Molson investiert in seine Marken
Trinken Kanadier kanadische Biere? Nicht unbedingt. Obwohl sich die kanadische Marke Molson Canadian mit Anheuser-Buschs Budweiser (von Labatt unter Lizenz gebraut) ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefert, wer an erster Stelle steht, folgt eine weitere US-amerikanische Marke, Coors Light, schon auf Platz 3. Einem kanadischen Brauer sollte diese Tatsache schon ein paar schlaflose Nächte bereiten. Vor allen Dingen, wenn seine Marke dabei immer weiter zurückfällt. Laut aktuellen Untersuchungen hat der größte Brauer des Landes, Molson, vergangenes Jahr 1,1 Prozentpunkte verloren - sein Marktanteil betrug nur noch 43,9% -, und zwar hauptsächlich wegen des schlechten Abschneidens seiner Marke Molson Canadian. Aus diesem Grund hat sich der Brauer vorgenommen, seinen eigenen Marken (d.h. im Unterschied zu den Lizenzmarken in seiner Markenpalette) wieder mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Immerhin stellen sie die ertragreichsten Marken in seinem Programm. Seit diesem Frühjahr bewirbt Molson auch sein Molson Export wieder stärker, nicht zuletzt, da die Marke ihr 100-jähriges Jubiläum feiert. Außerdem ist vorgesehen, Molson Export in den kanadischen Provinzen (vergleichbar unseren Bundesländern) einzuführen, in denen die Marke bislang nicht erhältlich ist. Damit würde Molson Export zur ersten wirklich nationalen Marke von Molson, da Molson Canadian nicht in der Provinz Quebec vertrieben wird. Zum ersten Mal seit längerer Zeit werden wieder TV-Spots für die etwas vernachlässigte Marke Canadian Light geschaltet. Doch damit nicht genug. Was Marktbeobachter aufhorchen lässt, ist die Tatsache, dass die Werbung für Molson Canadian neue Themen wie Tradition und Qualität aufgreift und sich nicht mehr ausschließlich um das Leitmotiv Patriotismus dreht, wie in der Vergangenheit.