Globalisierung und Wellness: Wichtige Trends in der Getränkebranche
Globalisierung und Wellness, zwei Entwicklungen, die auf den ersten Blick offenbar nicht zusammenpassen, beherrschten die Diskussion in der Getränkebranche in Deutschland Ende der letzten Woche. So kam am 18. September 2003 die Nachricht von der strategischen Partnerschaft von Interbrew mit der Gabriel Sedlmayr Spaten-Franziskaner Bräu KG, München, durch die das Biergeschäft von Spaten mit Interbrew Deutschland zusammengelegt wird (s. S. 1209). Durch diesen Zusammenschluss entsteht der größte Brauereikonzern Deutschlands mit einem Produktionsvolumen von 15,6 Mio Hektoliter und einem Anteil am deutschen Biermarkt von 11 Prozent. Spaten wird dabei seine Brauereiaktivitäten Spaten-Franziskaner sowie den Brauereibetrieb Löwenbräu an die Interbrew Deutschland abgeben und erhält dafür einen Anteil von 13 Prozent am vergrößerten Aktienkapital von Interbrew Deutschland. Die Brauerei Beck & Co (Interbrew Deutschland) erwirbt das Geschäft von Dinkelacker-Schwaben-Bräu. Diese Nachricht sorgte nicht nur in München für Furore, nur zwei Tage vor Beginn des Oktober-Festes, sondern auch in Branchenkreisen. Allerdings war die Spaten-Gruppe unter Marktkennern schon eine geraume Zeit lang als Übernahmekandidat gehandelt worden. Das Rad der Globalisierung hatte sich in letzter Zeit enorm beschleunigt, vor allem in Deutschland. Anfang 2001 hatten Insider der deutschen Braubranche noch vorausgesagt, dass es bis zu 30 Jahren dauern werde, bis die Global Player in Deutschland auf den Plan treten. Jetzt knapp drei Jahre danach spielen Interbrew und Heineken bereits eine dominerende Rolle, und mit Holsten und Brau + Brunnen stehen die nächsten Kandidaten für das Übernahmenkarussell schon bereit.