Die Hopfenbranche stellt sich den Herausforderungen
14.09.2021

Hopfenernte 2021: Es bleibt spannend

Verband deutscher Hopfenpflanzer | Auch im Jahr 2021 bleibt die Hopfenbranche spannend, wie der Verband Deutscher Hopfenpflanzer mitteilt. Zum einen spürt die weltweite Hopfenwirtschaft die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie. Zum anderen wird im deutschen Hopfenbau seit 2019 von einer neuen Krankheit berichtet, dem Citrus Bark Cracking Viroid (CBCVd), das erheblichen Schaden an den Hopfenpflanzen verursachen kann.

Im Jahr 2021 sind die deutschen Hopfenpflanzer bereits Experten im Umgang mit der Coronavirus-Pandemie. Durch Infoveranstaltungen und Dokumente zum Download sorgen die Regionalverbände der Hopfenpflanzer-Organisationen dafür, dass die Hopfenpflanzer auf dem aktuellen Stand der gültigen Regelungen zu Hygienekonzepten bei Saisonarbeitskräften sind. Die gute Umsetzung der Vorschriften zeigt sich immer wieder bei Kontrollen der zuständigen Gesundheitsämter. Die Saisonarbeitskräfte konnten in diesem Frühjahr unter Beachtung aller Vorgaben wieder auf dem Landweg einreisen und die Betriebe somit die Frühjahrsarbeiten in diesem Jahr fast in gewohnter Weise durchführen.

Citrus Bark Cracking Viroid (CBCVd)

Seit dem ersten Nachweis des CBCVd in der Hallertau im Jahr 2019 wird dessen Verbreitung genau untersucht. So erfolgte auch 2021 ein risikobasiertes Monitoring-Programm durch die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), wobei jeder Hopfenpflanzer zusätzlich Proben von auffälligen Pflanzen einreichen konnte. Dadurch konnte festgestellt werden, dass das CBCVd weiterhin nur in den bisher bekannten Befallsregionen auftritt. In den aktuellen Befallsregionen konnten jedoch drei weitere betroffene Hopfenbaubetriebe ermittelt werden.

Viel Niederschlag

Trotz der im Vergleich zu den letzten Jahren kühlen Witterungsverhältnisse im Frühjahr und den damit einhergehenden Wachstumsrückständen konnten die Hopfenbestände im Juni und Juli aufholen, sodass aktuell gut entwickelte Hopfenbestände zu sehen sind. Die hohen Niederschlagsmengen sorgten für eine ausreichende Versorgung des Hopfens mit Wasser, leider aber auch für ein teilweise nur begrenztes Zeitfenster für Pflanzenschutzmittelbehandlungen. Im Vergleich zu 2020 ist zwar der Ertragsausfall durch Welke geringer, bedingt durch die hohen Niederschlagsmengen hatten Pilzkrankheiten jedoch ideale Wachstumsbedingungen. Echter Mehltau und Peronospora mussten regelmäßig bekämpft werden.

Insgesamt war die Erhaltung der Pflanzengesundheit 2021 eine Herausforderung, die mit entsprechendem Aufwand gemeistert werden konnte. Trotzdem ist derzeit noch unklar, ob die äußere Qualität der Ernte 2021 das Niveau der Vorjahre erreichen kann. Bei den Alphawerten sind die Hopfenpflanzer etwas optimistischer. Erste Hinweise lassen auf gute Werte hoffen.

Offizielle Ernteschätzung

Die offizielle Hopfenernteschätzung im Anbaugebiet Hallertau fand am 24. und 25. August 2021 statt. Auf einer Gesamtanbaufläche von 17 122 ha wurde ein Ertrag von 823 000 Ztr. (41 150 t) geschätzt. In den übrigen Anbaugebieten wurden ebenfalls aktuell Schätzungen vorgenommen. In Tettnang werden 57 685 Ztr. (2884 t), in Elbe-Saale 61 171 Ztr. (3059 t) sowie in Spalt 14 600 Ztr. (730 t) erwartet. Im Anbaugebiet Bitburg wurden Mitte Juli große Teile der Hopfenfläche durch das starke Unwetter in Westdeutschland zerstört. Die geschätzte Erntemenge für 2021 hat sich dadurch halbiert und wird auf 450 Ztr. (22,5 t) geschätzt. Dies ergibt eine Gesamtmenge von 956 906 Ztr. (47 845 t) für das Bundesgebiet und liegt damit etwa zwei Prozent über der Erntemenge 2020.

Markt

Nach einiger Zeit fast ohne Marktaktivitäten zwischen Hopfenpflanzern und Handelshäusern gibt es seit Mai 2021 wieder Vertragsangebote von Seiten der Handelshäuser. Hierbei werden vor allem Verträge für die Sorten Herkules, Polaris, Perle, Hallertauer Tradition und Hersbrucker angeboten. Die Laufzeit der Verträge reicht teilweise bis zum Jahr 2031. Die Vorvertragsquote der nächsten fünf Jahre ist erheblich, so dass ein sehr hoher Anteil der deutschen Hopfenanbaufläche schon unter Vertrag steht und der Verkauf der Hopfen für die deutschen Pflanzer gesichert ist.

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