Kreativität und Kompromissbereitschaft gefragt
2018 macht's den Brauern nicht leicht – zumindest mit Blick auf die Ernte und die damit verbundenen Auswirkungen, wenn Gerste und Hopfen aus 2018 dann zu Bier werden sollen. Dass es beim Hopfen Kompromissbereitschaft brauchen wird, wurde nach der offiziellen Ernteschätzung nun nochmal bei der Hopfenrundfahrt des Verbandes der deutschen Hopfenpflanzer klar (Seite 1062). Und auch bei der Braugerste wird Kompromissfähigkeit gefragt sein, liegen doch die Erträge unter den Erwartungen bei gleichzeitig erhöhten Eiweißwerten (siehe Seite 1064).
Treber zu Kohle – Zum Glück sind Brauer kreativ und erfinderisch. Ein Beispiel: Die Brauerei Schneider Weisse und das Fraunhofer Institut Sulzbach-Rosenberg haben sich zusammengetan, um die Energieeffizienz im Brauprozess zu steigern (Seite 1066). Das Mittel der Wahl ist ein von Fraunhofer entwickeltes Verfahren, durch das aus Biertrebern Kohle wird. Als Nebenprodukte fallen bei diesem Prozess außerdem Gas und Öl an, aus denen Strom und Wärme erzeugt wird. Die Kohle könnte als Grillkohle vermarktet werden.
Sortierung für Leergut – An die Zukunft denkt auch die Brauerei Rothaus – und investiert daher regelmäßig in neue Technik. Einer der letzten markanten Schritte war die Inbetriebnahme einer Sortieranlage fürs Leergut und einer neuen Flaschenabfüllung im vergangenen Jahr. Alles rund um diese Projekte erfahren Sie im Artikel von Thomas Lehmann, er fasst die wichtigen Meilensteine von der Planung des Projekts bis zur Inbetriebnahme zusammen (Seite 1080).
Modernes im Kaltblock – Ebenfalls investiert hat die Erzquell Brauerei Haas in Bielstein im Bergischen Land. Mit dem modernisierten Gärkeller hat dort nun das digitale Zeitalter in den Kaltblock Einzug gehalten (siehe Seite 1070). Laut Dieter Breit und Stefan Feider galt es, die gewachsenen Strukturen zu analysieren und das Projekt dementsprechend umzusetzen. In unserem Artikel lesen Sie, wie die Situation vor der Modernisierung war und welche Lösungsansätze gefunden und umgesetzt wurden.
Brauer wird Manager – Vom Bergischen Land auf die globale Management-Ebene: Dort bewegt sich Gunnar Hepp, seines Zeichens Managing Director bei GEA Vipoll. Angefangen hat die Karriere von Gunnar Hepp aber mit einer Brauer-Lehre bei der Distelhäuser Brauerei, bevor ihm ein Braumeister den Tipp gab: ‚Geh du mal zu einem internationalen Unternehmen‘. Wir haben mit Gunnar Hepp über die Stationen seiner Karriere und seine Sicht auf die Herausforderungen im Management eines Großkonzerns gesprochen (Seite 1083).
Autoren
Christoph Habel
Quelle
BRAUWELT 37-38, 2018, S. 1059