Im Folgenden soll nicht über den Werbeslogan einer mitteldeutschen Brauerei philosophiert werden, der den Zeitgeist gut trifft. Es geht viel mehr darum, dass wir, wie Jeremy Rifkin in der "Süddeutschen Zeitung" vom 28. Mai 2001 schrieb, an der Schwelle zu einer neuen Ära der Menschheitsgeschichte stehen. Zwei physikalische Versuche veranlassten ihn, darüber nachzudenken, wohin wir in der neuen Ära der globalen "Instantkommunikation" eigentlich steuern. Zum einen ist es gelungen, die Geschwindigkeit des Lichts bis zum Stillstand zu verlangsamen, das Licht zu speichern und dann wieder auf Reisen zu schicken. Diese Technik könnte zum Quantenrechner und damit zur Quantenkommunikation führen, die die elektronische Kommunikation im kommenden Jahrhundert ungeheuer beschleunigt.
In den nächsten zehn Jahren dürfte sich alles um die psycho-soziale Gesundheit drehen. Das schreibt Zukunftsforscher Matthias Horx in seinem Zukunftsletter Mai 2001. Für ihn wird der kommende Wirtschaftsaufschwung kein primär technologiegetriebener sein, sondern sich aus einer Vielzahl von "Humantechnologien" zusammensetzen. Dienstleistungen erweitern und entwickeln sich zu komplexen "Assistance-Services". Körper, Geist und Seele rücken in den Mittelpunkt der Ökonomie. Der "Faktor Mensch" in den Unternehmen wird zum entscheidenden Produktivitätsfaktor. Die Konkurrenz um talentierte Mitarbeiter wird immer größer und verändert die Firmenkulturen.
Die einzelnen Unternehmen rüsten sich für diesen "Krieg um die Talente" auf recht unterschiedliche Art und Weise..
Der 28. EBC-Congress, der vom 12. bis 17. Mai 2001 in Budapest stattgefunden hat, war ein Treffpunkt für Brauereiwissenschaftler und -techniker aus allen Kontinenten. Darauf verwies, nicht ohne berechigten Stolz, Róbert Sápi, Leiter des ungarischen Organisationskomitees, das eine hervorragende Arbeit geleistet hatte, bei der Eröffnung des Kongresses. Die 42 Vorträge und 66 Posterpräsentationen aus 22 Ländern sowie die technischen Besuche in den Brauereien gaben einen sehr guten Überblick über das Wissen, das hinter jedem Glas Bier steckt (s.S. 766). Die Präsentationen beim EBC-Congress sind, wie Esko Pajunen, Präsident der European Brewery Convention (EBC) in seiner Eröffnungsrede betonte, die treibenden Kräfte hinter der internationalen Brauwissenschaft und Brautechnik. "Brauwelt" Nr.S.
Vom 12. bis 17. Mai 2001 findet der 2. Internationale Kongress der European Brewery Convention (EBC) in Budapest statt (s.a. S. 713). Für diese Zeit wird die ungarische Hauptstadt zum Mekka der internationalen Brauwissenschaftler. Das Programm umfasst 42 Vorträge und 66 Posterpräsentationen aus allen Bereichen der Mälzerei und Brauerei. Es gibt somit einen guten Überblick über den aktuellen Stand der brauereibezogenen Forschungen auf internationaler Ebene. In der "Monatsschrift für Brauwissenschaft" Nr. 4/5, 2001, sind die offiziellen Zusammenfassungen der einzelnen Beiträge in deutscher Sprache veröffentlicht. Es geht also um Wege zu einer vernünftigeren und rational ausgewogeneren Debatte über die Rolle des Alkohols in der modernen Gesellschaft. Dabei gibt es u.a. Hier geht es u.a.a.
In Anwesenheit der führenden Brauwissenschaftler der TU München-Weihenstephan sowie von Kunden und Prominenz aus Politik und Wirtschaft präsentierte Dr. Gerhard Friedrich, Geschäftsführer des Brauhauses Pfaffenhofen/Ilm Urban KG, am 25. April 2001 das neue Weißbier seines Hauses, nach seinen Aussagen eine "Weltneuheit", das "Urbanus Kellerweizen", ein obergäriges Bier, mit traditioneller Flaschengärung mit Sekthefe. Diesen neuen Weißbiertyp kreierte Dr. Friedrich zusammen mit seinem Braumeister Siegfried Schätz nach einer Vielzahl von Versuchen und unzähligen Verkostungen und stellte damit die Innovationskraft mittelständischer Brauereien eindrucksvoll unter Beweis. Bewusst hatte man sich bei Urbanus auf die Kreation eines neuen Bieres konzentriert. Fündig ist man in Frankreich geworden.B.
Schlechtes Betriebsklima ist häufig Schuld an rückläufiger Produktivität, schlechter Qualität, überdurchschnittlichen Fehlzeiten und Kündigungsquoten. Nach Angaben des Bonner Informationsdienstes "Handbuch für den Vorgesetzten" zeigen einschlägige Studien, dass etwa 80% der Mitarbeiter bei der Stange bleiben, wenn Betriebsklima, Aufstiegschancen und das gesamte Arbeitsumfeld stimmen. Geld spielt nur eine untergeordnete Rolle, sofern die Bezahlung nicht unterdurchschnittlich ist. Vorgesetzte, die den Faktor Mensch vernachlässigen, schaden letztlich der Firma. Der regelmäßige Kontakt zu Vorgesetzten ist den Arbeitnehmern mindestens genauso wichtig wie flexible Arbeitszeiten. Oft sind es kleine Dinge, die das Betriebsklima nachhaltig stören.
In der Süddeutschen Zeitung vom 5./24.h.
"Die Konsumbereiche polarisieren in ganz billig und ganz teuer. Das mittlere Preissegment autolysiert. Luxus ist angesagt", so Mathias Horx ("Brauwelt" Nr. 8, 2001, S. 281).
"Gerade in gesättigten Märkten ist immer mehr Genuß und Geschmack gefragt", so David Bosshart, "Brauwelt" Nr. 27/28, 2000, S. 1104. "Fortschreitende Individualisierung und die steigende Sucht nach Neuigkeiten verlangen eine Anpassung der Marketingstrategie der Brauereien."
Ein Blick auf andere alkoholische Getränke zeigt inzwischen folgendes typisches Bild: Jahrgangssekt, Wein aus einer Lage und Rebsorte, Winzersekt, hochwertige Spirituosen aus edelsten Rohstoffen. Sie alle haben eins gemeinsam: das Besondere. Ein Gang durch die Feinkostetage bestätigt es, der Verbraucher ist da gerne bereit, mehr zu zahlen..
Nach jahrelangem Tauziehen um die Umsetzung der Verpackungsverordnung laufen jetzt bei allen Beteiligten noch einmal die Drähte heiß. Rainer Baake, Staatssekretär im Bundesumweltministerium, rechnet nach den jüngsten Zahlen ab Juli 2001 mit den entsprechenden Maßnahmen (s. „Brauwelt” Nr. 12/13, 2001, S. 447). Dies sollte eigentlich allen Abfüllern und Vertreibern von Getränken klar gewesen sein. Das Ministerium, so Baake, ist mit der nun vorgelegten Novellierung der Verpackungsverordnung ganz zufrieden. Sie besagt bekanntlich, dass auf alle ökologisch nachteiligen Getränkeverpackungen Pfand- und Rücknahmepflicht erhoben werden soll, unabhängig vom jeweiligen Inhalt. Für Baake bringen diese Maßnahmen sauberere Landschaften, sortenreine, geschlossene Kreisläufe und den Schutz von Mehrweg. S.
Das Unwort des Jahres 1997 "Shareholder-Value" erfreut sich nach wie vor in Deutschland einer anhaltenden Konjunktur in den Medien. Darauf verwies
Prof. H. Gerd Würzberg, Hannover, in der "Zeit" vom 1. Februar 2001. Für die meisten Deutschen bedeutet Shareholder-Value immer noch so etwas wie Radikalkapitalismus, Jobkiller, Mitarbeiter-, ja sogar Menschenverachtung. Dies ist für Prof. Würzberg ein Missverständnis und eine ideologische Verkürzung. Denn zunächst einmal bedeutet Sharholder-Value-Orientierung nichts anderes als Ausrichtung des Unternehmens an Renditeparameter, also eine unternehmerische Selbstverständlichkeit. Hier gibt es z.B. keinen Gegensatz zwischen den Vorstellungen von Eigentümern und Mitarbeitern. Lt.
Das Problem der Wertorientierung liegt für Prof..
Am 22. Februar 2001 wurde in München das neue Joint-venture, die Brau Holding International AG, zwischen der Bayerischen BrauHolding AG, München, und der Heineken Holding NV, Amsterdam, der Öffentlichkeit vorgestellt (s.a. S. 333). Die Bayerische BrauHolding wird an diesem Joint-venture 50,1% und Heineken 49,9% der Anteile halten. Beide Unternehmen wollen gemeinsam die internationale Marktpräsenz von Paulaner Weißbier ausbauen, Heineken den deutschen Markt nach acht erfolglosen Jahren in kleinen Schritten erobern.
Die deutschen Brauereien starrten schon seit Jahren gebannt, wie das Kaninchen auf die Schlange, auf die Global Players wie Anheuser-Busch, Heineken, Interbrew, SAB usw. und zitterten bei jeder aus den Nachbarstaaten gemeldeten Übernahme. 44, 2000, S. 1838).
Dr. Dr. h.c.
Der Bundesrat stimmte am 16. Februar 2001 einer vom Bundestag bereits beschlossenen Änderung des Straßenverkehrsgesetzes zu, nach dem bereits ab einem Promillewert von 0,5 der Führerschein für einen Monat abgegeben werden muss und 500 DM Geldbuße zu bezahlen sind. Bisher wurde bei Werten zwischen 0,5 und 0,8 Promille noch kein Fahrverbot, sondern ein Bußgeld von normalerweise 200 DM verhängt.
An dieser Stelle habe ich wiederholt darauf hingewiesen, dass die Konsumenten durch die verschärften Vorschriften in Bezug auf Alkohol am Steuer stark verunsichert sind. Keiner weiß mehr so richtig, wie sich die 0,5-Promille-Grenze bei ihm auswirkt. Also trinkt er gleich gar kein Bier mehr. Die entsprechenden Zusammenhänge beschrieb
Prof. Dr. Anton Piendl am 16.
Prof.-Ing. Prof.a. med.
Wir alle wissen es. Wissenschaftliche Studien, die es mittlerweile weltweit und in größerer Anzahl gibt, belegen die Zusammenhänge.
Dr. med. Ricken, der Bier-Arzt, bringt es in seinem Beitrag auf Seite 218 auf den Punkt: "Abstinenz ist ein Gesundheitsrisiko."
Prof. Piendl listet in seinem Beitrag auf Seite 216 eine ganze Reihe durchweg positiver Forschungsergebnisse zur gesundheitlichen Wirkung von Polyphenolen und Hopfeninhaltsstoffen auf.
Prof. Back greift das Thema Bier und Gesundheit nun ebenfalls auf und vergleicht Bier mit anderen Getränken (siehe Beitrag Seite 209) hinsichtlich des Gesundheitswerts. Sie sind deshalb bestimmt bei allen interessierten Brauern angekommen. Es ist der des Alkoholabhängigen, dem er als Assistenzarzt am Krankenbett in der Klinik begegnete..
Im heutigen Preiskampf ist es manchmal besser, die Maschinen still zu legen, als über Deckungsbeiträge nachzudenken. Allerdings haben die Hersteller selber angefangen mit der Preistreiberei. Diese Ansicht vertrat Heinz-Gregor Johnen, Generalbevollmächtigter der Geschäftsleitung und Mitglied des Beirates der Firma Franz Zentis, Aachen, bei der Bündner Runde, die vom 20. bis 24. Januar 2001 in Davos stattgefunden hat (s.a. S. 157). Jedes Unternehmen muss wissen, was es wert ist. „Billig sein und gut, das geht nicht.“ Allen Preistreibern schrieb Johnen ins Stammbuch: „Qualität kommt nie aus der Mode.“ Ungezügeltes Wachstum bringt die Unternehmen hinsichtlich der Preisgestaltung immer in gewisse Nöte.
Der unseriöse Preiskampf, wie er z.B. Vieles ist da auch bei den Unternehmen hausgemacht.
Nach einem Bericht in den „Nürnberger Nachrichten“ vom 30. Oktober 1997 haben die deutschen Unternehmen 1995 im Schnitt 1670 DM in die Weiterbildung jedes Mitarbeiters investiert. Im Vergleich zu 1992 sind damit die Pro-Kopf-Aufwendungen um 254 DM gesunken. Insgesamt sind 1995 rd. 33,9 Mrd DM in die Weiterbildung von Mitarbeitern geflossen gegenüber 36,5 Mrd DM im Jahre 1992. Nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW/Köln) geht dieser Rückgang zu 90% zu Lasten von Industrie, Handel und Dienstleistungen und nur zu 10% auf das Konto der Handwerksbetriebe. Trotz der verminderten Ausgaben nahmen mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Weiterbildungsmaßnahmen teil. Im Jahre 1995 waren es 754 von 1000 im Jahre 1992 lediglich 666 von 1000. B..
In diesen Tagen ist München das Mekka der Führungskräfte aus der Brauerei- und Getränkebranche, Drei Spitzenereignisse trafen und treffen noch zusammen: Das World Beer & Beverage Forum, die drinktec interbrau 97, die Weltmesse für die Getränketechnik, und das Münchner Oktoberfest.
Zum World Beer & Beverage Forum sind vom 16. bis 18. September 1997 über 730 Manager aus allen fünf Kontinenten nach München gekommen. Der Gründer und Präsident Rüdiger Ruoss, Chur, hatte im Vorfeld alle Hebel in Bewegung gesetzt, um alles, was in der internationalen Brau- und Getränkewelt Rang und Namen hat, nach München einzuladen. a. S. 1784).
Die drinktec interbrau findet vom 19. bis 26. September auf dem Münchner Messegelände statt, seit 1951 zum siebten Male in München. 75 000 Besucher. a. S..
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