Brauerei-Vergleichsanalyse für 2015 veröffentlicht
Nachdem die deutschen Brauereien 2014 zum ersten Mal seit acht Jahren wieder einen steigenden Bierabsatz verzeichnen konnten, hat sich 2015 der Trend fortgesetzt. Auch 2016 liegt der Bierabsatz mit rund 96 Millionen Hektolitern minimal über dem Vorjahresniveau. Das gehe aus der am 24. April 2017 veröffentlichten Brauerei-Vergleichsanalyse für 2015 hervor. „Insgesamt befinden sich die deutschen Brauereien aber nach wie vor in einem schwierigen Umfeld und haben weiterhin mit Überkapazitäten zu kämpfen“, so Ulrike Hagenauer, von der Münchener Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft HLB Linn Goppold Treuhand GmbH, die zusammen mit der KPWT Kirschner & Stahleder AG aus Freising eine jährliche Brauerei-Vergleichsanalyse erstellt.
„Die Brauereien, die an unserer anonymen Umfrage teilnehmen, erhalten Informationen zu ihrer durchschnittlichen Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie zu wichtigen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen“, erklärt Alexandra Sperber von der KPWT. „Darüber hinaus erfolgt eine Gegenüberstellung der eigenen Daten mit dem Branchendurchschnitt. Auf dieser Basis lässt sich eine aufschlussreiche Standortbestimmung innerhalb der Branche mit entsprechenden Handlungsoptionen für das eigene Unternehmen vornehmen – das ist ein echter Mehrwert!“
Insgesamt stelle sich die Branche je nach Region, Größe und Produktsortiment ganz unterschiedlich dar. Durchschnittlich lasse sich aber ein positiver Trend bei der Entwicklung der Eigenkapitalquote feststellen, die sich von 12,4 Prozent in 2014 auf 21,0 Prozent in 2015 verbessert habe. Eine zweite wichtige Kennzahl, die Umsatzrentabilität, habe sich hingegen verschlechtert: Sie sei von 5,70 Prozent im Jahr 2014 auf 3,76 Prozent im Jahr 2015 gefallen – die Betriebe verdienen demnach also in Bezug auf den Umsatz nicht mehr so viel.
Ganz allgemein gelte es für Brauereien ihre Kennzahlen im Blick zu behalten, um bei einer Schieflage die Strategie überdenken und gegebenenfalls ändern zu können. Vor allem der Materialeinsatz sowie die Energie- und Personalkosten, aber auch die Eigenkapitalsituation müssen überwacht und regelmäßig mit dem Steuerberater analysiert werden. Da der Markt nach wie vor mit Überkapazitäten, aber auch mit gestiegenen Materialkosten, einem hohen Wettbewerbsdruck und dem zunehmenden Preisdruck im Handel zu kämpfen hat, sei es insbesondere für kleine und mittlere Brauereien wichtig, mit ihren Produkten eine Nische zu finden. Eine Niedrigpreispolitik sei hingegen kaum erfolgversprechend.
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Quelle
BRAUWELT 24, 2017, S. 693
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- HLB Linn Goppold Treuhand GmbH, München, Deutschland