Gerücht über Fusion von Monster und Constellation
Im Getränkesektor soll sich ein Milliarden-Deal anbahnen. Angeblich will der Red Bull-Rivale Monster mit dem Bier- und Getränkekonzern Constellation Brands fusionieren.
Der Megadeal, über den Bloomberg erstmals am 21. November 2021 berichtete, würde Bier, Energydrinks, Wein, Spirituosen, RTDs und sogar Cannabis unter einem Dach vereinen.
Gemeinsam kämen Monster (48 Mrd USD) und Constellation (44 Mrd USD) auf einen Marktwert von fast 100 Mrd USD. Das wäre ein neuer Rekord seit AB-InBevs 120 Mrd USD teurer Übernahme von SABMiller im Jahr 2016. Laut Bloomberg hat Monster die Idee mit Beratern diskutiert. Es sei jedoch nicht klar, ob Monster eine vollständige Verschmelzung mit Constellation oder lediglich ein Joint Venture bzw. einen Kauf von Vermögenswerten in Betracht zieht.
Constellation Brands hat es abgelehnt, das Gerücht zu kommentieren. Das Unternehmen, das immer noch von der Gründerfamilie Sands kontrolliert wird, begann als Weinproduzent mit Marken wie Robert Mondavi, bevor es in Spirituosen wie Svedka Vodka und Casa Noble Tequila expandierte und dann 2013 die US-Rechte für die Marken Corona und Modelo Bier von AB-InBev erwarb. Seitdem ist Constellation mit einem Marktanteil von neun Prozent die Nummer drei unter den US-Brauereien, hinter Anheuser Busch (42 Prozent) und Molson Coors (24 Prozent), aber vor Heineken (4 Prozent).
Es war auch das erste Unternehmen in der Getränkebranche, das eine Wette auf einen künftig legalen US-Cannabismarkt abschloss und 2017 eine Beteiligung an der kanadischen Cannabisfirma Canopy Growth übernahm. Dieser Anteil (seither auf 39 Prozent erhöht) wird derzeit mit 1,7 Mrd USD bewertet – und dies trotz der Tatsache, dass US-Präsident Joe Biden es nicht eilig zu haben scheint, Cannabis auf Bundesebene zu legalisieren.
Was den Deal zusätzlich kompliziert: Coca-Cola hält einen Anteil von 19 Prozent an Monster. Seine Bottler sind einige der Hauptkunden und globalen Distributoren von Monster. Coca-Cola seinerseits ist gerade dabei, die verbleibenden Anteile am Sportgetränkehersteller Body Armor für 5,6 Milliarden US-Dollar aufzukaufen. Die berechtigte Frage steht im Raum: Will Coke so richtig ins Alkoholsegment einsteigen?
Da sich die Aktienkurse von Monster und Constellation nach der Verbreitung des Gerüchtes kaum bewegten, deutet vieles darauf hin, dass auch die Anleger die Kombination kritisch sehen. Mega-Fusionen sind eher unbeliebt. Es wird häufig zu viel gezahlt und zu wenig geliefert, sagen Beobachter.
Dennoch könnten Energy Drinks, RTDs, Bier und Cannabis eine überzeugende Mischung ergeben. Zumindest könnte die Idee andere Getränkegiganten inspirieren, über ähnliche Strategien nachzudenken. Und wenn sie es nicht tun, dann tun es halt die Analysten.