222 Awards für herausragende Biere

European Beer Star | Bereits seit 2004 veranstaltet der Verband Private Brauereien den Bierwettbewerb European Beer Star. Die Preisträger des „Jubiläums-EBS“ konnten am 29. November 2023 im Rahmen der BrauBeviale ihre Awards entgegennehmen.

Mitten im Messegeschehen ließen sich die erfolgreichen Brauereien von Branchenkollegen und interessierten Messebesuchern gebührend feiern.

Zum 20-jährigen Jubiläum traten insgesamt 2356 Biere in 74 Kategorien gegeneinander an. Die umfangreiche Kategorieliste umfasste dabei bekannte Klassiker wie „German-Style Pils“ oder „South-German Style Hefeweizen hell“, aber auch exotische Stile, die eher für Bierliebhaber ein Begriff sind, wie „Herb and Spice Beer“ oder „Wood and Barrel Aged Sour Beer“. Seit Anbeginn des European Beer Star stehen Bierstile europäischer Herkunft im Mittelpunkt des Bierwettbewerbs. Teilnehmen dürfen jedoch Brauereien aus der ganzen Welt. In diesem Jahr nahmen über 550 Brauereien aus 47 Ländern am European Beer Star teil.

Mitte September verkostete eine 140-köpfige Expertenjury die eingereichten Bierproben rein nach sensorischen Kriterien. Über Vor- und Zwischenrunden bis hin zum Finale in jeder Kategorie wurden die Biere anhand ihrer Optik, ihrem Geruch, ihrem Geschmack und weiteren sortentypischen Merkmalen bewertet. Die internationale Fachjury bestand dabei aus Bierexpertinnen und -experten aus aller Welt – darunter Braumeister, Fachjournalisten und Biersommeliers. Am Ende wurden nur die drei besten Biere pro Kategorie mit Gold, Silber und Bronze ausgezeichnet.

Deutschland führt Medaillenspiegel an

Beim European Beer Star 2023 wurden insgesamt 222 Awards vergeben, 83 davon konnten Brauereien aus Deutschland ergattern. Mit 28-mal Gold, 27-mal Silber und 28-mal Bronze führt Deutschland den Medaillenspiegel an. Platz zwei sicherten sich die USA mit 9 Gold-, 8 Silber- und 10 Bronzemedaillen. Über die Alpen nach Italien gehen in diesem Jahr 8 Awards in Gold, 12 in Silber und 10 in Bronze. Dahinter landete Österreich mit in Summe 18 Awards (6 Gold, 7 Silber, 5 Bronze) und die Schweiz mit 7 Awards (4 Gold, 3 Silber). Insgesamt sind 21 Nationen auf dem Medaillenspiegel vertreten – ein deutliches Zeichen für die Internationalität des Wettbewerbs.

Erfolgreichste Brauerei kommt aus Kelheim

Mit dreimal Gold und einmal Bronze ist die Brauerei Schneider Weisse aus Kelheim die erfolgreichste Brauerei des diesjährigen Wettbewerbs und bewies aufs Neue ihre Kompetenz in den Weißbier-Kategorien. Die Brauerei Maisel kehrt ebenfalls mit Dreifach-Gold ins oberfränkische Bayreuth zurück. Jeweils zwei Gold-Awards gehen an die Privatbrauerei Waldhaus sowie an die Biermanufaktur Engel in Baden-Württemberg.

Auf internationaler Ebene konnte die Firestone Walker Brewing Company mit Doppel-Gold überzeugen. Für einen besonders beachtenswerten Erfolg sorgte die Pravda Brewery aus der kriegsgebeutelten Ukraine mit zwei Gold-Awards.

Weitere Medaillensammler sind die Schlossbrauerei Autenried aus Bayern mit drei Silber-Medaillen sowie die italienische Brauerei 50&50 mit einem vollständigen Medaillensatz.

Von klassischen bis hin zu extravaganten Bierstilen

Die Frage nach dem besten German-Style Pils beantwortete die Distelhäuser Brauerei und erhält hierfür die Gold-Medaille in dieser Kategorie. Der Preis für das beste „Helle“ geht an die Kaiser Brauerei in Geislingen. Ihren Überraschungserfolg aus dem letzten Jahr konnte Urbrew in diesem Jahr bestätigen. Die Goldmedaille in der Kategorie „South German-Style Hefeweizen hell“ geht somit zum zweiten Mal in Folge nach Handan in China.

In der Kategorie „Italian Grape Ale“ – einem Stil der Bier und Wein verbindet – gingen zwei Awards nach Italien sowie ein Award über den Atlantik nach Brasilien.

Erstmals beim European Beer Star verkostet wurde der polnische Bierstil „Grodziskie“. Dabei handelt es sich um ein Leichtbier, das mit geräuchertem Weizenmalz gebraut wird und sich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit erfreut. Nicht verwunderlich also, dass die Gold- und Bronze-Medaille nach Polen ins Heimatland dieses Bierstils gehen.

In der Kategorie „Free-Style Beer“ überzeugte die Stieglbrauerei zu Salzburg in diesem Jahr die Finaljury. Neben der sensorischen Beurteilung der Bierqualität fließt auch das Storytelling, die Geschichte hinter dem Bier, bei dieser Kategorie maßgeblich mit in die Bewertung ein. Mit ihrer Interpretation eines antiken Bieres, hergestellt aus Urgetreide und vergoren in im Boden eingegrabenen „Quevri“, holte sich die österreichische Brauerei den Gold-Award in dieser Spezialkategorie.