Wissen nutzen
Der Weltbierausstoß ist wieder gestiegen! Mit dieser frohen Botschaft begann die diesjährige Pressekonferenz zur Vorstellung des Barth Berichtes Ende Juli in München. Um 29 Millionen Hektoliter auf insgesamt 1,85 Milliarden Hektoliter stieg der weltweite Bierdurst. Wohin wird er sich entwickeln – in den Boom-Ländern Asiens wie auch in den gesättigten Märkten Europas und Nordamerikas? Und welche wirtschaftlichen Chancen ergeben sich für die am jeweiligen Markt Beteiligten?
Kompetenz nutzen – Dass die nur schwach gehopften Biere Asiens nicht zur Belebung des Hopfenmarktes beitragen, ist allen Beteiligten bewusst. Stephan Barth ging daher bei der Pressekonferenz auf die Forschungsaktivitäten seines Unternehmens ein. Forschung und Entwicklung ist das Mittel der Wahl, um Arbeitsplätze zu sichern und nach neuen Sorten, Produkten und Anwendungsgebieten zu suchen. In Deutschland sei das Interesse an Hopfensorten mit besonderem Aroma noch wenig ausgeprägt, bedauerte Barth. Er wünsche sich hier von den deutschen Brauern „mehr Beachtung der Kompetenz der Hopfenvermarktung“ (S. 991).
Bildungskonzept – Das deutsche Bildungssystem hat – PISA zum Trotz – einen guten Ruf. Bei Weitem nicht überall auf der Welt genießen Bierbrauer eine solch ausgefeilte Ausbildung wie bei uns. Doemens hat sich dieser Aufgabe gestellt – mit Erfolg. Unser Bericht (S. 993) über die letzte Meisterfeier vermittelt einen Eindruck über das internationale Ausbildungskonzept (Fortsetzung folgt).
Positive Tendenzen – Die Frage des „richtigen“ Filtrationssystems lässt sich nicht einfach beantworten. Die Membranfiltration von Bier hat in den letzten Jahren deutliche Fortschritte gemacht, dennoch stehen viele Betriebe dem System noch skeptisch gegenüber. In „Anmerkungen zur Sterilfiltration von Bier mittels Membranen“ stellen die Autoren PD. Dr. H. Evers, Bad Kreuznach, und C. Zacharias, Düsseldorf, ihre neuen Untersuchungen vor und wagen einen Ausblick (S. 998).
Erziehungssache – Die Alkoholpolitik in Deutschland, aber auch in der EU erweckt gerne den Eindruck, dass unsere Gesellschaft ein Problem im Umgang mit Alkohol habe, das es zu bekämpfen gilt. Sicherlich gibt es einige, wenige Gruppen, auf die das zutrifft. Der überwiegende Teil der Bevölkerung jedoch kann mit Alkohol verantwortungsbewusst umgehen. Dass es so bleibt beziehungsweise das Wissen über Alkohol noch besser wird, hat sich der Arbeitskreis „Alkohol und Verantwortung“ des Bundesverbandes der Spirituosen-Industrie und -Importeure (BSI) in Bonn auf die Fahnen geschrieben. In unserem Beitrag ab Seite 1010 stellen wir Ihnen die branchenübergreifenden Aktivitäten des Arbeitskreises vor, die bei der Kindererziehung beginnen, aber auch das Verantwortungsbewusstsein jedes Einzelnen einfordern.
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Autoren
Lydia Junkersfeld
Quelle
BRAUWELT 33, 2011, S. 989