(v. li.) Prof. F.-J. Methner, Prof. T. Shellhammer und Dr. M. Hutzler Bei der Verabschiedung an der TU Berlin
23.04.2019

„Malz meets Maillard“

Zum Schluss gab es nochmal ein wissenschaftliches Seminar: Am 28. März 2019 wurden an der TU Berlin in der Seestraße 13 auf Einladung der Berlin-Brandenburgischen Gesellschaft für Getreideforschung e.V. die beiden Professoren am Institut für Lebensmitteltechnologie und Lebensmittelchemie Lothar Kroh, Fachgebiet Lebensmittelchemie, und Frank-Jürgen Methner, Fachgebiet Brauwesen, im Rahmen eines wissenschaftlichen Kolloquiums unter dem Motto „Malz meets Maillard“ feierlich verabschiedet.

Etwa 100 geladene Gäste fanden sich ein, um noch einmal Lebensweg und wissenschaftliches Werk der „Jung-Rentner“ Revue passieren zu lassen.

„Es sei ungewöhnlich“, so TUB-Dekan Prof. Stephan Drusch in seinem Grußwort, „zwei Professoren auf einmal zu verabschieden. Aber die beiden verbindet nicht nur derselbe Termin für das berufliche Ausscheiden, sondern auch viele gemeinsame Arbeiten rund um das Thema Maillard-Reaktion.“ Die Maillard-Reaktion – ein nach wie vor spannendes und noch lange nicht abgeschlossenes Forschungsthema, das die beiden Forscher faszinierte, wie Kroh-Assistent Dr. Clemens Kanzler zeigte: „Es entstehen so viele Reaktionsprodukte, dass es an eine geplatzte Apotheke erinnert.“ Ein interessantes Forschungsgebiet für alle Lebensmittel, in denen nicht-enzymatische Bräunungsvorgänge eine Rolle spielen, also auch Malz und Bier, stellte Methner-Assistent Thomas Kunz in der Präsentation eines aktuelles Forschungsvorhabens heraus. Extra aus Portland war Prof. Thomas Shellhammer, Oregon State University, angereist, um u.a. am eigenen Beispiel aufzuzeigen, welchen großen und verbindenden Einfluss Prof. Methner auf die Vernetzung der internationalen Brauwirtschaft geübt hat.

Prof. Methner freut sich auf mehr Zeit für die Familie

Die Laudatio auf Prof. Methner hielt Reiner Gaub, Pall, der ihn seit dem Studium in Berlin kennt. Gaub skizzierte den Lebensweg Prof. Methners, der ihn nach dem Studium zunächst als Betriebskontrolleur zur Brauerei Schlösser nach Düsseldorf, dann zur Promotion wieder nach Berlin und schließlich, von 1987 bis 2004, zur Bitburger Brauerei führte, wo er für die Bereiche Technologie und Entwicklung verantwortlich war. „Aber offensichtlich hatte er noch einen Koffer in Berlin“, sagte Gaub, denn 2004 übernahm Prof. Methner das Institut von Prof. Karl Wackerbauer an der TU Berlin. Dort entwickelte Prof. Methner neue analytische Verfahren, bereitete empirische Versuchsergebnisse systematisch auf, schrieb zahlreiche Patente und fand dazu noch Zeit, das „Trends in Brewing“-Symposium mit zu organisieren, sich ehrenamtlich bei der Wissenschaftsförderung der Deutschen Brauwirtschaft (Wifö), dem Forschungskreis der Ernährungsindustrie (FEI) und der Mebak, dort zuletzt als Vorsitzender, zu engagieren. Zum Ausgleich gab es reichlich Sport in Form von langen Rennrad-Touren und Marathonläufen. „277 wissenschaftliche Publikationen, Diplomarbeiten, Promotionsarbeiten, über 100 Vorträge und Poster auf internationalen Veranstaltungen – das ist ein beachtliches Programm“, so Gaub. „Warum hört er nun auf, werden Sie sich fragen…“

Unter dem Motto „Malz meets Maillard“ fand an der Seestraße die Verabschiedung von Prof. Methner statt

Die Frage beantwortete Prof. Methner gleich selbst. Zum einen bedankte er sich herzlich bei allen Mitarbeitern, ohne die ein solches Pensum nicht zu schaffen sei. Allen voran bei Thomas Kunz, der ihn in der Zeit an der TU Berlin am längsten begleitet hat. „Aber ich liebe das Reisen, und das möchte ich gemeinsam mit meiner Frau noch so lange wie möglich genießen!“ Darunter, versprach er, wird auch immer wieder mal das Ziel Berlin sein.

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