Reinigen von Kegs
In einem Vortrag zum Tagungsschwerpunkt "Kegs und Keganlagen" auf der diesjährigen VLB-Frühjahrstagung in Bielefeld sprach Dipl.-Ing. Felix Wagner, KHS-TILL GmbH, Kriftel, über das Reinigen der geschlossenen Edelstahlbehälter. Er war bemüht, die aus der subjektiven Erfahrung übertragenen Prozessschritte auf die Keg-Reinigung zu untersuchen und neu zu bewerten. Zwar ist die Innenreinigung der Behälter, obwohl keine visuelle Kontrolle möglich ist, eine in der Getränkeindustrie vergleichbare Aufgabe, die den Parametern der Reinigung wie Temperatur, Chemie, Zeit und Mechanik gehorcht. Es gilt, dass die wirksamen Komponenten des Reinigungsmittels sowie dessen thermische Wirkung erst bei dem durchfeuchteten Schmutz einen optimalen Effekt zeigen. Er betrachtete zuerst den Weichvorgang. Der Keg-Innenraum ist ein im Normalfall von der Außenatmosphäre abgetrennter Füllgutbehälter, der unter CO2-Druck steht und feucht ist. Unter bestimmten Umständen könnte es auch zum Austrocknen der Füllgutreste und zu festen Belägen kommen. Eine Weichzeit mit Lauge wird empfohlen, um Deposite an den Innenflächen zu quellen und zu weichen. Das Merkmal einer gelungenen Weiche ist eine durchfeuchtete Verschmutzung, d.h. der Wassergehalt im Schmutz als Parameter für den Weicherfolg, denn durchfeuchtete Beläge lassen sich besser abreinigen. Im Labor wurden verschieden starke Schichten von Hefe auf Testplatten aufgebracht und getrocknet. Diese Proben wurden für vorgegebene Zeitintervalle in heiße Lauge (2%ige NaOH, 80 °C) eingebracht und die Wasseraufnahme in Abhängigkeit von der Weichzeit beobachtet.