubranche auch schaut. Vor 20 Jahren war hierzulande noch nicht einmal der Begriff verbreitet. Und selbst wenn die deutsche Brauwirtschaft, vor allem im Süden unseres Landes, seit Jahrhunderten und bis heute handwerklich geprägt ist, so muss man es den Amerikaner schon lassen: Craft so richtig gut zu vermarkten – dieser Verdienst gebührt ihnen, auch wenn wir aufholen.
Zeitgemäß – Mittlerweile ist Craft Bier auch bei uns allgegenwärtig, und so war der Parlamentarische Abend des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zusammen mit dem Bayerischen Brauerbund und den Privaten Brauereien Bayerns in Berlin als „Craft Bier-Festival“ ausgelobt worden, wie ab Seite 637 nachzulesen ist. – Zunehmend geschätzt wird zudem die fachkundige Begleitung von Bierverkostungen, die dazu beiträgt, die Wertschätzung von Bier in der Bevölkerung zu steigern (S. 637).
Aufgespürt – Ebenso schwierig aufzutreiben wie ein lang anhaltender Trend sind bierschädliche Bakterien, insbesondere in Reinzuchthefe. Genau das haben sich Dr. H. Schneiderbanger und seine Co-Autoren vom Forschungszentrum Weihenstephan zur Aufgabe gemacht und eine Methode entwickelt, die die blinden Passagiere in der Hefereinzucht sicherer und schneller nachweisen kann als bisherige Methoden. Ab Seite 653 sind sie „Bierschädlichen Bakterien in der Hefe auf der Spur“, so der Titel.
Bedarfsgerecht – Um mikrobiologische Havarien zu vermeiden, werden Anlagen gründlich gereinigt – üblicherweise nach zeitlich definierten Abständen und nicht nach dem tatsächlichen biologischen Zustand. Was wäre, wenn …, dachten sich Dr. Adriana Tamachkiarow, Onvida, Gelsenkirchen, und ihre Co-Autoren von Tensid-Chemie, Muggensturm, und entwickelten ein bedarfsorientiertes Reinigungskonzept, das im März 2018 in einer großen deutschen Brauerei umgesetzt wurde. Ab Seite 660 stellen wir Konzept und Umsetzung vor.
Lückenfüllend – Der Beitrag des Hopfens im Bier – noch immer gibt es weiße Stellen auf dieser Karte. Moderne Analytik hilft, sie zu füllen. Dr. C. Schmidt und Dr. Martin Biendl, Mainburg, machten sich mit ihrer Hilfe „Auf [die] Spur von Hartharzkomponenten“, denen bei der Kalthopfung eine besondere Rolle zugesprochen wird. Ihre Ergebnisse finden Sie ab Seite 648.
Autoren
Lydia Junkersfeld
Quelle
BRAUWELT 23, 2018, S. 635