Endlich wieder internationale Messeluft
Das war sie also, die vielleicht am heißesten erwartete drinktec aller Zeiten. Denn zwei Jahre konnte die Brau- und Getränkebranche wegen der Pandemie nicht zu einem großen Treffen zusammenkommen. Und so sehr wir darauf hin fieberten, so schnell waren die fünf Messetage auch schon wieder vorbei. Es war großartig, alte Bekannte wiederzusehen und neue Kontakte zu knüpfen. Und auch wenn man nicht übersehen konnte, dass die Besucherzahlen in diesem Jahr etwas geringer ausfielen als gewohnt – Corona und der Krieg in der Ukraine gehen eben auch an einer drinktec nicht vollkommen spurlos vorbei – überzeugte der hohe Anteil an internationalen Besuchern: Zwischen 65 und 70 Prozent der Teilnehmer kamen aus dem Ausland nach München. Dr. Reinhard Pfeiffer, Geschäftsführer der Messe München, konnte jedenfalls feststellen: „Weltmessen sind in Europa wieder möglich.“ Eine Aussage, der sich die Aussteller, mit denen ich sprechen konnte, anschlossen. Sie waren von der hohen Qualität der Kontakte durchwegs begeistert.
Messehighlights – Natürlich berichten wir in dieser und den folgenden BRAUWELT-Ausgaben auch vom Geschehen rund um die Messe und das vielseitige Rahmenprogramm. Ein erstes Fazit zur Messe und die nach Einschätzung von Volker Kronseder, Vorsitzender des drinktec-Fachbeirats, trotz aller gegenwärtigen Herausforderungen vielversprechenden Konjunkturaussichten lesen Sie ab Seite 997. Im Rahmen der drinktec fand am 12. September mit einem feierlichen Festakt die offizielle Einweihungsfeier des Doemens Neubaus in Gräfelfing statt (S. 1000). Ebenfalls im Rahmen der drinktec: das Finale der 6. Deutschen Meisterschaft der Hobbybrauer. Candy Sierks, die aufmerksamen Lesern vielleicht auch als Autorin von Fachbeiträgen in der BRAUWELT bekannt ist, konnte hier zusammen mit ihrem Vater Udo mit dem besten Chocolate Stout überzeugen (S. 1002).
Kaiserbier – Den Erfindungsreichtum von Ingenieuren und Maschinenbauern konnten wir auf der drinktec wieder einmal eindrucksvoll bestaunen. Aber auch schon vor über hundert Jahren war die Industrialisierung in Brauereien weit fortgeschritten, wie die Analyse eines Gebindes aus der deutschen Kaiserzeit zeigt. Dr. Stefan Pieczonka konnte nachweisen, dass das Bier in der rund 130 Jahre alten, mit Wachs luftdicht verschlossenen Flasche filtriert und mit Hilfe einer der ersten – damals topmodernen – Kältemaschinen untergärig gebraut wurde (ab S. 1020).
Autoren
Christian Dekant
Quelle
BRAUWELT 39, 2022, S. 995