Nicht mit Energie gespart wurde bei der diesjährigen 98. VLB-Oktobertagung in Berlin: Sowohl bei der Technischen Tagung als auch beim VLB-Forum Getränkeindustrie und Getränkehandel bestimmten Energiethemen weite Bereiche des Vortragsprogramms. Wie lässt sich Energie sparen, wie effizienter nutzen? Fast 500 Teilnehmer waren gekommen, um sich mit Kollegen auszutauschen oder in den Vortragsreihen auf den neusten Stand der Kenntnis bringen zu lassen. Unseren ersten Bericht über die Tagung mit dem Schwerpunkt Energie lesen Sie ab Seite 1259.
Oft ist es ratsam, betriebliche Vorgehensweisen zunächst auf Schwachstellen zu prüfen und diese zu eliminieren, bevor man sich zu radikalen Kehrtwendungen entschließt. Diese Erkenntnis zog sich wie ein roter Faden durch das Programm der 2. Einkäufer-, Techniker- und Braumeistertagung der Freien Brauer in Dortmund, bei denen die Tagungsteilnehmer die Gelegenheit hatten, die erfolgreiche Umsetzung eines Lean-Managements nicht nur im Vortrag, sondern auch live bei einer Werksbesichtigung am KHS-Standort Dortmund zu erleben. Energieeinsparungen im Abfüllbereich durch Abwärmenutzung aus einem Blockheizkraftwerk und die übersichtliche Aufbereitung von Daten, welche bei der Evaluierung von Produktionsprozessen zu einem deutlichen Zeitvorteil führt, lieferten interessante Ansatzpunkte zur Optimierung (S. 1216).
Radikale Desinfektionstechnologien und ökologische Strategien standen im Fokus des 5. Wasserseminares, das vom 15. bis 16. September im österreichischen Waidring stattfand. Mit Blick auf die ungleichmäßige Verteilung der weltweiten Süßwasservorkommen und den steigenden Wasserbedarf sich entwickelnder Gesellschaften wurden neue Wasseraufbereitungstechniken und wassersparende Reinigungskonzepte vorgestellt, die dazu beitragen können, die heutige Definition von Trinkwasserqualität auch an zukünftige Generationen vererben zu können (S. 1171, Fortsetzung folgt).
„Dass ein ‚Querdenken’ bei der Getränkeherstellung auch beim Verbraucher gut ankommt, scheint mehr und mehr verstanden zu werden.“ Nein, diese Erkenntnis ist nicht das Motto unserer Bier-Quer-Denker-Truppe (obwohl es ebenfalls passen würde), sie beschreibt vielmehr das, was die Besucher der kommenden Brau Beviale 2011 in Nürnberg (9. - 11. November) erwartet. Ob Spezialflasche für Luxusbiere oder branchenübergreifende Kooperationen – alles ist denkbar. Und die Messe wird es uns zeigen (S. 1128).
Die Brau Beviale 2011 wirft ihre Schatten voraus. Rund 32 000 Besucher werden für die Messetage vom 9. - 11. November 2011 in Nürnberg erwartet, um sich an den Ständen von etwa 1300 Ausstellern zu den drängendsten Fragen der Branche zu informieren. Die europäischen Brauer kämpfen mit großen Ertragsproblemen durch die vorhandenen Überkapazitäten. Down-Sizing beziehungsweise Right-Sizing sind daher die Trends, die die Entwicklungen in der Anlagentechnik dominieren (S. 1083).
Es ist aber auch vertrackt! Die Krise ist vorbei, aber der Aufschwung schwächelt. Der (weltweite) Bierabsatz steigt, aber nicht bei uns. Das frühsommerliche Wetter versprach Absatzzuwächse, aber der Juli machte einen Strich durch die Rechnung. Und wie soll es weitergehen?
Der Weltbierausstoß ist wieder gestiegen! Mit dieser frohen Botschaft begann die diesjährige Pressekonferenz zur Vorstellung des Barth Berichtes Ende Juli in München. Um 29 Millionen Hektoliter auf insgesamt 1,85 Milliarden Hektoliter stieg der weltweite Bierdurst. Wohin wird er sich entwickeln – in den Boom-Ländern Asiens wie auch in den gesättigten Märkten Europas und Nordamerikas? Und welche wirtschaftlichen Chancen ergeben sich für die am jeweiligen Markt Beteiligten?
Der 8. August 1861 ist für den Fachverlag Hans Carl in Nürnberg ein ganz besonderes Datum. Er markiert den Beginn einer Erfolgsgeschichte, die bis zum heutigen Tage – und hoffentlich noch lange darüber hinaus – anhält. An diesem Tag erschien die erste Ausgabe der „Allgemeinen bayrischen Hopfenzeitung“. Der Fachverlag Hans Carl, einer der ältesten Fachverlage nicht nur Deutschlands, sondern wohl auch weltweit, hat daher heute, 150 Jahre später, allen Grund zum Feiern. Wir tun dies unter anderem mit dieser Jubiläumsausgabe, mit der wir uns bei allen Lesern, Inserenten, Autoren und Geschäftspartnern sehr herzlich für die Zusammenarbeit und die Treue zu „ihrer BRAUWELT“ bedanken möchten.
Bier stärker in das Bewusstsein und ins Blickfeld des Verbrauchers zu rücken – das wünscht sich angesichts der langjährigen Trends beim Bierkonsum jeder Brauer. Schon vor 25 Jahren hatten die mainfränkischen Brauer speziell für ihre Region eine Lösung vor Augen, wobei die Motivation nicht der sinkende Bierabsatz, sondern die starke Konkurrenz in einer vom Wein dominierten Landschaft war. Am 21. Juli feierten sie jetzt ihr 25-jähriges Bestehen.
Bei der unterfränkischen Braugerstenrundfahrt brachten sich am 11. und 12. Juli 2011 150 Teilnehmer auf den neuesten Stand hinsichtlich der zu erwartenden Ernteergebnisse. Angesichts eines herausfordernden Jahrganges, der trotz eines Flächenzuwachses witterungsbedingt insgesamt durchschnittliche Erträge bei jedoch großen Schwankungen von 30 bis 60 dt/ha erwarten lässt, appellierten Dr. Markus Herz, LfL Bayern, und der Präsident des Deutschen Brauer-Bundes, Dr. Hans-Georg Eils, an die anwesenden Brauer, sich beim Thema Winterbraugerste kompromissbereit zu zeigen. Mit Blick auf die langfristige Flächenentwicklung sei es jetzt an der Zeit, „ein positives Signal in die Landwirschaft zu geben“, mahnte Dr. Eils (S. 919).
Am ersten Juli-Wochenende trafen sich die Importeure von Schneider Weisse zu einem Erfahrungsaustausch in München. Die Idee, alle Importeure einzuladen und gemeinsam über Probleme und Lösungsansätze in den verschiedenen Ländern zu sprechen, einzelne Biermärkte vorzustellen sowie die bayerische Bierkultur vor Ort zu erleben, traf auf eine überwältigende Resonanz. Das Interesse im Ausland an deutschem Bier ist groß, aber: „Wir laufen in Deutschland Gefahr, unsere Bierkultur zu verlieren“, befürchtete Gastgeber Georg VI Schneider. Pionierarbeit durch deutsche Brauer sei vonnöten, um dies zu verhindern – und die Importeure seien dabei eine unverzichtbare Unterstützung (S. 875).
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