Bachelor- und Master-Abschlüsse in der Diskussion
Zu dem aktuellen Thema "Bachelor- und Master-Abschlüsse an deutschen Universitäten" äußerte sich jetzt auch die Fachschaft Brauwesen und Lebensmitteltechnologie an der TU München anlässlich der BRAU Beviale 2003 in Nürnberg. Zur Bachelor- und Masterstruktur in Deutschland hatte die Kultusministerkonferenz der Länder im Sommer dieses Jahres zehn Thesen veröffentlicht. Mit diesen setzte sich die Fachschaft kritisch auseinander. Ihrer Meinung nach sei eine internationale Ausrichtung und eine europaweit bessere Vergleichbarkeit von Studiengängen und -abschlüssen, wie sie im "Bologna-Prozess" angestrebt werden, durchaus erstrebenswert. Allerdings könne die bessere Vergleichbarkeit in erster Linie durch Verfahren wie ECTS-System und Diploma-Supplement geleistet werden. Die Definition des Bachelor als Regelabschluss senke die Durchschnittsregelstudienzeiten an den deutschen Hochschulen ab. Inwieweit dies mit den Qualitätsansprüchen, die Hochschule und Wirtschaft an die Absolventen stellen, vereinbar ist, dürfte von Fall zu Fall unterschiedlich sein. Im Bereich der Brau- und Lebensmitteltechnologie wie bei den Ingenieurwissenschaften allgemein bedeutet dies nach Meinung der Fachschaft eher einen nicht tragbaren Qualitätsverlust. Nicht von ungefähr arbeite das Massachusetts Institute of Technology (MIT) derzeit an der Einführung eines fünfjährigen ungestuften Ingenieurstudienganges, quasi an der Einführung des deutschen Diplomingenieurs in den USA.