Auswirkungen des Pflichtpfandes in der Diskussion
Die Einführung des Pfandes auf Einweg-Getränkeverpackungen zum 1. Januar 2003 hat nach Aussagen von Dr. Andreas Stücke, Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke (wafg), zu massiven Absatzverlusten bei Bier (-10%) und Softdrinks (-4%) geführt. Stücke erwartet, dass sich diese Situation gegen Ende des Jahres, wenn dann ein alltagtaugliches Rücknahmesystem für Einwegverpackungen zur Verfügung steht, zugunsten der Einwegverpackungen radikal umdrehen wird. Dafür sprächen Erfahrungen in Schweden, wo Einweg per Rücknahmeautomaten zurückgenommen wird und so dem Mehrwegsystem den Rang abgelaufen hat. Auch wird der Handel sich in Zukunft allein auf das weniger personalintensive, automatengestützte Einweggeschäft konzentrieren. Darüber hinaus dürfte die vorgesehene Pfandbefreiung der Kartonverpackungen eine massive Verschiebung von Glas-Mehrweg zu Karton-Einweg etwa bei Fruchtsäften bringen. Laut Stücke halten viele Branchenkenner die vorgesehene Zielmarke von 80% für ökologisch vorteilhafte Verpackungen für unrealistisch. Er plädiert aus all diesen Gründen ein neues, von allen Beteiligten aus Umweltpolitik, Industrie und Handel erarbeitetes Konzept, das umweltpolitisch langfristig Bestand hat, allen Marktteilnehmern eine faire Chance im Wettbewerb lässt und auch ökonomisch sinnvoll ist.