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30.05.2007

Zurück in die Zukunft?

Manchmal hilft es ja, sich in Ruhe zu überlegen, was man will und wohin man will. Oftmals ist der Weg, der sich vor einem auftut, gar nicht so unbekannt. Öfter als vermutet ist Bewährtes, Bekanntes, Traditionelles das Mittel der Wahl.

„Aus dem Bauchladen von Mutter Natur“, so kann man die Vorschläge für Produktentwicklungen beim diesjährigen EBC-Kongress in Venedig übertiteln (S. 585). So stutzte der ein oder andere, als das Thema Kräuterbiere aufkam. Aber warum eigentlich nicht? Als Spezialität, als Getränk mit Zusatznutzen – schon im Mittelalter kannte man die wohltuende oder heilende Wirkung verschiedener Essenzen. Und wenn ein Lemon-Bier mit Thymianextrakt selbst bisherige Bier-Abstinenzler überzeugt...?

Das Thema „Biomassenutzung oder Lebensmittel-

produktion?“ beim diesjährigen Symposium zur Energie- und Umwelttechnik in Weihenstephan ist eine eher grundsätzliche Frage. Wir sollten uns die Antwort sehr ernsthaft überlegen – angesichts der Verdopplung mancher Nahrungsmittelpreise in Mexiko auf Grund der US-amerikanischen Nachfrage nach Bioethanol (S. 586)!

Mit den „Zukunftsaspekten für die Braubranche“ beschäftigten sich die Einführungsvorträge des 31. EBC-Kongresses in Venedig (S. 590). Dabei ging es um die Alkoholpolitik der EU. Der so genannte „Weinberg-Report“, in den wissenschaftlich unabhängige Experten einbezogen waren, räumt mit vielen Vorurteilen unserer Politiker auf. Es ist die Aufgabe unserer Branche, die dort nachgewiesenen Fakten, vor allem zu den positiven Wirkungen mäßigen Alkoholkonsums, in die Öffentlichkeit zu tragen! Außerdem standen Themen wie der Einfluss der Technologie auf das Brauwesen oder auch die Bedeutung von Forschung und Entwicklung an. Schön, dass Themen, die zuletzt als „althergebracht“ nicht diskutabel waren, wieder – und zurecht – an Bedeutung gewinnen.

Zukunftsweisende Analytik: Die ESR-Analytik ist nicht nur zur Bestimmung der endogenen antioxidativen Aktivität, sondern auch zur Stufenkontrolle im Produktionsprozess geeignet, wobei man mit ihr zudem Ursachenforschung bei mangelnder endogener antioxidativer Aktivität betreiben kann. Michael Wurzbacher, Lehrstuhl für Technologie der Brauerei I, Weihenstephan, hat die bestehende Analytik überarbeitet und ihren Einsatz zur Brauereiprozesskontrolle hinsichtlich der Geschmacksstabilität beleuchtet

(S. 594).

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