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21.04.2009

Atmosphärische Störungen

Die politischen Sterne stehen momentan nicht allzu gut für die Coca-Cola Company. So auch in Äthiopien. Der lokale Bottler war gezwungen im März 2009 die Produktion für mehr als zwei Wochen einzustellen. Der Grund: Coca-Cola erhielt keine Devisen für den Kauf dringend benötigter Teile wie Kronkorken. Die äthiopische Zentralbank kennt bei der Devisenpolitik kein Pardon und hält am Monopol für Währungstransaktionen fest. Die lokale Währung – der Bier, pardon, der Birr – ist nicht frei konvertierbar. Zudem herrscht Devisenmangel. Laut Internationaler Währungsfonds entsprechen die Devisenreserven des drittgrößten Landes in Afrika (nach Nigeria und Ägypten) gerade einmal dem Wert der Importe eines Monats. In der Vergangenheit hatten Unternehmen wie Coca-Cola, Staatsbetriebe und Firmen im Besitz der regierenden marxistisch-leninistischen Partei keine Schwierigkeiten, an ausländisches Geld zu kommen. Nun wohl nicht mehr. Angesichts der bedenklich schmalen Währungsreserven und der 2010 anstehenden Wahlen muss die Politik lebensnotwendigeren Importgütern wie Weizen und Kraftstoff den Vorrang geben. Kronkorken rangieren da unter „ferner liefen“.

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