Weniger Betriebe, weniger Hopfenfläche
Hopfenanbau | Aufgrund sinkender Hopfengaben im Bier und des stagnierenden weltweiten Bierausstoßes geht der Bedarf an Hopfen zurück. Insbesondere das Craft Bier-Segment, welches für besonders hohe Hopfengaben bekannt ist, musste in letzter Zeit große Einbußen beim Bierausstoß verzeichnenwie der Verband deutscher Hopfenpflanzer jetzt mitteilte.
Außerdem ist festzuhalten, dass die gesamte Braubranche mit einem hohen Kostendruck zu kämpfen hat und versucht, Kosten zu sparen.
Dieser Kostendruck sorgt unter anderem dafür, dass die Brauereien vermehrt auf den Brauwert der einzelnen Hopfensorten achten und dadurch Bitterhopfen mit hohen Alphasäuregehalten den klassischen Aromahopfen mit niedrigeren Alphasäuregehalten vorziehen. Dieser Trend spiegelt sich bereits seit einigen Jahren in den weltweiten Hopfenflächen wider. Auch trägt die weltweite Überproduktion der letzten Jahre dazu bei, dass die Hopfenflächen weltweit jetzt reduziert werden müssen.
2025 ergeben sich für Deutschland Reduzierungen der Hopfenflächen um 1327 Hektar (–6,5% im Vergleich zum Vorjahr). Die gesamte deutsche Hopfenfläche umfasst 2025 18.962 Hektar. Deutschland bleibt weltweit der größte Hopfenproduzent. Getrieben von den schlechten Freihopfenpreisen und Flächenreduzierungen haben aber deutschlandweit 44 Betriebe den Hopfenbau eingestellt. Die Gesamtzahl der Hopfenbaubetriebe ist von 1009 im letzten Jahr auf 965 gesunken und ist mit einem dreistelligen Wert auf einem historischen Tiefstand angekommen.
Die größten Flächenreduzierungen sind bei den klassischen Aromahopfensorten Perle und Hallertauer Tradition zu verzeichnen. Die Sorte Hallertauer Tradition wird 2025 auf 2017 Hektar (–444 Hektar) und die Sorte Perle auf 2343 Hektar (–517 Hektar) kultiviert. Erwähnenswert sind außerdem die erstmaligen Flächenreduzierungen der Bitter-Sorten Herkules und Polaris, die mit 69 und 12 ha jeweils überschaubar sind.
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Quelle
BRAUWELT 15, 2025, S. 521
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- Verband deutscher Hopfenpflanzer e.V., Wolnzach, Deutschland