Den eigenen Stil finden – und nicht so schnell aufgeben
Das ist leichter gesagt als getan. Schließlich ist zunächst eine zündende Idee notwendig (Problem Nr. 1), von der man dann selbst so überzeugt ist (Problem Nr. 2), dass auch ein kräftiger Gegenwind (oft Problem Nr. 3) einen nicht aus der Spur wirft. Aber wer sich mit ausreichend Mut und Tatkraft darauf einlässt, wird belohnt.
In Kontakt – Die richtige Kundenansprache ist einer der Schlüssel zum Erfolg. Bei der Brauwirtschaftlichen Tagung in Freising wurden verschiedene Beispiele hierfür vorgestellt. Unabhängig davon, ob „Kundenbindung durch die offene Tür“, „Einigkeit macht stark und erfolgreich“ oder „erfolgreich das Gegenteil machen“ als Konzept zugrunde lagen– Hauptsache: authentisch bleiben, den eigenen Stil finden und vor allem nicht so schnell aufgeben, war das Fazit der Vortragenden (S. 850).
Im Plus – Die Entwicklung des österreichischen Bierabsatzes bleibt auch für den in vielen Punkten vergleichbaren deutschen Biermarkt interessant. Daher beschäftigt sich Dr. Kai Kelch auch in diesem Jahr mit dem Biermarkt unserer österreichischen Nachbarn. Diese einzigartige Zusammenstellung aktueller Marktdaten zeigt, dass unseren Nachbarn eine deutliche Exportsteigerung und auch eine leichte Steigerung des Inlandsabsatzes geglückt ist (S. 857). Und vielleicht hatte die richtige Kundenansprache der Bierregion Innviertel (siehe oben) bereits damit zu tun …
Im Bypass – Die aus Marketinggründen geforderte Flaschen- und Kastenvielfalt hat auch ihre Schattenseiten: Viel Leergut, das sortiert werden muss, und meist wenig Platz dafür. Dieses Problem kennen viele Brauereien nur zu gut. Platzsparende Lösungen mussten bei der Krombacher Brauerei her, um ihre Leergutsortierung zu optimieren, ohne die Sortierhalle vergrößern zu müssen. Wir stellen Ihnen ab Seite 862 die „Krombacher Lösung“ vor, bei der z. B. für die Vorsortierung alle Sortierbahnen mit Bypässen querverknüpft sind – aber das ist nur ein Aspekt des neuen Konzeptes.
In der Praxis – Im Frühjahr dieses Jahres haben wir einen dreiteiligen Beitrag von Dr. Hans Scheuren, Bad Kreuznach, zur Austreibung von DMS in Sudhaus publiziert, in dem die Berechenbarkeit der DMS-Entwicklung über die einzelnen Prozessschritte der Bierbereitung dargelegt wurde. (Übrigens: Falls Artikel wie dieser gerade nicht greifbar sind, werden Sie in unserem Archiv unter www.brauwelt.de schnell fündig.) In dem Folgeartikel ab Seite 864 zeigt der Autor am Beispiel einer mittelständischen Brauerei, wie die Würzebereitung im Hinblick auf die DMS-Reduktion erfasst und optimiert werden kann. Der Beitrag hat zum Ziel, dass jeder Braumeister mit der Eingabe individueller Kennzahlen in ein Excel-Werkzeug und mit ein wenig „Spielen“ bei den variablen Einstellungen selbst den optimalen Weg herausfinden kann. Man braucht höchstens ein wenig Geduld …
Autoren
Lydia Junkersfeld
Quelle
BRAUWELT 29, 2014, S. 847