Aufbruchstimmung angesagt!
Die Nachrichten haben in letzter Zeit zwar einen düstereren Tonfall angenommen („Die zweite Welle kommt!“), aber ich glaube trotzdem, dass wir uns wieder Zuversicht leisten sollten … und auch gute Nachrichten verbreiten! Dazu an dieser Stelle ganz frisch die Schätzung der Hallertauer Hopfenernte für das Jahr 2020: Mit 42 600 Tonnen steht eine gute Ernte bevor, die auch qualitativ nichts zu wünschen übriglässt. Bekanntgegeben wurde die Zahl auf der Hopfeninformationsveranstaltung der Interessensgemeinschaft Qualitätshopfen Niederlauterbach. Die Veranstaltung fand erst nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe statt, deswegen lesen Sie den vollständigen Bericht zur Ernteschätzung erst in der nächsten Ausgabe.
Apropos Veranstaltung – Nach fast einem halben Jahr war das auch für mich die erste Veranstaltung, auf der ich eine größere Anzahl von Teilnehmern aus der Hopfen- und Brauerei-Branche wieder persönlich treffen konnte. Unter freiem Himmel war auch genug Raum, um die Abstandsregelung einzuhalten. Übereinstimmend die Meinung der Teilnehmer: „Endlich wieder eine Gelegenheit, die Kollegen zu treffen, sich auszutauschen und Kontakte zu pflegen.“
Apropos Kontakte pflegen – Wahrscheinlich wird die BrauBeviale die einzige Gelegenheit in diesem Jahr bieten, zu einem größeren Treffen zusammenzukommen. Deshalb möchte auch ich mich dem Aufruf an die Branche im offenen Brief der Privaten Brauereien Bayern anschließen: „Machen wir durch unseren Besuch im Jahr 2020 die BrauBeviale wieder zu einem kommunikativen Stammtisch der Branche und lassen uns die kommenden Monate zuversichtlich und mit einem guten Maß an Aufbruchstimmung angehen!“
Apropos zuversichtlich – Manchmal würde man sich doch eine zweite Welle wünschen, z. B. beim Craft Bier. Ich bin aber eher weniger zuversichtlich, dass wir hier in absehbarer Zeit einen weiteren Boom erleben dürfen. Trotzdem auch hier: Positives festhalten, ob wir nun Craft Bier oder Bierspezialität dazu sagen, ist doch letztlich egal! Und wenn im Gefolge von Craft Bier alte Traditionen wie die Herstellung von Sauerbier ihre Renaissance erleben, wie Ihnen Sofie Bossaert von der KU Leuven ab Seite 900 darstellt … umso besser. Und natürlich gibt es weiterhin „Hotspots“ des Craft Biers. Einer davon: das Brlo Craft Zentrum in Berlin. Lesen Sie ein Porträt der voll ausgelasteten Lohnbrauerei von Sylvia Kopp ab Seite 906.
Autoren
Christian Dekant
Quelle
BRAUWELT 35, 2020, S. 887