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Einer Mischung aus einem jungen und einem älteren, gereiften belgischen Lambic Bier wird zur Flaschengärung noch Kandiszucker hinzugefügt. Die Tradition dieses Bierstils wurde bis ins 19. Jahrhundert in der Region um Brüssel sehr gepflegt und erfreut sich in jüngerer Zeit einer immer größer werdenden Beliebtheit.

Im Gegensatz zum Oude Bruin aus Ostflandern, das durch seine dunkelbraune Farbe hervorsticht, fällt das flämische rote Ale schon auf, bevor man es sieht. Die Duftwolke erinnert an ein Sauerbier und positioniert sich mit vordergründigen Balsamiconoten, verursacht durch die mehrmonatige Reifung in gebrauchten Burgunderfässern.

Die Faszination der Trappistenbiere ist ungebrochen. Trappisten sind ein römisch-katholischer Orden und ein Zweig der Zisterziensermönche, deren Ursprung auf das 12. Jahrhundert im Kloster Citeaux in Burgund zurückgeht. Der Name leitet sich von der historischen Abtei „La Grande Trappe“ in der Normandie ab.

Kaum ein Geschmack im Bier löst so viele konträre Reaktionen hervor wie der durch Brettanomyces-Hefe verursachte animalische Ton, der oft an Leder, Schweiß, Stall oder Pferdedecke erinnert. Auch beim Wein, vorwiegend bei schweren Rotweinen, scheiden sich die Geister, ob es Fluch oder Segen ist, wenn die kleinen Hefebiester dem vergorenen Traubenmost einen prägenden Geschmacksrahmen verleihen.

Der herausragende Schaum des Bieres aus einem festlichen Bierpokal wird gerne als Bierblume bezeichnet. So gesehen wären alle Biere mit einer schönen Schaumkrone auch Blumenbiere. Die Bezeichnung rührt sicherlich vom blumenduftigen Geruch her.

Die Biervielfalt wächst ständig und selbst für einen täglich im Geschäft befindlichen Biersommelier ist es unmöglich, all diese neuen Kreationen durchzuprobieren.

Muss man Angst haben, dass „einen der Hafer sticht“, wenn man Bier, das mit Hafermalz gebraut wird, trinkt? Eher nicht, denn Hafer wurde schon im frühen Mittelalter zum Bierbrauen verwendet und übermäßiger Genuss führt beim Menschen eher zur Müdigkeit.

Verknappung ist oft ein sehr guter Werbeträger. Spricht es sich einmal herum, dass etwas nicht in ausreichender Menge verfügbar ist, werden die Wertigkeit und der Wunsch, es zu besitzen, immer größer. Die Geheimniskrämerei um die Entstehung und die Rezeptur dieser Düsseldorfer Altbier-Raritäten machen sie zu Kultbieren.

Ein Bierstil, der nicht nur von rothaarigen, irischen Biertrinkern geschätzt wird. Die rote Farbe des Bieres, die durch sorgfältig ausgesuchte Malze entsteht, sendet Zeichen von Wärme und Energie an den Verkoster.

Wenn die Tage kürzer werden und die kalten Winde uns wieder gerne ans Kaminfeuer locken, ist die Zeit für kräftige, erwärmende Biere gekommen. Der Name des britischen Bierstils Barley Wine zeigt schon die Ähnlichkeit der alkoholischen Stärke mit einem intensiv schmeckenden Rotwein.

Als Anhänger der Biervielfalt hat man momentan ein frohes Dasein. Immer dichter wird der Bierstildschungel und oftmals wird es sogar für einen Biersommelier sehr schwierig, einem Gast die Unterschiede verschiedener Bierstile zu erklären.

Die Erwartungen der traditionellen Bierkonsumenten an ein gutes Bier sind stark beeinflusst von der Werbemaschinerie der großen Braukonzerne. Frische, Farbe, Schaum, Geschmack, Bekömmlichkeit, Natürlichkeit, Echtheit, Tradition, Zuverlässigkeit, Kult, Kontakt, Geselligkeit, Freude, Genuss – all das soll in ein Bier gepackt werden.

Sauerbier ist der neue Biertrend, lese ich in einigen Bierkolumnen und freue mich auf spannende, genussreiche Verkostungen verschiedenster Spielarten. Ein guter Einstieg für traditionelle Biertrinker, die ab und zu schon mal was außer der Reihe probieren wollen, ist das Belgische Oude Bruin.

Traditionelle Bierstile erleben heute eine Renaissance, das gilt auch für die von vielen oft belächelte leicht säuerliche Berliner Weiße. Die Nachfrage nach erfrischenden Getränken mit moderatem Alkoholgehalt und einer wohltuenden  Wirkung wird durch das ständig wachsende Gesundheitsbewusstsein stets größer.

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