Unter der Überschrift „Sigl´s - ein Spiel mit Bier” stellte Mag. Josef Sigl, Privatbrauerei Josef Sigl, A-Obertrum, die Philosophie seines mittelständischen Unternehmens in einem mit großem Beifall aufgenommenen Vortrag anläßlich des 24. Management-Seminars für die Brauwirtschaft der Roland Berger & Partner GmbH am 20. November 1998 in München vor. Die Ausgangslage am Markt dürfte in allen mitteleuropäischen Ländern gleich sein: Rückgang des Pro-Kopf-Verbrauchs an Bier, zappeligere Konsumenten, neue Werte setzen sich durch. Oberstes Ziel bei den jüngeren Konsumenten ist die Selbstentfaltung und Selbstverwirklichung. Die Jugend will das Leben mitgestalten. Die Spiritualisierung des Alltags beeinflußt zunehmend auch die Wirtschaft. Sinnstiftung ist generell wichtig.
Lt. Interaktion bzw.
Anläßlich der 40. Europäischen Tagung mit Fachmesse für die Brau- und Getränkewirtschaft, die vom 11. bis 13. November 1998 im Nürnberger Messezentrum stattgefunden hat (s. a. S. 2375), wurde auch der Bayerische Bierorden zum 20. Male verliehen. Die Exklusivität dieser Auszeichnung geht schon alleine daraus hervor, daß das Ordenskapitel nunmehr erst 73 Persönlichkeiten aus Kultur, Politik, Wirtschaft, Brauwirtschaft und Wissenschaft umfaßt, die sich als Freunde und Förderer um das mittelständische Braugewerbe Bayerns in ganz besonderer Weise verdient gemacht haben.
Neben dem bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Diese hohe Auszeichnung freut mich natürlich ungemein. Das ist sie sicher heute noch. a. „Brauwelt” Nr. 27, 1998, S. 1200 und S. 1206)..
Anläßlich der Eröffnung der Brau’98 am 10. November 1998 in der Nürnberger Kaiserburg, die mit über 1300 Direktausstellern aus dem In- und Ausland wiederum ein Rekordergebnis erzielte, unterstrich Hans Schinner, Präsident des Verbandes mittelständischer Privatbrauereien in Bayern, daß die mittleren und kleineren Privatbrauereien in Deutschland auch in Zukunft durchaus eine Existenzberechtigung haben, wenn sie sich ihrer Stärken bewußt sind und diese im Wettbewerb voll ausspielen: zeitgemäße, innovative und kreative Nischenpolitik, bedarfsgerechte Serviceleistungen, Kundennähe und partnerschaftliche Zusammenarbeit in geeigneter Form.
Schinner konnte auch keine Resignation über die allgemeine wirtschaftliche Lage bei den mittelständischen Privatbrauereien feststellen. Da kommt lt. Lt.
Für drei Tage, vom 11. bis 13. November 1998, wird Nürnberg wieder zum Nabel der nationalen und internationalen Brauwelt, in erster Linie der kleineren und mittleren Bier- und Getränkehersteller.
Die 40. Europäische Tagung und Fachmesse für die Brau- und Getränkewirtschaft ist Bühne für über 1300 Direktaussteller aus den Bereichen Getränketechnologie, Rohstoffe, Getränkelogistik, Vertrieb und Marketing sowie einschlägige gastronomische Einrichtungen und Dienstleistungen. Damit wurde ein neuer Ausstellerrekord erzielt. Vor 20 Jahren fand die Brau Nürnberg zum ersten Mal mit 77 Ausstellern im Messezentrum Nürnberg statt. Die Fachbesucher aus aller Welt erwartet ein umfassendes Angebot aus dem gesamten Bereich der Brau- und Getränkewirtschaft. 43/44, 1998, S. 2005 bis 2087 zeigen. a. S.
Seit dem 1. Juli dieses Jahres gilt die 0,5-Promille-Grenze für die Autofahrer. Die neue Bundesregierung wird die Vorschriften noch weiter verschärfen. Die Problematik „Alkohol am Steuer“ ist ja den Brauern nicht neu. Vor allem der Deutsche Brauer-Bund hat in mehreren Aktionen zum verantwortungsvollen Umgang mit alkoholischen Getränken aufgerufen und sich in erster Linie an die jüngeren Konsumenten gewandt. Die Diskussion um die Senkung der Promille-Grenze hatte einige Jahre gedauert. Die Brauereien dachten aber, daß dieser Kelch an ihnen vorüber ginge. So wurden sie relativ kalt erwischt und beklagen jetzt erhebliche Absatzeinbußen, in erster Linie in der Gastronomie. Das nicht gerade zum Biertrinken anregende Sommerwetter tat ein Übriges. Also trinkt er gleich gar kein Bier mehr.-%.-W..
In seinem wie immer mit viel Engagement vorgetragenen Referat anläßlich der 48. Arbeitstagung des Bundes Österreichischer Brauereitechniker und Braumeister ging Conrad Seidl, Wien, der Frage nach, wieviel eine Flasche Bier eigentlich kosten darf. Anhand von Beispielen aus den USA zeigte er auf, daß sich für einige wenige Spezialitäten durchaus Preise von über 80 Dollar erzielen lassen, wie z.B. zehn Flaschen einer Sonderabfüllung der Rogue Brewery aus Newport, Oregon, zum Independence Day im Sommer 1998. Bei derart hochpreisigen Bieren handelt es sich natürlich um Marken mit einem vertrauenerweckenden Namen und mit entsprechender Aufmachung, die einen Vergleich mit teueren französischen Weinen nicht zu scheuen brauchen.
Für Seidl können die Brauer viel vom Weinmarketing lernen.B.B.B..
Vom 20. - 24. September fand in Minneapolis die BREWORLD 98, die Master Brewers Association of the Americas (MBAA) Konferenz und Ausstellung statt. Hier im Grain Belt (Korngürtel) der Vereinigten Staaten, im Staat Minnesota, in dem mehrere Handelsmälzereien ihren Standort haben und auch eine Reihe von Micro-Brauereien für Abwechslung beim Biergenuß sorgen, trafen sich dieses Jahr etwa 550 Brauer, Mälzer und Zulieferer. Im Rahmen der Tagung nutzten 139 Aussteller aus der Zulieferindustrie die Chance, den anwesenden Brauern ihre Produkte vorzustellen und neue Kontakte zu knüpfen.
Besonders die Teilnehmerzahlen aus den Brauereien (38% der Besucher waren Brauer) waren etwas geringer als in den Jahren zuvor.
Als neuer Präsident übernahm am 23. – 27..
Nicht nur bei vielen kleineren und mittleren Brauereien und Getränkeherstellern spielt die Frage des Generationenwechsels in der Führung des Familienbetriebes eine große Rolle, sondern auch bei den durchwegs mittelständisch organisierten Getränkefachgroßhändlern. Aufgrund der großen Bedeutung dieses Themas für kleinere und mittlere Betriebe hatten sich unter der Moderation von Dr. Gerhard Jeuschede mehrere Junioren aus dem Bereich Getränkefachgroßhandel und Getränkehersteller in einem Workshop mit diesem Thema auseinandergesetzt. Rainer Appel, VHM Mineral- und Heilquellen, Rosbach, und Tilo Schenker, Getränke Schenker, Senftenberg, trugen die Schlußfolgerungen aus diesem Workshop anläßlich der 2. Sommertage Getränkewirtschaft am 27. September 1998 in Leipzig vor..
Die global agierenden Brauereien haben die Welt des Bieres in den letzten Jahren bis in die entlegensten Ecken der Erde entscheidend verändert. Darauf wies Charlie Papazian, Präsident der Association of Brewers, bei der Eröffnung des 3. International Beer Executives Symposiums hin, das am 1. und 2. September 1998 in Rio de Janeiro, Brasilien, abgehalten wurde. Das Symposium, über das die „Brauwelt“ noch ausführlicher berichten wird (s.a. S. 1673 und 1674), stand unter dem Motto: „Wer wird in Zukunft Bier trinken?“ Für Papazian gilt, trotz der fortschreitenden Globalisierung, daß „groß“ auch in den dynamischen Märkten der Zukunft nicht immer per se auch Erfolg bedeuten muß.
Eine große Biervielfalt trägt wesentlich zur Verbesserung der Qualität des Lebensstils bei.a. S. 1673)..
Der Branchenkongreß „Sommertage Getränkewirtschaft“, der vom 27. bis 28. August 1998 in Leipzig stattfand, stand unter dem Motto „Die Getränke-Wirtschaft zwischen Optimismus und Realismus“ (s.a. S. 1613).
443 Spitzenkräfte aus der Getränkebranche hatten sich zu diesem bedeutendsten Branchentreff der deutschen Getränkewirtschaft angemeldet und sich mit einer Vielzahl hochinteressanter und praxisbezogener Themen auseinandergesetzt, die von Produktinnovationen und -diversifikationen in der Getränkewirtschaft und Nachfolgeregelungen über Trendgastronomie und Szenegetränke bis hin zu Electronic Commerce reichten. Den Abschluß und einen der Höhepunkte bildete der Vortrag von Professor Dr. Dr. h.c. Herbert Hax, Direktor der Universität zu Köln.a. Seite 1615)..
Bis zum Jahre 2000 erwarten Marktkenner 120 Mrd PET-Getränkeflaschen weltweit pro Jahr, im Vergleich zu 60 Mrd im Jahre 1995. Auch in Europa wird mit erheblichen Zuwachsraten gerechnet. Weltweit werden PET- und andere Kunststoff-Flaschen ihre weltweite Dominanz im Softdrinkbereich von zur Zeit 42% weiter ausbauen. Vorteile in der Convenience, hohe Akzeptanz beim Konsumenten und fallende Rohstoffpreise werden als Gründe dafür genannt (ca. S. 1546).
Die Diskussion um die PET-Getränkeflasche dreht sich immer wieder um die Frage Mehrweg oder Einweg. Im Mehrwegbereich sind eine Reihe von technologischen Klimmzügen notwendig, um Flaschen zur Abfüllung zu bringen, die zum einen mikrobiologisch einwandfrei sind und zum anderen keine Fremdstoffe an das Getränk abgeben.a. "Brauwelt" Nr. 919).a .
In der deutschen Braubranche regiert ein gnadenloser Wettbewerb. Bis zur Jahrtausendwende, so Marktexperten, wird jede fünfte Brauerei in Deutschland schließen. Fakten, mit denen sich jeder Brauereimanager täglich auseinandersetzen muß. Nach einer umfangreichen Studie der Unternehmensgruppe Wiesbaden/MSM Management Consulting, bei der insgesamt 342 Entscheide aus Industrie und Handel zur aktuellen Situation im deutschen Braugewerbe sowie den zukünftigen Möglichkeiten und Chancen bei der Vermarktung von Bier in Deutschland gefragt wurden, gibt es einen Ausweg aus der Krise, wenn die Chancen entsprechend genutzt werden. Nicht Jammern ist angesagt, sondern Handeln.
Anläßlich des Forums „Bier und Gesundheit”, das anläßlich des Deutschen Brauertages Mitte Juni in München stattgefunden hat, ging es um den vernünftigen Umgang mit alkoholischen Getränken. In diesem Zusammenhang spielt der Begriff Risikokompetenz eine große Rolle. Dabei geht es darum, daß man in Prävention nicht mit erhobenem Zeigefinger arbeitet, sondern für Verantwortungsbewußtsein und Vertrauen (s. a. S. 1414). Die Risikokompetenz ist nach Prof. Dr. Peter Franzkowiak, Koblenz, die Fähigkeit, Auswirkungen eines riskanten Verhaltens auf sich selbst und die Umwelt angemessen einzuschätzen und daraus sozial verträgliche Handlungskonsequenzen zu ziehen. Es geht also um einen risikobewußten, kontrollierten Gebrauch von Genußmitteln. Allerdings, so bedauerte Prof.
Dr. Dr.
Immer öfter kann man in deutschen Tageszeitungen, wie kürzlich in der Süddeutschen Zeitung vom 13. Juli 1998, die Frage lesen, warum die Deutschen in Sachen Innovationsfreudigkeit, Kundenfreundlichkeit und Marktflexibilität immer noch dem internationalen Vergleich hinterherhinken. Dabei schlafen die deutschen Manager nicht, sondern entwickeln ungeahnte Aktivitäten, wenn es darum geht, das Unternehmen zu reorganisieren, zu verschlanken oder gar Firmen zu fusionieren. Veränderungsprojekte wechseln, wie Frank Pyko schreibt, im Wochentakt. Der deutsche Manager soll etwas bewegen. Doch, so stellt sich die Frage, wie kann man etwas bewegen, wenn man selbst so unbeweglich ist.
Die deutsche Krankheit ist eine geistige Mobilitätsblockade. Hier ist die Führungsetage gefordert..
Der traditionelle Biermarkt war seit jeher immer lokal ausgerichtet. Die meisten Brauereien hatten nur ihre Region im Fokus. Es gab lediglich einige wenige internationale Marken. Aufgrund der dramatischen Veränderungen der Weltwirtschaftslage hat sich auch der internationale Biermarkt stark verändert, wie BV Capital Management, NewYork, im jüngsten Bericht schreibt. Da der Bierabsatz in den Industriestaaten seit Jahren eher abnimmt als stagniert, kam es zu erheblichen Konzentrationsprozessen. Die Brauereien konzentrierten sich immer mehr auf internationale Märkte und suchten Verbündete, entweder durch Kauf oder durch Bildung von Joint-ventures. Die Verbraucher weisen eine hohe Markentreue auf, auch auf Grund der historischen Entwicklung der jeweiligen einheimischen Brauindustrie.a.
Im Fachzeitschriftensektor für das Brauereiwesen bemühen sich rd. ein Dutzend Titel um die Gunst der Fachleserschaft. Hinzu kommen noch weitere Titel für den Getränkebereich allgemein. Mediadaten, d.h. Angaben über Auflagenhöhe, Leserzielgruppen und Anzeigenpreise, liefern kein ausreichend deutliches Bild über die Position der Zeitschriften und die Urteile des relevanten Leserkreises, vor allem weil sie oft von unterschiedlichen Voraussetzungen ausgehen.
Aus diesem Grund hat der Beraterkreis Bier und Getränke die Karlsruher Dataplan Marktforschung beauftragt, eine entsprechende Analyse durchzuführen (s.a. S. 1206). Dieses neutrale Institut befragte 300 Führungskräfte aus der deutschen Brauwirtschaft. Davon stuften sich 27% als Inhaber ein, 21% als Geschäftsführer. älter als 60 Jahre..
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