
Der Braugerstenmarkt und die Rahmenbedingungen beim Anbau stehen zum Jahresende im Mittelpunkt des traditionellen Bayerischen Braugerstentages. Der Verein zur Förderung des Bayerischen Qualitätsgerstenbaues (oder kurz Braugerstengemeinschaft) und der Bayerische Bauernverband hatten dazu am 23. November 2017 nach München in den Augustinerkeller geladen.
Nach der stichprobenartigen Auswertung von Erntemustern aus der Ernte 2017 an den Landesanstalten für Landwirtschaft und den Landwirtschaftskammern in den deutschen Bundesländern hat die Braugersten-Gemeinschaft e.V. einen Erntebericht erstellt. Abweichend von der Ernteprognose, die sich auf die Expertenschätzungen und Qualitätserwartungen aus den Braugerstenrundfahrten stützte, basieren die veröffentlichten Durchschnittswerte nun auf Analysenergebnissen der besonderen Ernteermittlung in den Ländern.

In der BRAUWELT Nr. 45/46, 2016, S. 1360-1363 wurde erstmals ein systematischer Datensatz (Erntejahrgänge 2013-2015; n=216 Sommergersten und n=31 Wintergersten) als Hilfestellung zur Implementierung des isothermen 65 °C-Maischverfahrens in die Laboranalytik veröffentlicht. Spezifikationen beschreiben die zur problemlosen Verarbeitung geforderte Malzqualität und bilden somit den gemeinsam zu erreichenden Nenner zwischen Malzherstellern (Landwirten, Züchtern, Anlagenbauern, Mälzern) und weiterverarbeitenden Betrieben (Brauereien, Lebensmittelbetrieben).
Nitrosamine bzw. N-Nitrosodimethyl-amin (NDMA) in Lebensmitteln und somit auch in Malz und Bier sind aufgrund ihrer vermutlich kanzerogenen Wirkung ein stets aktuelles Thema. Die NDMA-Belastung in Malz konnte Ende der 1970er-Jahre durch Umstellen der Darrbeheizungsart in vielen Mälzereien von direkter Befeuerung mit Öl oder Gas auf indirekte Beheizung mit Wärmetauschern deutlich minimiert werden. Trotzdem werden nach wie vor gelegentlich NDMA-Gehalte detektiert, die den technischen Richtwert von 2,5 µg/kg in Malz sowie 0,5 µg/kg in Bier überschreiten [1, 2, 3].

Die Anbaufläche für Sommergerste in Bayern hat sich 2017 gegenüber dem Vorjahr wieder etwas erholt. Mit einem Zuwachs von etwa 8000 ha, scheint sich die Anbaufläche leicht stabilisiert zu haben. Nach dem trockenen Winter und Frühjahr führten hohe Stickstoffvorräte im Boden zu Besorgnis um den Einweißgehalt. Immerhin waren bis auf die normalerweise trockenen Lagen im Nordwesten gute Bestände mit ordentlicher Ertragserwartung vorhanden. Zur Ernte führten weitverbreitete und ergiebige Regenfälle zu einem stark verzettelten Drusch. Trotz der extremen Witterungsbedingungen präsentiert sich die Ernte in Bayern abschließend im Vergleich zum Vorjahr mit nur etwas geringeren Erträgen bei erhöhten Rohproteinwerten.
Derzeit sind über 200 Hopfensorten weltweit registriert und jährlich kommen zehn bis 20 neue hinzu. Insbesondere mit der Craft Bier-Welle hat die Hopfenzüchtung enormen Auftrieb erfahren. Der Schwerpunkt liegt momentan bei Hopfen mit speziellen Aromen (Flavour-Hopfen), die besonders zum Hopfenstopfen geeignet sind. Die Bewertung neuer Sorten wird immer wichtiger, aber auch schwieriger. Anhand zweier Hüller Züchtungen soll aufgezeigt werden, wie eine Beschreibung, Bewertung und Einordnung noch unbekannter Stämme erfolgen kann.
Zum 1. Januar 2018 gibt die BayWa AG die Geschäftsaktivitäten der BayWa „Sorten/Innovation/Distribution (SID)“, vormals „Züchtervertrieb“, an die Secobra Saatzucht GmbH mit Sitz in Moosburg an der Isar ab.
Die Stoffgruppe der Arabinoxylane fand bis dato – nicht zuletzt aufgrund unzureichend verfügbarer Messmethodik – im Bereich der Getränkeanalytik sowie in der Interpretation der technologischen Auswirkungen dieser Substanzgruppe wenig Beachtung. Jedoch stellt sie einen nicht zu unterschätzenden Anteil der Zellwandbestandteile und möglicherweise – neben den β-Glucanen – einen weiteren wichtigen Indikator bzw. eine technologische Einflussgröße in Bezug auf die Zytolyse dar.

Es ist die einzige Veranstaltung, die sich ausschließlich mit dem Thema Malz beschäftigt. Die Mälzereitechnische Arbeitstagung der Doemens Academy, die am 18. Oktober 2017 in Planegg in der 53. Auflage stattfand, ist denn auch immer ein Pflichttermin für „den harten Kern“ der Mälzer, von denen etwa 30 angereist waren, um sich über die jüngsten Entwicklungen zu Züchtungs-, Ernte- und Verarbeitungsfragen zu informieren.

Die Hildegard Eisemann KG, Spechbach, stellte am 30. September ihren neusten Hopfenmarktbericht vor. Während man in den USA von einer guten Ernte ausgehe, sei dies für Deutschland leider nicht der Fall. Geringere Niederschläge als 2016 trugen dazu bei, dass die Ernteschätzung für 2017 niedriger ausfällt als das Ernteergebnis 2016, obschon die Fläche um 945 ha zunahm. Es zeichne sich mit Stand Ende September ab, dass die langjährigen Durchschnittshektarerträge bei allen Aromasorten nicht erreicht werden. Unterlieferungen der Kontrakte zwischen Hopfenpflanzer und Handel seien die Regel, nicht die Ausnahme. Auch die Alphawerte seien deutlich unter dem zehnjährigen Durchschnitt.

Die Bühler AG feierte Ende September den Spatenstich des neuen Innovations-Campus in Uzwil, Schweiz. Laut Pressemeldung vom 25. September 2017 soll das Gebäude im ersten Quartal 2019 fertiggestellt werden.

Beim internationalen Brauwettbewerb „BestBrewChallenge“ des Malzherstellers Bestmalz AG hatten in diesem Jahr drei Hobbybrauer die Nase vorn. Wie von Seiten Bestmalz gemeldet wird, belegte den ersten Platz Hunter Brew aus Schwarzenbek mit ihrem Brown Ale „Öckel“. Den zweiten Platz schnappte sich das American Amber Lager „Manobier“ der gleichnamigen brasilianischen Hobbybrauerei. Auf Platz drei landete das Amber Ale von Kelleher – einem irischen Heimbrauer, der seit drei Jahren in der Nähe von Darmstadt ansässig ist.
Rechtzeitig zu den bevorstehenden Rohstoffseminaren und Braugerstentagen hat die Braugersten-Gemeinschaft e.V. das Braugersten-Jahrbuch 2016/2017 herausgegeben. Wie bereits in der Ausgabe 2014/2015 sind die Ergebnisse der Untersuchungen an Braugerstensorten von zwei Erntejahren in dieser Doppelausgabe zusammengefasst.
Wiesn-Besucher wussten es schon immer, nun ist es wissenschaftlich belegt: Bier kann glücklich machen. Wissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) haben 13 000 Lebensmittelinhaltsstoffe daraufhin untersucht, ob sie das Belohnungszentrum im Gehirn aktivieren und somit für ein zufriedenes Gefühl beim Konsumenten sorgen. Der Gewinner? Hordenin, ein Inhaltsstoff von Gerstenmalz und Bier.