Von Braukultur, Weltkulturerbe und anderen Kulturen
Braukultur trifft Weltkulturerbe – unter diesem Motto versammelten sich Mitte Juni die Mitglieder des DBMB zu ihrer Mitgliederversammlung in Erfurt, das sich von seiner schönsten Seite zeigte und reichlich Gelegenheit für dieses kulturelle Aufeinandertreffen bot (ab Seite 449). Ähnlich war es auf Schloss Maretsch in Bozen: Hier fand zwischen den idyllischen Weinbergen Südtirols das internationale Bierfestival Beer Craft statt – mittlerweile ein fester Termin für Bierenthusiasten aus ganz Europa (Seite 450). Aber wir wollen uns mit unserem heutigen Schwerpunktthema Rohstoffe auch anderen Kulturen zuwenden: nämlich Braugerste und Hopfen.
Neue Braugerstensorten – Die schwierige Ernte 2023 hat nochmal die Bedeutung des Berliner Programms hervorgehoben, dessen Ziel die zügige Bewertung neuer Gerstensorten ist. Welche es trotz der schwierigen Bedingungen 2023 in die weiterführenden Versuche geschafft bzw. die begehrte Verarbeitungsempfehlung erhalten haben, verrät Dr. Jennifer Schneiderbanger, Lehrstuhl für Brau- und Getränketechnologie, Weihenstephan, ab Seite 456.
Tatort Malzdarre – Aus Braugerste soll dann ein qualitativ hochwertiges, möglichst homogenes Malz entstehen. „Homogenität kann aber nur bedingt vorhanden sein“, sagt Karl Weigt, bmt, Augsburg, mit Blick auf den Entstehungsprozess: Vom Acker bis hin zur Verladung gibt es zahlreiche Einflüsse auf das Korn, die zu Inhomogenitäten führen. In seinem Beitrag ab Seite 464 nennt der erfahrene Mälzer die Gründe, aber auch Maßnahmen zur Verbesserung der Homogenität.
Malzkontrolle – Eigentlich ist die Malzanalyse ein einfaches Thema, oder? Ganz so einfach scheint es nicht zu sein, denn oftmals werden die Ergebnisse der Malzanalyse falsch interpretiert. Das kann zu erheblichen Verarbeitungsschwierigkeiten führen. Dabei lassen sich zur Qualität der Malzlieferung auch ohne aufwändige Laborausstattung, nur mit den eigenen Sinnen sehr schnell die richtigen Schlüsse ziehen. Dr. Klaus Litzenburger und Prof. Martina Gastl, Forschungszentrum Weihenstephan, erklären ab Seite 473, wie es funktioniert.
Aromatransfer – Kommen wir zum Schluss noch zum Hopfen und seiner Verwendung: Dr. Philip Wietstock und Prof. Brian Gibson, TU Berlin, haben mit Gashopping ein neues Verfahren zur Kalthopfung von Bier entwickelt. Einer der Vorteile ist, dass der direkte Kontakt zwischen Hopfen und Bier vermieden wird. Ab Seite 461 beschreiben die Autoren das Verfahren im Detail.
Autoren
Lydia Junkersfeld
Quelle
BRAUWELT 13, 2024, S. 447