Bitterhopfen im Geschmackstest
Großes Hallo in Weihenstephan: Am 21.3.2019 traf sich das Who is Who der deutschen Hopfenbranche zu einer speziellen Verkostung am IGZW. Walter König hatte in seiner Funktion als Geschäftsführer der Gesellschaft für Hopfenforschung nach Freising eingeladen, und etwa 50 Interessierte kamen: Vertreter der Hopfenhandelshäuser und -verbände, Hopfenforscher und -züchter, aber auch interessierte Brauer.
„So viele in Hopfen geübte Nasen und Zungen hat man selten an einem Ort“, freute sich König. Und es stand Arbeit für diese Zungen und Nasen an.
Hintergrund für die Verkostung ist das Forschungsprojekt „Genombasierte Präzisionszüchtung für zukunftsweisende Qualitätshopfen“, ein von der Wissenschaftsförderung der Deutschen Brauwirtschaft gefördertes Projekt, das in Zusammenarbeit mit der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), der Uni Hohenheim, und der HVG e.G. durchgeführt wird. Im Rahmen des Projektes wurden am Lehrstuhl für Brau- und Getränketechnologie in Weihenstephan, in der Forschungsbrauerei St. Johann und in der Versuchsbrauerei der Bitburger Braugruppe standardisierte Sudversuche mit den am Markt befindlichen Hochalphasorten Herkules, Magnum, Taurus, Polaris und CTZ (Columbus/Tomahawk/Zeus) durchgeführt.
Aufgabe des Verkosterkreises war es nun, diese Biere auf ihre Bitterqualität hin zu verkosten und zu beschreiben. Konkret wurde nach der Intensität des Hopfenaromas in Geruch und Geschmack, nach der Aromakategorie (blumig / fruchtig / zitrusartig / hopfenwürzig / krautig-würzig), nach dem Verlauf der Bittere beim Schlucken sowie nach der Intensität und der Qualität der Bittere gefragt. Zusätzlich sollten die Bittereinheiten geschätzt und eine Rangfolge nach Präferenz zwischen den Bieren mit den verschiedenen Hopfensorten vorgenommen werden. Kein leichtes Unterfangen, die feinen Unterschiede zu beschreiben!
Die Ergebnisse der Verkostung werden nun ausgewertet und bilden die Vergleichsbasis für die aus dem Forschungsprojekt „GHop“ heraus gezüchteten neuen Hochalphasorten, wie Dr. Elisabeth Seigner, LfL, erklärte. Das Projekt selbst läuft noch bis Sommer 2020.