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Die Wahrnehmung von Bier bei Frauen hat sich deutlich verbessert (Foto: DBB)
10.01.2023

Gute Noten für europäisches Bier und die Brauereien

The Brewers of Europe | Seit nunmehr sechs Jahren lässt der europäische Dachverband der Brauereien, die Brewers of Europe, Daten zum Image von Bier und Brauereien in Europa erheben. Auch 2022 befragte das Unternehmen „RepTrak“ für den sogenannten „Beer Image Tracker“ wieder 500 Bürgerinnen und Bürger in 29 europäischen Staaten im Rahmen einer repräsentativen Online-Umfrage zu ihren Sichtweisen über Bier und die Braubranche.

Dabei werden im Wechsel Staaten ausgewählt, in denen die Verbraucher intensiver zu einzelnen Aspekten interviewt werden. Alle zwei Jahre ist Deutschland Teil einer solchen Tiefenanalyse.

Im Mittelpunkt der Umfragen stehen insbesondere die Aspekte Kultur, Authentizität, Qualität, Gesundheitsbezug, Geschmack und Vielfalt sowie die soziale Akzeptanz von Bier. Im Rahmen der Auswertung werden die Einzelergebnisse regelmäßig gewichtet und mit den Vorjahresergebnissen abgeglichen. Die jüngsten Ergebnisse müssen vor dem Hintergrund der zahlreichen Herausforderungen betrachtet werden, vor denen die Brauwirtschaft durch die Corona-Pandemie sowie den Einmarsch Russlands in der Uk­raine und die dadurch ausgelöste Energiekrise steht.

Ergebnisse für Deutschland

Angesichts der Herausforderungen der vergangenen zwei Krisenjahre ist das Image von Bier und des Brauereisektors bemerkenswert stabil. Im Vergleich zum Wein hat Bier in der Gesamtwahrnehmung etwas besser abgeschnitten. Bier wird von den Befragten in Deutschland vergleichsweise stark mit Kultur, Authentizität und Geschmack assoziiert. Demgegenüber findet Wein jedoch bei den Faktoren Gesundheit, emotionales Wohlbefinden und Nachhaltigkeit noch immer höheren Zuspruch.

Mit Blick auf die Konsumenten lässt sich feststellen, dass laut Umfrage deutlich mehr Frauen kein oder nur wenig Bier trinken (je 62 % und 59 % und in der Regel über 45 Jahre alt im Gegensatz zu den Männern mit 38 % und 41 %). Bei den Konsumenten der moderaten Kategorie zeigt sich hinsichtlich der Geschlechterverteilung kein klares Profil, der Großteil (45 %) befindet sich jedoch in der Altersgruppe zwischen 45 und 64 Jahren. Bei den regelmäßigen Konsumenten handelt es sich überwiegend (68 %) um Männer, die zu mehr als der Hälfte (52 %) zwischen 45 und 64 Jahren alt sind.

Die Ergebnisse für Deutschland legen außerdem nahe, dass die Differenz in der Wahrnehmung von Bier zwischen Frauen und Männern so gering ist wie in keinem anderen der untersuchten Länder in Europa. Dies ist zum Teil auf eine deutliche Verbesserung der Wahrnehmung von Bier bei Frauen zurückzuführen, allerdings auch auf einen deutlichen Rückgang des Ansehens bei Männern. Die Studienautoren empfehlen daher an dieser Stelle, einen Fokus darauf zu legen, bestehende Zielgruppen nicht zu verprellen, um eine neue hinzuzugewinnen.

Vor allem in den Bereichen soziale Akzeptanz und Gesundheit liegt Bier in der Wahrnehmung der Befragten am deutlichsten hinter dem Wein. Die Autoren sehen jedoch ein signifikantes Verbesserungspotenzial darin, die demgegenüber hohen Zustimmungswerte von Bier bei den Faktoren Kultur, Geschmack und Vielfalt zu nutzen, um diese beiden Aspekte sowie die Wahrnehmung des emotionalen Wohlbefindens bei den Verbrauchern zu steigern.

Alkoholfreies Bier weiterhin sehr beliebt

Der Deutsche Brauer-Bund (DBB), der als Mitglied des europäischen Dachverbandes die Umfrage zum Bier-Image unterstützt hat, wertet die meisten Ergebnisse positiv. „Die Studie zeigt auch, wie beliebt alkoholfreies Bier ist und dass alkoholfreie Varianten von Wein und Spirituosen hier bei weitem nicht mithalten können“, sagt DBB-Pressesprecherin Nina Göllinger. „Innovationen im Bereich der alkoholfreien und alkoholarmen Getränke werden weiterhin am stärksten der Brauwirtschaft zugeschrieben.“

Weit über die Hälfte der Konsumenten plant in den kommenden sechs Monaten, verstärkt alkoholfreie Varianten zu trinken (Foto: DBB)

Darüber hinaus wachse die Zahl der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland, die bereits Erfahrungen mit einer alkoholfreien Version eines klassischerweise alkoholhaltigen Getränks gesammelt haben (79 %). Und mehr als die Hälfte der Befragten (62 %) plant, in den kommenden sechs Monaten verstärkt alkoholfreie Varianten zu trinken. Insbesondere diese Faktoren bewerten die Studienautoren als Chance für die Brauwirtschaft und raten den Brauereien dazu, diese Entwicklung zu nutzen und gleichzeitig ihre Kommunikation in den Bereichen Umwelt und Nachhaltigkeit so wie der Kultur des moderaten Konsums zu schärfen.

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