Am 7. Januar 2016 wurden die Ergebnisse einer umfangreichen, repräsentativen Studie zum Konsum von Wasser, Limonade und Bier veröffentlicht. Die Studie wurde von der MDR-Werbung GmbH (MDRW), Erfurt, und dem IMK, Institut für angewandte Marketing- und Kommunikationsforschung, Berlin, durchgeführt. Laut der Studie trinken 38 Prozent der Deutschen mindestens einmal in der Woche Bier. Als Lieblingsbier punktet Beck’s bundesweit vor Krombacher, Warsteiner und Bitburger. Ungestützt gaben 9,5 Prozent im Westen und 10,1 Prozent im Osten das Bier aus Bremen als Lieblingsbier an. Während sich Beck’s im Westen über einen erkennbaren Vorsprung auf den Konkurrenten Krombacher (7,4 Prozent) freuen kann, ist im Osten Radeberger ganz dicht dran an Platz 1 (nur 0,2 Prozentpunkte weniger als Beck’s). Bei der Verwendung hat Radeberger im Osten mit 9,2 Prozent gegenüber 8,9 Prozent (Beck’s) die Nase schon vorn.
Nach wie vor muss man, will man den tatsächlichen Absatz von Bier in Deutschland feststellen, zwei Quellen benutzen. Üblicherweise werden die Daten des Statistischen Bundesamtes zu Rate gezogen. Diese zeigen den steuerpflichtigen Bierabsatz – aufgegliedert nach Bundesländern – und somit, welche Mengen in den jeweiligen Monaten und Jahren abgesetzt wurden. Hier fehlt jedoch der Absatz der immer beliebter werdenden Varianten mit geringem Alkoholanteil oder ohne Alkohol, also von alkoholfreiem Bier, Malz und Fassbrause, denn diese Sorten sind steuerfrei.
Stabile Absätze im Inland, Plus im Ausland, leichte Steigerung insgesamt – so lässt sich das Jahr 2015 für die 15 größten Brauereigruppen und Privatbrauereien (über 1 Mio hl) rückwirkend zusammenfassen. Auch das Statistische Bundesamt sieht einen Aufwärtstrend.
Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes zum steuerpflichtigen Bierabsatz nach Bundesländern.
Den Getränkemarkt im vierten Quartal 2015 beleuchtet der aktuelle ifo-Konjunkturbericht. Während beim Bier ein leichter Aufwind zu verspüren ist, herrscht bei Erfrischungsgetränken und Mineralwasser nach wie vor Hochkonjunktur, allerdings mit leichten Abschwächungstendenzen.
Die Aktivitäten der internationalen Brauereigruppen in Deutschland zeigten sich im Jahr 2014 ähnlich wie in den Vorjahren. Nur wenige ausländische Brauereien konnten steigende Absätze in Deutschland erreichen, die höchsten Importzahlen kamen aus Dänemark und Belgien. Royal Unibrew befindet sich nach wie vor an der Spitze der beliebtesten Biermarken, gefolgt von Heineken und Budweiser Budvar.
Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes zum steuerpflichtigen Absatz von Biermischgetränken nach Bundesländern.
Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes zum steuerpflichtigen Bierabsatz nach Bundesländern.
Zusammenfassend gibt es eine erfreuliche Entwicklung bei den befragten größten Unternehmen: die Brauereien, Mineralbrunnen und Hersteller von Saft, Nektar und Erfrischungsgetränken erzielten insgesamt ein Wachstum von fast einem Prozent im vergangenen Jahr. Der Konsum von Bier fiel dabei allerdings um 1,4 Prozent auf 57,5 Mio hl, während der Verbrauch von Mineralwasser, Süßgetränken, Säften und Nektaren um 1,4 Prozent auf 206,994 Mio hl anstieg.
Fassbier, das „Basisgetränk“ der deutschen Gastronomie, wurde seit 1992 nicht mehr offiziell statistisch erfasst und es gab keine Daten über Herstellung und Konsum. Nur diese in der BRAUWELT jährlich erscheinende Analyse über den Absatz des Fassbieres und die erzielten Mengen der großen Brauereien gibt Aufschluss über die Entwicklung der immer noch sehr beliebten Sparte.
Der Bierabsatz ist 2014 gegenüber dem Vorjahr laut Statistischem Bundesamt um ca. ein Prozent auf 95,606 Millionen Hektoliter (Vorjahr 94,639 Mio hl) gestiegen. Dieser Anstieg wird in fast allen Geschäftsberichten und auch in der Wirtschaftspresse veröffentlicht. Wie auch in der Vergangenheit liegt hier jedoch ein Fehler vor, denn es fehlen die ständig steigenden Mengen für alkoholfreies Bier und Malztrunk. Nach Abfragen und Schätzungen der Autoren betrugen diese für das Jahr 2014 fast 6,0 Millionen Hektoliter, durch die sich der Gesamtanstieg auf 1,8 Prozent erhöht.