Der Pils-Ausstoß in Nordrhein-Westfalen erhöhte sich 1990 um 11,3% auf 19,47 Mio hl -- Nach der Sortenstatistik des Verbandes Rhein.-Westfälischer Brauereien erhöhte sich der Pilsanteil am Gesamtausstoß von 29,5 Mio hl (+.8,0%) von 64,1% auf 66,1%. Alt nahm um 0,7% auf 4,1 Mio hl ab (Ausstoßanteil: 13,8%). Kölsch stieg um 0,9% auf 3,5 Mio hl (12,0%) und Export um 2,9% auf 1,38 Mio hl (4,7%). Alkoholfreies Bier steigerte sich um 58% auf 231.956 hl (0,8%) und alkoholarmes Bier um 72,8% auf 150 247 hl.
Februar-Ausstoß: Bayern+ 7,0%, NRW - 6,4%, Baden-Württ. - 4,9% -- Der Februar 1991 brachte den bayerischen Brauereien insgesamt gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres eine Zunahme im Ausstoß um 7,0% auf 1,91 Mio hl. Beim versteuerten Bierausstoß gab es ein Plus von 9,5% auf 1,82 Mio hl. Die Bierausfuhr verringerte sich um 32% auf 69 810 hl. Im Sudjahr 1990/91 (5 Monate) stieg der Gesamtausstoß um 21,6% auf 11,56 Mio hl und der steuerpflichtige um 22,8% auf 11,0 Mio hl. Im Kalenderjahr 1991 erhöhte sich der Gesamtausstoß der bayerischen Brauereien um 19,8% auf 4,3 Mio hl, der steuerpflichtige um 122,1% auf 4,1 Mio hl. Beim steuerpflichtigen Bierausstoß ergab sich ein Minus von 6,4% auf 1,97 Mio hl. Die Bierausfuhr verringerte sich um 0,9% auf 48 336 hl..
In den alten Bundesländern gab es 1990 mit 1178 Brauereien genauso viel gewerblich betriebene Braustätten wie 1989. -- Nach Schätzungen des Deutschen Brauer-Bundes dürfte es 1990 etwa 20 - 25 Neueröffnungen von Gasthausbrauereien sowie die gleiche Zahl von Braustätten-Schließungen gegeben haben. Die Zahl der Gasthausbrauereien dürfte auf über 100 gestiegen sein.
Getränke-Konjunkturtest Januar 1991 -- Nach den Ergebnissen des Ifo-Konjunkturtests hielt die ausgezeichnete Geschäftslage der Brauereien auch im Januar an. Die Nachfrage hat sich nochmals gegenüber Dezember erhöht, ebenso der Ausstoß. Dies hat es einigen Brauereien erlaubt, die Bierpreise heraufzusetzen; auch in den nächsten Monaten ist mit leichten Preisanhebungen zu rechnen. Die Pläne hinsichtlich der kurzfristigen Entwicklung des Bierausstoßes sind weiterhin nach oben gerichtet. Die Aussichten für den weiteren Geschäftsverlauf werden von den Brauereien recht zuversichtlich eingeschätzt. Auch im Januar berichteten die Hersteller von Erfrischungsgetränken von einer zufriedenstellenden bis guten Geschäftslage. Nachfrage und Produktion haben sich gegenüber dem Vormonat erhöht..
Nach dem Bericht Brauwirtschaft 1990 mit den Ergebnissen der Biersteuerstatistik gab es 1990 in den alten Bundesländern 1066 nicht abgefundene Braustätten (1989: 1062), 112 (116) abgefundene Braustätten, 44 (46) betriebene, nicht gewerbliche Braustätten, 4071 (4718) Hausbrauer, 3 (3) Farbebierbraustätten, 15 (12) Hersteller von bierähnlichen Getränken.-- - Brauwelt 10, 1991
Der gesamtdeutsche Biermarkt 1990 wird auf 118 Mio hl geschätzt. -- Wie der Präsident des Deutschen Brauer- Bundes, Josef Hattig, Bremen, anläßlich der Wiedervereinigung der Brauerverbände am 17. 12. 1990 in Dresden ausführte, entfielen davon etwa 103 Mio hl auf die Brauereien in der ehemaligen Bundesrepublik. Wenn es den Brauereien in den neuen Bundesländern gelingt, ihre Kunden wieder zu versöhnen, könnten sie es lt. Hattig schaffen, den erlittenen Absatzverlust von 7 - 8 Mio hl z.T. wieder wettzumachen.
Pils war 1990 mit einem Ausstoßanteil von 60% in den alten Bundesländern weiterhin die beliebteste Biersorte. -- Nach Angaben von J. Hattig, Präsident des Deutschen Brauer- Bundes, anläßlich eines Pressegesprächs am 7. 3. 91 in München lag die Sorte Export mit 10% vor Weizenbier mit 7,4%, Alt mit 4,1% und Kölsch mit 3,6% an zweiter Stelle. Die alkoholfreien und alkoholreduzierten Biere machten etwa 4,2% bzw. 4 - 5 Mio hl aus Brauwelt 11, 1991, S. 373 Das zurückliegende Jahr 1990 brachte für die deutsche Braubranche lange Jahre unerreichte Zuwächse. Wie Josef Hattig, Präsident des Deutschen Brauer-Bundes, anläßlich einer Wirtschaftspressekonferenz am 7. 3. Damit liegt Deutschland in Europa unangefochten an erster Stelle der bierproduzierenden Länder.B.