Individuelle Ergebnisse
„Badewetter ist kein Hopfenwetter“ – mit diesem sehr anschaulichen Beispiel beschrieb IGN-Geschäftsführer Mario Scholz die Situation kurz vor Beginn der Hopfenernte im Rahmen des IGN-Hopfentages in der Hallertau. In diesen Tagen läuft die Ernte auf Hochtouren, und die Hopfenpflanzer schauen angesichts der wochenlangen Trockenheit mit einiger Sorge auf die Ergebnisse.
Informativer Hopfentag – Der Hopfentag selbst wartete mit zwei Schwerpunktthemen auf. Neben dem Thema Biodiversität – auch als Lösung für so einige Probleme im Anbau – ging es natürlich um die Ernteerwartungen, denn die andauernde Trockenheit hat die Entwicklung des Hopfens massiv beeinflusst. Zumindest dort, wo nicht bewässert werden kann – ein Thema, das zunehmend kontrovers zwischen Landwirtschaft und Wasserwirtschaft diskutiert wird. Klar ist, dass eine insgesamt schwache Ernte mit unterdurchschnittlichen Alphawerten auf massiv gestiegene Kosten trifft. Und beruhigend, dass es noch Lagerbestände aus der guten Vorjahresernte gibt. Nur bei bestimmten Sorten könnte es eng werden (S. 902).
Klimaempfindlichkeit – Dazu passt hervorragend der Beitrag von Dr. Adrian Forster, Wolnzach, und seinen Co-Autoren ab Seite 916. Sie haben sich mit der Klimaempfindlichkeit verschiedener Hopfensorten beschäftigt. Ihre Ergebnisse (die ausführlich im BrewingScience Hop Special vom Dez. 2021 oder auch in Folge 2 unseres Podcasts Hopfenklang in der BRAUWELT Mediathek zu finden sind) zeigen, dass die Empfindlichkeit der Hopfensorten eine große Streuung aufweist. Generell wird die Entwicklung der Inhaltsstoffe von der Witterung stark beeinflusst. Das Verhältnis der relevanten Stoffgruppen untereinander kann sich deutlich verschieben. Die Folge: Der Brauer muss mit der Hopfendosage flexibel auf die unterschiedliche Ernten reagieren.
Blicken wir auf den Biermarkt: Immerhin ist die Weltbierproduktion 2021 wieder leicht gestiegen, wie der BarthHaas-Bericht 2021/2022 ausweist (S. 904), und auch beim deutschen Fassbiermarkt 2021 verheißen die Zahlen rein statistisch einen Aufwärtstrend. Christiane Hohmann, Stemwede, hat sich den Fassbiermarkt 2021 exklusiv für BRAUWELT genau angeschaut. Aber auch hier zeigt sich: Die Ergebnisse fallen sehr individuell aus. Details dazu ab Seite 912.
Ungeachtet dessen steuern wir auf einen der Jahreshöhepunkte unserer Branche zu: Sehen wir uns bei der drinktec in München? Sie finden uns in Halle A5-100.
Autoren
Lydia Junkersfeld
Quelle
BRAUWELT 36, 2022, S. 899