21.12.2021

AB-InBev expandiert in Beyond Beer und kauft Hoop Tea

Jetzt also „harter Tee“ (alkoholischer Eistee) für AB-InBev. Am 15. November 2021 übernahm der weltgrößte Brauer den Hard Tea-Hersteller Hoop Tea aus Maryland. Geründet 2014, ist das Unternehmen bekannt für seine alkoholischen Eistees (4 Vol.-%), die in Dosen und Schläuchen, oder neudeutsch Quetschies, vertrieben werden.

Hoop Teas Gründer und CEO Danny Robinson wurde von AB-InBev gleich mitgekauft. Ein kluger Schritt, da AB-InBev in der Vergangenheit bei der Übernahme von Craft Bier-Brauereien schlechte Erfahrungen machte, als die Gründer von Bord gingen. Hoop Tea wird sich dem Beyond Beer-Portfolio von Anheuser-Busch anschließen, zu dem Marken wie Cutwater Spirits, Babe Wine und Bon & Viv Spiked Seltzer gehören.

Im Unterschied zu Hard Seltzer sind Hard Teas im amerikanischen Markt keine echte Innovation. Cocktails aus Wodka, Sekt und Eistee sind altbekannt. Allerdings war Boston Beer 2001 der erste, der einen alkoholischen Eistee, Twisted Tea, lancierte. Seither dominiert Twisted Tea das Segment mit einem Marktanteil von ca. 90 Prozent.

Anders als der Name suggeriert, ist Twisted Tea ein Flavoured Malt Beverage, also gebraut und nicht gemixt, wodurch es wie ein Bier besteuert wird. Dave Burwick, CEO von Boston Beer, sagte im Oktober, dass Twisted Tea unter den Top-25-Biermarken die Marke mit den zweithöchsten Zuwächsen ist. Boston Beer hat kürzlich Twisted Tea Light (109 Kalorien/355ml) auf den Markt gebracht. Andere Brauereien ziehen nach. Heinekens US-Craft Bier-Brauerei Lagunitas wird voraussichtlich 2022 ihren eigenen harten Tee präsentieren.

Obwohl AB-InBev mal wieder ein Nachzügler ist, weiß die Brauerei, dass sie etablierten Branchengrößen Marktanteile wegschnappen kann dank ihrer tiefen Taschen, ihrer Marketingexpertise und ihres umfangreichen Vertriebsnetzes. Siehe Hard Seltzer. Boston Beers Truly und Mark Anthony Brands‘ White Claw mögen das Segment mit einem gemeinsamen Marktanteil von 70 Prozent dominiert haben, aber AB-InBev ist es mit seinem Bud Light Seltzer in nur zwei Jahren gelungen, einen 10-
Prozent-Anteil zu ergattern.

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